In den üppigen, grünen Landschaften Südamerikas, versteckt zwischen den lebendigen Farben der Flora, findet sich ein winziges Juwel der Tierwelt – der Stahlblaue Schmuckkolibri (Lophornis chalybeus). Dieser bezaubernde Vogel gehört zur Ordnung der Apodiformes und wird der Familie der Kolibris (Trochilidae) zugerechnet, die für ihre einzigartige Flugfähigkeit und ihre Rolle in der Bestäubung vieler Blütenpflanzen bekannt sind.
Trotz seiner geringen Größe, die ihm eine verborgene Existenz ermöglicht, zieht der Stahlblaue Schmuckkolibri durch sein schillerndes Gefieder die Blicke auf sich. Sein deutscher Name spiegelt die metallisch-glänzende Färbung des Gefieders wider, die je nach Lichteinfall in verschiedenen Blautönen schimmert. Diese prachtvolle Erscheinung macht ihn zu einem faszinierenden Studienobjekt für Ornithologen und Naturliebhaber gleichermaßen.
Die Männer dieses Kolibriarten zeichnen sich durch besonders auffällige Kopffedern aus, die, ähnlich einer übertriebenen Haube, bei Balzverhalten zur Schau gestellt werden. Dieser Federkamm dient nicht nur der Attraktion von Weibchen, sondern verschafft dem Vogel auch seinen Namen, wobei „Lophornis“ aus dem Griechischen übersetzt so viel wie „Federhorn“ bedeutet.
Der Stahlblaue Schmuckkolibri bevorzugt dabei offenbar randliche Lebensräume, wie Waldränder und Lichtungen, wo er von Blüte zu Blüte schwirrt und unablässig Nektar sucht. Die Schnelligkeit seines Flügelschlags, die ihm ein scheinbar müheloses Verweilen in der Luft ermöglicht, und seine Winzigkeit machen ihn zu einer der erstaunlichen Kreationen der Vogelwelt, von denen es noch viele Geheimnisse zu entdecken gibt.
Stahlblauer Schmuckkolibri Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
- Familie: Kolibris (Trochilidae)
- Gattung: Lophornis
- Art: Stahlblauer Schmuckkolibri (Lophornis chalybeus)
- Verbreitung: Nordöstliches Südamerika, insbesondere in Ländern wie Brasilien, Guyana und Venezuela
- Lebensraum: Tropische und subtropische Wälder, Waldränder, oftmals in der Nähe von Blumen oder Blüten, die Nektar anbieten
- Körpergröße: Circa 6,6 bis 8 cm
- Gewicht: Ca. 2,6 bis 3,5 g
- Soziales Verhalten: Revierbildend; Männchen oft einzeln oder in losen Gruppen an Blütenständen
- Fortpflanzung: Brutzeit variiert je nach Standort; Männchen führen Balztänze auf; Weibchen bauen kleine, kelchförmige Nester und kümmern sich allein um Brut und Aufzucht
- Haltung: Nicht für Heimtierhaltung geeignet; spezialisiert auf Leben in freier Wildbahn mit Zugang zu vielfältigen Nektarquellen und Insekten
Systematik Stahlblauer Schmuckkolibri ab Familie
Äußerliche Merkmale von Stahlblauem Schmuckkolibri
Der Stahlblaue Schmuckkolibri zeichnet sich durch seine lebhaften Farben aus, die je nach Lichtverhältnissen variieren können. Das Gefieder ist überwiegend metallisch blau mit grünen und violetten Akzenten, was ihm ein auffälliges Erscheinungsbild verleiht. Die Männchen haben einen besonders ausgeprägten Farbkontrast, der sie von den Weibchen unterscheidet. Die Weibchen sind im Allgemeinen weniger farbenfroh und weisen eine grünlich-braune Färbung auf, die ihnen hilft, sich besser in ihrer Umgebung zu tarnen.Ein weiteres charakteristisches Merkmal dieser Art ist der lange, gebogene Schnabel, der es ihnen ermöglicht, tief in Blüten zu gelangen und Nektar zu sammeln. Ihre Flügel sind kurz und kräftig, was ihnen eine hohe Manövrierfähigkeit verleiht. Diese Anpassungen sind entscheidend für ihre Lebensweise als Nektarsammler. Die Augen sind groß und dunkel, was ihnen eine hervorragende Sicht auf ihre Umgebung ermöglicht.
Lebensraum und Herkunft
Der Stahlblaue Schmuckkolibri bevorzugt tropische Wälder sowie Gärten mit reichhaltiger Blütenpracht als Lebensraum. Diese Vögel sind vor allem in Gebieten anzutreffen, wo blühende Pflanzen reichlich vorhanden sind, da sie auf Nektar angewiesen sind. Ihr Lebensraum erstreckt sich von den tiefen Regenwäldern bis hin zu lichten Wäldern und sogar urbanen Gärten, solange diese genügend Nahrungsquellen bieten.Die Herkunft des Stahlblauen Schmuckkolibris liegt in den tropischen Regionen Südamerikas. Er ist vor allem in den feuchten Wäldern Venezuelas und Kolumbiens verbreitet. In diesen Gebieten gibt es eine Vielzahl von Pflanzenarten, die für die Ernährung dieser Kolibris wichtig sind. Der Verlust von Lebensräumen durch Abholzung und Urbanisierung hat jedoch dazu geführt, dass viele Populationen zurückgegangen sind. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um ihren Lebensraum zu erhalten und die Artenvielfalt in diesen Regionen zu fördern.
Verhalten von Stahlblauem Schmuckkolibri
Das Verhalten des Stahlblauen Schmuckkolibris ist geprägt von einer hohen Aktivität und Territorialität. Männchen verteidigen energisch ihr Revier gegen andere Männchen, insbesondere während der Fortpflanzungszeit. Sie zeigen beeindruckende Flugmanöver und Balzrituale, um Weibchen anzulocken. Diese Vögel sind bekannt dafür, dass sie in der Luft stehen bleiben können, während sie Nektar aus Blüten saugen.Zusätzlich zu ihrem Balzverhalten interagieren diese Kolibris auch mit anderen Arten in ihrem Lebensraum. Sie spielen eine wichtige Rolle als Bestäuber für viele Pflanzenarten und tragen somit zur Biodiversität bei. Ihr schnelles Fliegen ermöglicht es ihnen auch, schnell zwischen verschiedenen Blüten zu wechseln und so effizient Nektar zu sammeln.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Stahlblauen Schmuckkolibris erfolgt typischerweise während der Regenzeit, wenn das Nahrungsangebot am reichhaltigsten ist. Männchen zeigen während dieser Zeit ein auffälliges Balzverhalten; sie fliegen hoch in die Luft und machen dabei beeindruckende Flugmanöver. Diese Balzflüge sind entscheidend für die Anwerbung von Weibchen.Nach der Paarung sucht das Weibchen einen geeigneten Platz zum Nestbau aus. Die Nester werden oft in dichten Pflanzen oder an geschützten Orten gebaut, um die Eier vor Fressfeinden zu schützen. Das Weibchen legt normalerweise zwei Eier pro Brutzeit ab und kümmert sich allein um das Brüten sowie die Aufzucht der Küken. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Küken; das Weibchen füttert sie mit Nektar und kleinen Insekten bis sie flügge werden.
Gefährdung
Der Stahlblaue Schmuckkolibri sieht sich mehreren Bedrohungen gegenüber, die seine Population gefährden können. Der Hauptgrund für den Rückgang dieser Art ist der Verlust ihres natürlichen Lebensraums durch Abholzung und Urbanisierung. Tropische Wälder werden oft gerodet für Landwirtschaft oder Siedlungsbau, wodurch die Nahrungsquellen dieser Vögel stark eingeschränkt werden.Zusätzlich hat der Klimawandel Auswirkungen auf ihre Lebensräume sowie auf das Blühverhalten ihrer Nahrungsquellen. Veränderungen im Wetter können dazu führen, dass Blumen früher oder später blühen als gewohnt – dies kann einen direkten Einfluss auf die Verfügbarkeit von Nektar haben. Um diese Art zu schützen, sind Maßnahmen erforderlich wie Habitat-Schutzprogramme sowie Aufklärung über die Bedeutung des Erhalts tropischer Ökosysteme.
Quellen
https://www.gbif.org/species/165192142