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Schneehuhn (Lagopus muta)

In den kargen und rauen Landschaften der arktischen, subarktischen sowie alpinen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas fühlt sich ein besonderes Tier heimisch: das Schneehuhn, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Lagopus muta. Diese Vogelart gehört zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae) und zur Gattung der Rauhfußhühner, welches ihren Namen der befiederten Beschaffenheit ihrer Füße verdankt, die ihnen als Schutz gegen die eisigen Temperaturen ihrer Lebensräume dient.

Das Schneehuhn ist für seine markante saisonale Gefiederfärbung bekannt, die es meisterhaft in die Lage versetzt, sich der jeweiligen Jahreszeit anzupassen. Während der Sommermonate zeigt sich das Schneehuhn in einer Mischung aus Braun- und Schwarztönen, die eine hervorragende Tarnung in der felsigen und pflanzenbewachsenen Umgebung bieten. Mit Einbruch des Winters wechselt das Federkleid zu einem fast gänzlich weißen Gewand, das eine nahezu perfekte Verschmelzung mit den schneebedeckten Landschaften ermöglicht.

Als Bodenbrüter legt das Schneehuhn seine Nester bevorzugt in Mulden oder geschützten Stellen an, um sich und den Nachwuchs vor den rauben klimatischen Bedingungen und Raubtieren zu schützen. Die Ernährung der Allesfresser besteht vornehmlich aus Knospen, Blättern, Beeren und Insekten, was ihr Überleben in den nahrungsärmeren Gegenden sichert.

Ökologisch spielt das Schneehuhn ebenfalls eine wichtige Rolle, da es als Beute für diverse Raubtiere dient und somit Teil des Nahrungsnetzes in seinen Lebensräumen ist. Der anspruchsvolle Lebensraum und die jahreszeitlichen Anpassungen des Schneehuhns machen es zu einem faszinierenden Studienobjekt für Ornithologen und Naturinteressierte.

Schneehuhn Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
  • Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
  • Gattung: Schneehühner (Lagopus)
  • Art: Schneehuhn (Lagopus muta)
  • Verbreitung: Subarktische und alpine Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas
  • Lebensraum: Tundra, Gebirge, felsiges Gelände
  • Körpergröße: 34–36 cm
  • Gewicht: 350–500 g
  • Soziales Verhalten: Meist in Paaren oder kleinen Familienverbänden, außerhalb der Brutzeit auch in größeren Schwärmen
  • Fortpflanzung: Bodenbrüter, 6 bis 10 Eier, Brutdauer ca. 21 Tage, Küken sind Nestflüchter
  • Haltung: In Schutzgebieten und Nationalparks, selten in Zoos und nur unter besonderen Bedingungen

Systematik Schneehuhn ab Familie

Äußerliche Merkmale von Schneehuhn

Das äußere Erscheinungsbild des Schneehuhns ist stark an seine Lebensweise angepasst. Im Winter hat das Schneehuhn ein nahezu vollständig weißes Gefieder, das es ihm ermöglicht, sich perfekt in die schneebedeckte Landschaft einzufügen. Diese Tarnung schützt es vor Fressfeinden wie Füchsen oder Greifvögeln. Im Sommer hingegen wechselt das Gefieder zu einem grau-braunen Farbton mit roten und braunen Tönen, die es ihm erlauben, sich im felsigen und vegetationsarmen Gelände zu verstecken.Ein markantes Merkmal des Männchens ist der rote Hautlappen über dem Auge sowie ein schwarzer Zügelstreif, der vom Schnabel bis zum Auge verläuft. Diese Merkmale sind während der Balzzeit besonders ausgeprägt. Das Weibchen hingegen hat ein weniger auffälliges Erscheinungsbild, was es zusätzlich vor möglichen Bedrohungen schützt. Die Beine sind mit Federn bedeckt, was den Vögeln hilft, sich auf Schnee zu bewegen und Wärme zu speichern.

Lebensraum und Herkunft

Das Schneehuhn bewohnt vor allem alpine Regionen über der Baumgrenze, wo es sich an die rauen klimatischen Bedingungen angepasst hat. In Europa findet man es häufig in den Alpen, den Pyrenäen sowie in Skandinavien. In Nordamerika kommt es vor allem in den Rocky Mountains und auf den arktischen Inseln vor. Der Lebensraum umfasst trockene Gebirgsrasen, Zwergstrauchheiden sowie Geröllfelder und Schneetäler. Diese Gebiete bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch reichlich Nahrung.In den Wintermonaten zieht das Schneehuhn oft in niedrigere Lagen oder exponierte Hänge, wo der Schnee schneller schmilzt und Nahrung verfügbarer ist. Die Auswahl des Lebensraums hängt stark von den Nahrungsressourcen ab; im Winter ernährt es sich hauptsächlich von Knospen und Trieben von Sträuchern wie Weiden oder Preiselbeeren. Die Anpassungsfähigkeit des Schneehuhns an verschiedene Höhenlagen zeigt seine Fähigkeit, in extremen Umgebungen zu überleben.

Verhalten von Schneehuhn

Das Verhalten des Schneehuhns ist stark von seiner Umgebung geprägt. Es handelt sich um einen tagaktiven Vogel, der hauptsächlich am Boden lebt. Während der Brutzeit zeigen Männchen ein ausgeprägtes Territorialverhalten; sie markieren ihr Revier durch Gesang und auffällige Balzrituale. Die Weibchen hingegen sind weniger territorial und suchen geschützte Nistplätze in der Nähe ihrer Nahrungsquellen.Außerhalb der Brutzeit leben Schneehühner oft in größeren Gruppen oder Schwärmen, um sich gegenseitig vor Fressfeinden zu schützen. Diese Schwärme können im Winter sehr groß werden und ziehen je nach Nahrungsangebot von Ort zu Ort. Trotz ihrer sozialen Struktur zeigen sie eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Tarnung; sie bleiben oft regungslos stehen, um nicht entdeckt zu werden.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Schneehuhns erfolgt typischerweise zwischen April und Juni. Während dieser Zeit suchen Männchen aktiv nach Weibchen und etablieren Territorien. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen zwischen fünf und acht Eiern in ein gut verborgenes Nest aus Gras und Federn. Die Brutzeit beträgt etwa 21 Tage.Nach dem Schlüpfen sind die Küken Nestflüchter; sie folgen sofort dem Weibchen auf Nahrungssuche. Die Aufzucht erfolgt meist im Schutz des dichten Gebüschs oder unter Steinen, wo die Küken vor Raubtieren geschützt sind. Das Weibchen kümmert sich intensiv um die Aufzucht der Jungen bis sie selbstständig genug sind.

Gefährdung

Obwohl das Schneehuhn insgesamt als nicht gefährdet gilt, gibt es regionale Unterschiede in Bezug auf seine Populationen. In einigen Gebieten Europas ist das Schneehuhn rückläufig; dies wird hauptsächlich durch Habitatverlust infolge menschlicher Aktivitäten sowie durch den Klimawandel verursacht. Ökologische Modelle prognostizieren eine Verringerung geeigneter Lebensräume aufgrund steigender Temperaturen.Der Verlust von Lebensräumen aufgrund von Abholzung oder touristischen Aktivitäten kann ebenfalls negative Auswirkungen auf die Fortpflanzungserfolge haben. Um das Überleben dieser Art langfristig zu sichern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, insbesondere in sensiblen Hochgebirgsregionen.

Quellen

https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/alpenschneehuhn

https://de.wikipedia.org/wiki/Alpenschneehuhn

https://animalia.bio/de/rock-ptarmigan

https://www.alpenverein.de/artikel/das-alpenschneehuhn_7664c381-6119-4870-bd8f-1d85ff53b11c

https://www.sac-cas.ch/de/die-alpen/das-schneehuhn-1-15285/