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Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus)

Der Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus) ist eine Vogelart aus der Familie der Regenpfeifer. Er zählt zu den Langstreckenziehern und ist in vielen Küstenregionen weltweit anzutreffen. Charakteristisch für den Seeregenpfeifer ist sein grauer Rücken und die weiße Bauchseite, die ihm eine perfekte Tarnung im Lebensraum bietet. Die Körperlänge beträgt etwa 17 bis 21 Zentimeter, wobei das Männchen etwas kleiner ist als das Weibchen.

Die bevorzugten Lebensräume des Seeregenpfeifers sind feuchte Sandstrände, Marschen und Wattgebiete, die er sowohl als Brutgebiet als auch als Überwinterungsgebiet nutzt. Während der Brutzeit suchen die Vögel ihre Nistplätze in flachen Mulden abseits des Wasserbereichs. Diese bauen sie lediglich mit einigen Muschelschalen oder Pflanzenteilen aus.

Seeregenpfeifer sind opportunistische Jäger, die von ihrer hohen Agilität und Geschwindigkeit profitieren. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Würmern und kleinen Krebstieren, die sie im Sand oder den flachen Küstengewässern aufspüren. Dabei sind sie auf eine regelmäßige Nahrungsverfügbarkeit angewiesen, da sie ihren hohen Energiebedarf decken müssen.

Der Seeregenpfeifer ist monogam und bildet während der Brutzeit Paare, die oft über mehrere Brutjahre hinweg zusammenbleiben. Das Weibchen legt in der Regel drei bis vier Eier in das Nest und beide Eltern kümmern sich gemeinschaftlich um die Brutpflege. Die Brutdauer beträgt etwa 25 Tage, nach dem Schlüpfen der Jungen werden diese von beiden Elternvögeln betreut und gefüttert.

Die Art steht nicht auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, ist jedoch durch den zunehmenden Verlust und die Verschmutzung von Lebensräumen wie Stränden oder Marschen bedroht. Zudem sind Störungen durch den Menschen, wie Freizeitaktivitäten oder unsachgemäße Hundeausübungen, ein weiteres Problem für die Bestände des Seeregenpfeifers.

Um den Erhalt dieser faszinierenden Vogelart zu gewährleisten, sind der Schutz und die Erhaltung der Küstenlebensräume von größter Bedeutung. Durch gezielte Maßnahmen wie den Schutz von potenziellen Brutplätzen oder die Reduzierung von Störungen können die Bestände des Seeregenpfeifers langfristig gesichert werden. Nur so können wir sicherstellen, dass diese eleganten Vögel auch in Zukunft unsere Küsten mit ihrem Erscheinen bereichern.

Seeregenpfeifer Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Regenpfeiferartige
  • Familie: Regenpfeifer
  • Gattung: Charadrius
  • Art: Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus)
  • Verbreitung: global, in Europa, Asien, Afrika, Amerika, Australien und Neuseeland
  • Lebensraum: Strände, Lagunen, Sandbänke, Salzmarschen und Flussmündungen
  • Körperlänge: 15-20 cm
  • Gewicht: 50-70 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in lockeren Gruppen oder Paaren und sind territorial
  • Fortpflanzung: legen 2-3 Eier in eine flache Bodenmulde, brüten zwischen 21-28 Tagen aus und die Jungtiere sind nach 20-30 Tagen flügge

Systematik Seeregenpfeifer ab Familie

Äußerliche Merkmale von Seeregenpfeifer

Der Seeregenpfeifer ist ein kleiner Vogel mit einer typischen Körpergröße von etwa 15 bis 18 cm. Sein Gefieder zeigt eine anpassungsfähige Färbung, die ihm hilft, sich in seinem Lebensraum zu tarnen. Die Oberseite des Körpers ist meist braun oder grau gefärbt, während die Unterseite weißlich ist. Ein markantes Merkmal ist der kurze Schnabel, der leicht nach oben gebogen ist und es dem Vogel ermöglicht, im Sand nach Beute zu suchen. Die Beine sind relativ kurz und oft gelblich gefärbt, was dem Vogel eine schnelle Fortbewegung auf sandigen oder schlammigen Oberflächen ermöglicht.Das Gesicht des Seeregenpfeifers wird durch eine charakteristische schwarze Maske hervorgehoben, die sich über das Auge zieht. Diese Maske kann helfen, den Vogel vor Fressfeinden zu tarnen. Während der Brutzeit zeigen Männchen oft lebhaftere Farben und ein intensiveres Verhalten, um Weibchen anzulocken. Die Geschlechter sind sich im Aussehen sehr ähnlich, jedoch können Männchen etwas kräftiger gebaut sein. Die Anpassungen im Aussehen sind entscheidend für das Überleben des Seeregenpfeifers in seinen bevorzugten Lebensräumen.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Seeregenpfeifers umfasst vor allem vegetationsarme Küstengebiete sowie feuchte Sandstrände und Wattlandschaften. Diese Vögel sind häufig in Marschgebieten anzutreffen, wo sie sowohl brüten als auch Nahrung suchen können. Die Verbreitung erstreckt sich über Eurasien bis Nordafrika, wobei die Art in den letzten Jahrzehnten aufgrund von Habitatverlusten in vielen Regionen zurückgegangen ist. Besonders an den Küsten Europas sind sie als Brutvögel zu finden.In Deutschland war der Seeregenpfeifer einst ein häufiger Brutvogel an der Nordseeküste. Heute ist er jedoch stark gefährdet und brütet nur noch in sehr geringen Zahlen. Die Hauptursachen für den Rückgang sind Küstenschutzmaßnahmen sowie touristische Aktivitäten an den Stränden, die seine natürlichen Lebensräume stören. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass die Nistplätze des Seeregenpfeifers immer seltener werden. Umso wichtiger ist es, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um diese Art in ihrem natürlichen Lebensraum zu erhalten.

Verhalten von Seeregenpfeifer

Seeregenpfeifer sind tagaktive Vögel und zeigen ein interessantes Verhalten bei der Nahrungssuche. Sie sind dafür bekannt, große offene Flächen oder flache Vegetation abzusuchen. Oft rennen sie kurze Strecken und halten dann inne, um ihre Umgebung nach Beute abzusuchen. Dieses Verhalten ermöglicht es ihnen, schnell auf potenzielle Beutetiere zu reagieren. Zudem können sie durch schnelles Trippeln auf der Stelle Kleintiere aufscheuchen oder hervorlocken.Die sozialen Interaktionen unter den Seeregenpfeifern sind ebenfalls bemerkenswert. Sie leben oft in lockeren Kolonien und zeigen während der Fortpflanzungszeit territoriales Verhalten gegenüber anderen Vögeln ihrer Art. Bei Störungen verlassen sie sofort ihre Brutplätze und ziehen sich zurück. Dieses Verhalten zeigt ihre Sensibilität gegenüber Veränderungen in ihrer Umgebung und verdeutlicht die Herausforderungen, denen sie gegenüberstehen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Seeregenpfeifers erfolgt in monogamen Saisonehen mit einer langen Nistplatz- und Partnertreue. Die Brutzeit erstreckt sich von April bis Juni, wobei das Weibchen meist drei Eier legt. Diese Eier werden in einem Nest aus weichem Boden abgelegt, das oft in lockeren Kolonien angelegt wird. Die Brutdauer beträgt etwa 23 bis 29 Tage, nach denen die Küken schlüpfen.Die Küken sind nach einer kurzen Zeit flügge und benötigen dennoch Schutz von ihren Eltern während der ersten Wochen ihres Lebens. In dieser Zeit müssen die Eltern aktiv nach Nahrung suchen und gleichzeitig ihre Nachkommen vor Fressfeinden schützen. Die Sensibilität dieser Vögel gegenüber Störungen macht es besonders herausfordernd für sie, erfolgreich zu brüten und ihre Populationen stabil zu halten.

Gefährdung

Der Seeregenpfeifer steht aufgrund verschiedener menschlicher Aktivitäten unter Druck. In Deutschland gilt er als vom Aussterben bedroht und wird auf der Roten Liste als Kategorie 1 eingestuft. Die Hauptbedrohungen umfassen Habitatverlust durch Küstenschutzmaßnahmen sowie den Einfluss des Tourismus an Stränden, wo diese Vögel brüten.Zusätzlich leiden viele Populationen unter dem Verlust geeigneter Nistplätze aufgrund von Veränderungen in den Küstenökosystemen sowie dem Klimawandel. Diese Faktoren führen dazu, dass die Anzahl der Brutpaare kontinuierlich abnimmt. Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, sind gezielte Schutzmaßnahmen erforderlich, um geeignete Lebensräume zu erhalten und Störungen während der Brutzeit zu minimieren.

Quellen

https://www.vogelwarte.ch/de/voegel-der-schweiz/seeregenpfeifer/

https://de.wikipedia.org/wiki/Regenpfeifer

https://www.avi-fauna.info/regenpfeiferartige/regenpfeifer/seeregenpfeifer/

https://animalia.bio/de/kentish-plover