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Rote Wegschnecke (Arion rufus)

Die Rote Wegschnecke, auch bekannt als Arion rufus, gehört zu den bekanntesten Schneckenarten in Europa. Sie ist eine terrestrisch lebende Nacktschnecke und kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, wie zum Beispiel in Wäldern, Gärten oder an Flussufern. Die Schnecke zeichnet sich durch ihre charakteristische Farbgebung aus: ihr Körper ist meist rot- oder lila-braun gefärbt und ihre Mantelkante ist orangerot oder gelborange.

Die erwachsenen Tiere sind in der Regel zwischen 6 und 10 Zentimeter lang und können bis zu 20 Gramm wiegen. Die Schnecken haben eine glatte Oberfläche, die sich leicht trocken anfühlt. Im Vergleich zu anderen Schneckenarten ist die Rote Wegschnecke ziemlich agil und kann auch mal sehr schnell unterwegs sein. Auch ihre Körperhaltung unterscheidet sich von anderen Schnecken: sie bewegt sich mit einer wellenförmigen Bewegung fort und ihr Körper ist eher gestreckt.

Die Rote Wegschnecke ist ein Allesfresser und ernährt sich hauptsächlich von Pflanzen und Aas. Sie ist auch dafür bekannt, die Eier und Jungtiere anderer Schneckenarten zu fressen, was sie zu einer potenziellen Bedrohung für den Bestand anderer Schnecken in ihrem Habitat macht. Da sie jedoch auch eine wichtige Rolle als Abfallbeseitigerin spielt, ist die Rote Wegschnecke eine bedeutsame Komponente in verschiedenen Ökosystemen.

Trotz ihrer wichtigen Rolle in der Natur wird die Rote Wegschnecke oft als Schädling betrachtet, insbesondere in Gärten und landwirtschaftlichen Betrieben. Aufgrund ihrer schnellen Vermehrungsrate können sie schnell zu einem Problem werden. Es gibt jedoch auch positive Eigenschaften der Roten Wegschnecke, wie zum Beispiel die Produktion von Schleim, der medizinische Anwendungen haben kann.

Insgesamt ist die Rote Wegschnecke eine interessante und facettenreiche Schneckenart, die sowohl positive als auch negative Eigenschaften hat und in verschiedenen Lebensräumen vorkommt. Ihr Charakteristika und Verhaltensweisen fördern die Biodiversität in den Ökosystemen, sollten jedoch auch mit Vorsicht betrachtet werden, um potenzielle Schäden zu vermeiden.

Rote Wegschnecke Fakten

  • Klasse: Gastropoda
  • Ordnung: Pulmonata
  • Familie: Arionidae
  • Gattung: Arion
  • Art: Arion rufus
  • Verbreitung: Europa, Nordafrika, Asien (bis Japan)
  • Lebensraum: feuchte Wiesen, Wälder, Gärten, Parks
  • Körperlänge: ca. 10 cm
  • Gewicht: ca. 10 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Kann sich in großen Gruppen gregär verhalten
  • Fortpflanzung: legen bis zu 200 Eier; Geschlechter getrennt

Systematik Rote Wegschnecke ab Familie

Äußerliche Merkmale von der Roten Wegschnecke

Die Rote Wegschnecke hat eine auffällige Erscheinung mit einer variablen Färbung, die von rötlich über braun bis schwarz reichen kann. Besonders charakteristisch sind die großen, länglichen Runzeln auf ihrem Körper sowie das gerundete Hinterende ohne Kiel. Diese Merkmale sind entscheidend für die Identifikation der Art. Jungtiere sind meist hellgelblich bis hellorange gefärbt und besitzen dunklere Fühler. Das Atemloch befindet sich in der vorderen Hälfte des Mantelschildes, was ein typisches Merkmal der Wegschnecken darstellt.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Fähigkeit der Roten Wegschnecke, ein schleimiges Sekret abzusondern, das ihre Fortbewegung erleichtert. Dieses Sekret hilft nicht nur beim Kriechen, sondern spielt auch eine Rolle beim Schutz vor Fressfeinden. Die Wahrnehmung erfolgt über die beweglichen Fühler, die meist dunkler gefärbt sind als der restliche Körper. Bei der Fortpflanzung sind die Geschlechtsorgane gut sichtbar; das Paarungsritual kann mehrere Stunden dauern und beinhaltet oft gegenseitige Befruchtung.

Lebensraum und Herkunft

Die Rote Wegschnecke bewohnt ein breites Spektrum an Lebensräumen, wobei sie vor allem feuchte Wälder und Wiesen bevorzugt. Sie ist häufig in der Nähe von Gewässern anzutreffen, wo die Bedingungen für ihre Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme optimal sind. Diese Schneckenart benötigt einen feuchten Untergrund, um aktiv nach Nahrung zu suchen und sich fortzupflanzen. In trockenen Perioden ziehen sie sich oft zurück oder verbergen sich unter Laub oder anderen Pflanzenmaterialien.Ursprünglich war die Rote Wegschnecke in Mittel- und Westeuropa weit verbreitet. In den letzten Jahrzehnten hat jedoch die invasive Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) begonnen, ihren Lebensraum einzuschränken. Diese Konkurrenz hat dazu geführt, dass die Rote Wegschnecke zunehmend aus kultivierten Landschaften verdrängt wird. Dennoch bleibt sie in naturbelassenen Gebieten häufig anzutreffen.

Verhalten von der Roten Wegschnecke

Das Verhalten der Roten Wegschnecke ist stark an ihre Umweltbedingungen angepasst. Diese Schnecken sind vorwiegend nachtaktiv und suchen bei feuchtem Wetter nach Nahrung. Sie bewegen sich langsam und nutzen ihre Schleimabsonderungen zur Fortbewegung auf unterschiedlichen Untergründen. Während des Tages ziehen sie sich oft in schattige Bereiche zurück oder verstecken sich unter Laub oder anderen Objekten.Die Nahrungsaufnahme erfolgt hauptsächlich durch das Abreißen von Pflanzenmaterial mit ihrer Raspelzunge. Dabei bevorzugt die Rote Wegschnecke abgestorbene Pflanzenteile oder faulende Materialien, was sie zu wichtigen Akteuren im ökologischen Kreislauf macht. Sie tragen zur Zersetzung organischer Stoffe bei und fördern somit die Nährstoffrückführung im Boden.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei der Roten Wegschnecke erfolgt durch gegenseitige Befruchtung, da diese Art Zwitter ist. Das Paarungsverhalten kann mehrere Stunden dauern und beinhaltet komplexe Rituale, bei denen beide Partner ihre Geschlechtsorgane austauschen. Nach der Befruchtung legen die Schnecken zwischen 50 und 500 Eier in geschützten Bereichen ab.Die Eier werden meist an feuchten Stellen abgelegt, wo sie vor Austrocknung geschützt sind. Nach etwa vier Wochen schlüpfen die Jungtiere aus den Eiern und erreichen innerhalb weniger Monate ihre Geschlechtsreife. Diese schnelle Entwicklung ermöglicht es der Art, sich an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen.

Gefährdung

Die Rote Wegschnecke gilt derzeit als nicht gefährdet; dennoch steht sie unter Druck durch invasive Arten wie die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris). Diese Art hat sich in vielen Regionen stark verbreitet und konkurriert um Ressourcen mit einheimischen Arten wie der Roten Wegschnecke. Die Verschlechterung natürlicher Lebensräume durch menschliche Aktivitäten trägt ebenfalls zur Gefährdung bei.Um den Bestand der Roten Wegschnecke zu schützen, ist es wichtig, natürliche Lebensräume zu erhalten und invasive Arten zu kontrollieren. Gartenbesitzer sollten auf chemische Bekämpfungsmittel verzichten und stattdessen natürliche Feinde fördern, um ein gesundes Gleichgewicht im Ökosystem aufrechtzuerhalten.

Quellen

https://www.weichtiere.at/Schnecken/land/arionidae.html

https://naturportal-suedwest.de/de/weichtiere/systematik/art/nacktschnecken-gastropoda/arionidae-wegschnecken/arion/rufus/

https://www.donauauen.at/wissen/natur-wissenschaft/fauna/grosse-rote-wegschnecke-arion-rufus

https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Wegschnecke