Das Senegal-Flughuhn, wissenschaftlich bekannt als Pterocles senegallus, ist ein Vogel aus der Familie der Flughühner (Pteroclididae). Mit einer Körperlänge von etwa 27-30 Zentimetern und einem Gewicht von rund 145-165 Gramm handelt es sich um eine mittelgroße Art innerhalb dieser Familie. Die Art ist vor allem in den trockenen und halbwüstenartigen Regionen des westlichen und nordwestlichen Afrikas verbreitet, wobei sie hauptsächlich in Senegal, Mauretanien, Mali und Niger anzutreffen ist. Das Senegal-Flughuhn zeichnet sich durch seine an das Leben in trockenen Gebieten angepassten Merkmale aus. Der Körperbau ist kompakt und einfarbig gelbgrau, was ihm eine effektive Tarnung in seiner natürlichen Umgebung ermöglicht. Die Männchen haben charakteristische orange Augenringe und einen kurzen Kamm auf dem Kopf, wohingegen die Weibchen ein unauffälligeres Erscheinungsbild haben.
Das Senegal-Flughuhn ist ein Bodenvogel, der sich hauptsächlich von Samen und Körnern ernährt. Diese werden mit Hilfe seines kräftigen Schnabels aufgenommen. Aufgrund des hohen Nährstoffgehalts der Samen kann diese Art längere Zeit ohne Wasser auskommen, was sie an ihre trockenen Lebensräume gut angepasst hat. Die Hauptaktivitätszeit des Senegal-Flughuhns liegt in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. In dieser Zeit sucht er nach Nahrung und trinkt, wenn verfügbar. Während der heißesten Stunden des Tages ruht er und geht in eine Art thermische Starre, um Wasserverlust zu vermeiden.
Im Fortpflanzungsverhalten des Senegal-Flughuhns spielen auch die trockenen Bedingungen eine wichtige Rolle. Die Brutzeit fällt in die Regenzeit, wenn das Vorkommen von Wasser und Nahrung für die Aufzucht der Jungen am günstigsten ist. Die Männchen führen in dieser Zeit Balztänze auf, bei denen sie ihre gelbgrauen Flügel ausbreiten und auffällige Rufe von sich geben, um Weibchen anzulocken. Die Weibchen legen ihre Eier in flachen Erdmulden ab, die sie zuvor ausgehoben haben. Die Küken schlüpfen nach etwa drei Wochen und sind nach weiteren drei bis vier Wochen flugfähig.
Das Senegal-Flughuhn ist aufgrund seiner Anpassungen an trockene Lebensräume und seiner breiten Verbreitung in der Lage, gut in seinem natürlichen Lebensraum zu überleben. Es ist jedoch anfällig für Lebensraumverlust durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Überweidung. Um den Bestand dieser Art zu schützen, sind daher Maßnahmen zum Schutz ihrer Lebensräume und zur Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung erforderlich. Nichtsdestotrotz gibt es derzeit keine besorgniserregenden Bedrohungen für den Gesamtbestand des Senegal-Flughuhns, und er wird von der IUCN (International Union for Conservation of Nature) als nicht gefährdet eingestuft.
Senegal-Flughuhn Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Taubenvögel
- Familie: Flughühner
- Gattung: Pterocles
- Art: Senegal-Flughuhn (Pterocles senegallus)
- Verbreitung: Afrika südlich der Sahara
- Lebensraum: Trockene Savannen, Buschland und Wüstenrandgebiete
- Körperlänge: ca. 28-30 cm
- Gewicht: ca. 200-250 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Senegal-Flughühner leben in kleinen Gruppen von 4-6 Vögeln
- Fortpflanzung: Das Weibchen legt 2-3 Eier in einer flachen Mulde im Sand. Beide Eltern kümmern sich um die Brut.
Systematik Senegal-Flughuhn ab Familie
Äußerliche Merkmale von Senegal-Flughuhn
Das Senegal-Flughuhn hat ein charakteristisches Erscheinungsbild, das es von anderen Vögeln unterscheidet. Sein Gefieder ist meist sandfarben mit braunen und ockerfarbenen Mustern, die eine hervorragende Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum bieten. Die Flügel sind relativ kurz und robust, was dem Vogel hilft, schnell zu fliegen, wenn er sich bedroht fühlt. Die Beine sind befiedert, was eine Anpassung an das Leben in trockenen Gebieten darstellt.Ein auffälliges Merkmal des Senegal-Flughuhns sind die speziellen Federn am Bauch, die besonders saugfähig sind. Diese Federn ermöglichen es den Vögeln, Wasser von Oberflächen aufzunehmen und es für den Rückflug zum Nest zu speichern. Wenn das Männchen an einer Wasserstelle trinkt, saugt sich das Bauchgefieder mit Wasser voll, das später von den Küken aufgenommen wird. Diese Anpassung ist entscheidend für das Überleben der Küken in der trockenen Umgebung.
Lebensraum und Herkunft
Das Senegal-Flughuhn bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen in Nordafrika und Teilen des Mittleren Ostens. Es findet sich häufig in Wüstengebieten sowie in Halbwüsten und spärlich bewachsenen Grassteppen. Diese Vögel sind nomadisch und können saisonal zwischen Brut- und Wintergebieten wechseln. Ihr Lebensraum ist oft geprägt von extremen Temperaturen und wenig Vegetation.Die Art ist besonders gut an hohe Temperaturen angepasst und kann lange Strecken zurücklegen, um Wasserstellen aufzusuchen. Dabei legen sie bis zu 80 Kilometer pro Tag zurück. Ihre Hauptaktivitätszeiten sind der frühe Morgen und der späte Nachmittag, während sie sich zur Mittagszeit oft in den Schatten zurückziehen. Diese Anpassungen ermöglichen es dem Senegal-Flughuhn, in einem herausfordernden Umfeld zu überleben.
Verhalten von Senegal-Flughuhn
Das Verhalten des Senegal-Flughuhns ist stark auf seine Umgebung abgestimmt. Diese Vögel leben in Kolonien und zeigen ein ausgeprägtes Sozialverhalten. Sie sind vor allem während der Dämmerung aktiv und nutzen die kühleren Temperaturen dieser Tageszeiten zur Nahrungssuche. Ihre Hauptnahrung besteht aus Samen verschiedener Pflanzenarten, die sie am Boden finden.Ein bemerkenswertes Verhalten ist ihr Trinkverhalten: Bei Wasserstellen stehen die Vögel oft knietief im Wasser und verwenden ihren Schnabel, um das Wasser aufzunehmen. Dabei können sie bis zu zehn Mal hintereinander trinken. Dieses Verhalten ist entscheidend für ihr Überleben in trockenen Regionen, wo Wasserquellen rar sind.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzungsperiode des Senegal-Flughuhns variiert je nach Region, findet jedoch typischerweise im Frühjahr statt. Das Weibchen legt zwei bis drei Eier in eine flache Mulde am Boden. Die Eier sind gelblich-braun mit braunen Flecken und werden von beiden Elternteilen bebrütet. Die Brutzeit beträgt etwa 23 bis 24 Tage.Nach dem Schlüpfen werden die Küken von beiden Elternteilen mit vorverdauten Samen gefüttert. Ein besonderes Merkmal bei der Aufzucht ist das saugfähige Brustgefieder der Altvögel, das als Wasserspeicher dient. Die Küken verlassen das Nest im Alter von etwa vier Wochen, werden jedoch weiterhin von den Eltern versorgt, bis sie im Alter von zwei Monaten flügge werden.
Gefährdung
Das Senegal-Flughuhn wird derzeit als nicht gefährdet eingestuft (IUCN Least Concern). Diese Einstufung basiert auf seiner weit verbreiteten Verbreitung und dem Fehlen signifikanter Bedrohungen für die Art. Dennoch können lokale Veränderungen im Lebensraum durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft oder Urbanisierung potenziell Auswirkungen auf ihre Population haben.Schutzmaßnahmen sind wichtig, um sicherzustellen, dass diese Art auch weiterhin gedeihen kann. Obwohl aktuell keine unmittelbaren Gefahren bestehen, könnte eine Verschlechterung ihrer Lebensräume durch Umweltveränderungen langfristig negative Effekte haben.
Quellen
https://www.marinespecies.org/aphia.php?id=137088&p=taxdetails