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Rohrdommel (Botaurus stellaris)

Die Rohrdommel ist ein Zugvogel und gehört zur Familie der Reiherartigen. Sie ist mit einer Größe von etwa 70 cm eine der größeren Vogelarten innerhalb dieser Familie. Ihr schmaler Hals, der lange spitze Schnabel und ihr dichtes Federkleid ermöglichen es ihr, unauffällig durch Schilfgebiete zu gleiten und ihre Nahrung zu jagen.

Die Rohrdommel hat einen bräunlichen Körper, der durch dunkle Längsstreifen gekennzeichnet ist. Ihr dunkles Gefieder ermöglicht es ihr, sich perfekt an ihre Umgebung anzupassen und somit schwer auszumachen zu sein. Zudem verströmt sie einen unangenehmen Geruch, der sie noch unauffälliger macht.

Die Rohrdommel fühlt sich in Feuchtgebieten, insbesondere in Schilfgebieten, am wohlsten. Dort findet sie auch ihre Hauptnahrungsquelle, wie zum Beispiel Fische, Frösche und Insekten. Sie lauert ihren Beutetieren gezielt auf und greift sie blitzschnell aus dem Hinterhalt an.

In Europa ist die Rohrdommel noch relativ häufig vertreten, in Deutschland ist sie jedoch eher selten anzutreffen. Ihr Bestand war in der Vergangenheit stark gefährdet, da ihr natürlicher Lebensraum durch menschliche Eingriffe immer weiter eingeschränkt wurde. In den letzten Jahrzehnten hat sich ihr Bestand jedoch wieder etwas erholt.

Die Rohrdommel ist eine Einzelgängerin und führt ein sehr zurückgezogenes Leben. Ihre Laute sind nur schwer zu hören und werden von Menschen oft überhört. Die Brutzeit beginnt im April und Mai und ihre Nester sind gut getarnt im Schilf versteckt.

Insgesamt ist die Rohrdommel aufgrund ihrer Fähigkeit, sich perfekt an ihre Umgebung anzupassen, und ihrer seltenen Anwesenheit in unseren Breitengraden eine faszinierende Vogelart, die es lohnt, genauer zu erforschen und zu schützen.

Rohrdommel Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Kranichvögel
  • Familie: Reiher und Ibisse
  • Gattung: Botaurus
  • Art: Rohrdommel (Botaurus stellaris)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika
  • Lebensraum: Feuchtgebiete, Sümpfe, Flussufer
  • Körperlänge: ca. 60-70 cm
  • Gewicht: ca. 700-1000 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, leben zurückgezogen
  • Fortpflanzung: Nestbau auf dem Boden, legt 4-5 Eier

Systematik Rohrdommel ab Familie

Äußerliche Merkmale von Rohrdommel

Die Rohrdommel hat eine beeindruckende Erscheinung mit einer Körperlänge von etwa 70 bis 80 cm. Ihr Gefieder ist braun mit schwarzen Streifen, was ihr hilft, sich in ihrem natürlichen Lebensraum perfekt zu tarnen. Diese Tarnung ist entscheidend für ihren Überlebensinstinkt, da sie sich häufig in dichten Schilfbeständen aufhält. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 125 bis 135 cm, was sie zu einem der größeren Vögel in ihrem Habitat macht.Ein markantes Merkmal der Rohrdommel ist ihr dicker Hals und der charakteristische Dolchschnabel, mit dem sie geschickt nach Fischen und anderen Beutetieren sticht. Die Beine sind relativ kurz, aber die Zehen sind lang und helfen ihr beim Stehen auf schlammigen Uferbereichen. Bei Gefahr nimmt die Rohrdommel eine sogenannte Pfahlstellung ein: Sie streckt ihren Hals nach oben und bleibt regungslos stehen, wodurch sie nahezu unsichtbar wird.

Lebensraum und Herkunft

Die Rohrdommel bevorzugt feuchte Röhrichtflächen an Stillgewässern wie Seen, Teichen und Altwässern. Diese Lebensräume sind für die Art unerlässlich, da sie nicht nur Nahrungsquellen bieten, sondern auch Schutz vor Fressfeinden. Die Vögel benötigen große, strukturreiche Röhrichte mit einer Mischung aus offenen Wasserflächen und dichter Vegetation, um ihre Nester zu bauen und ihre Jungen aufzuziehen.In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Rohrdommel von den Küstenregionen bis ins Binnenland. Besonders häufig ist sie in Gebieten mit extensiver Landwirtschaft anzutreffen, wo noch natürliche Feuchtgebiete erhalten sind. In Deutschland sind die Bestände jedoch stark zurückgegangen, da viele Feuchtgebiete entwässert oder umgewandelt wurden. In einigen Regionen wurde die Art fast vollständig ausgerottet, während sie in anderen Gebieten noch lokal vorkommt.

Verhalten von Rohrdommel

Das Verhalten der Rohrdommel ist geprägt von ihrer scheuen Natur. Tagsüber bleibt sie meist verborgen im Schilf und sucht nach Nahrung in den frühen Morgenstunden oder während der Dämmerung. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Fischen, Amphibien sowie Wasserinsekten. Sie jagt mit einer speziellen Technik: Bei Erblicken eines Beutetiers sticht sie blitzschnell mit ihrem langen Schnabel zu.Rohrdommeln sind territorial und verteidigen ihre Nahrungsgebiete energisch gegen andere Vögel. Während der Fortpflanzungszeit sind Männchen besonders aktiv im Rufen; ihr charakteristischer Ruf kann über weite Strecken gehört werden und dient dazu, Rivalen abzuschrecken sowie Weibchen anzulocken.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Rohrdommeln erfolgt meist zwischen April und Juli. Männchen sind polygam und können mehrere Weibchen haben; sie beteiligen sich jedoch nicht an der Brutpflege oder Aufzucht der Jungen. Das Nest wird aus Schilfhalmen gebaut und befindet sich bodennah im Röhricht versteckt.Die Weibchen legen in der Regel zwischen vier und sechs Eier ab, die dann etwa 28 bis 30 Tage bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen sind die Küken Nesthocker und verlassen das Nest erst nach etwa zwei Monaten. In dieser Zeit sind sie auf die Versorgung durch das Weibchen angewiesen.

Gefährdung

Die Rohrdommel ist stark gefährdet durch den Verlust ihres Lebensraumes infolge menschlicher Aktivitäten wie Entwässerung von Feuchtgebieten, landwirtschaftlicher Intensivierung sowie Freizeitnutzung von Gewässern. Diese Einflüsse führen dazu, dass geeignete Nistplätze rar werden.Zusätzlich haben Veränderungen im Klima Auswirkungen auf die Verbreitung dieser Art: Prognosen deuten darauf hin, dass die Rohrdommel ihr Verbreitungsgebiet aufgrund steigender Temperaturen weiter nach Norden verlagern könnte. Dies könnte jedoch auch dazu führen, dass Bestände in anderen Regionen zurückgehen oder ganz verschwinden.Die Erhaltung geeigneter Lebensräume ist entscheidend für das Überleben dieser Vogelart. Schutzmaßnahmen sollten darauf abzielen, bestehende Röhrichtbestände zu erhalten sowie neue Feuchtgebiete zu schaffen.

Quellen

https://www.natura2000.sachsen.de/roh

https://de.wikipedia.org/wiki/Rohrdommel

https://animalia.bio/de/eurasian-bittern

https://www.donauauen.at/wissen/natur-wissenschaft/fauna/rohrdommel-botaurus-stellaris

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Botaurus+stellaris