Die Ringelgans (Branta bernicla) ist eine mittelgroße Gänseart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae). Sie ist vor allem in den polaren und subpolaren Regionen der Welt verbreitet. Es gibt zwei Unterarten der Ringelgans: die nördliche Ringelgans (Branta bernicla bernicla) und die pazifische Ringelgans (Branta bernicla nigricans).
Die nördliche Ringelgans brütet in Arktis und Subarktis, teilweise sogar auf Grönland, während die pazifische Unterart in Sibirien und Alaska brütet und überwintert. Beide Unterarten überwintern in gemäßigten Breiten in Europa und Nordamerika.
Die Ringelgans wurde früher als eine Unterart der Zwerggans (Branta hutchinsii) betrachtet, aber inzwischen wurde sie als eigenständige Art anerkannt. Die Ringelgans ist eine mittelgroße Gans, die etwa eine Länge von 55 bis 65 cm erreicht und ein Gewicht von 1,5 bis 2,5 kg hat. Das Gefieder des Männchens und des Weibchens ist ähnlich gefärbt: schwarzgrau mit weißen Streifen.
Die Ringelgans ernährt sich hauptsächlich von pflanzlicher Nahrung, wie Gräsern, Kräutern und Moosen. Im Winter kann sie auch auf Äckern und Weiden nach Nahrung suchen. Sie brütet in der Regel in Kolonien und baut ihre Nester auf Grasbüscheln oder in kleinen Senken im Boden. Die Brutzeit variiert je nach Region und beträgt etwa 24 bis 28 Tage.
Die Ringelgans hat aufgrund ihres Bestandsrückgangs durch Jagd und Habitatverlust in den vergangenen Jahrzehnten erhöhte Aufmerksamkeit erhalten. In Europa zählt sie heute zu den gefährdeten Arten, allerdings gibt es in einigen Gebieten auch stabile oder sogar zunehmende Bestände. Um den Schutz der Ringelgans zu gewährleisten, wurden Maßnahmen wie Schutzgebiete, Bewirtschaftung von Brutplätzen und die Überwachung von Jagd und Handel eingeführt.
Ringelgans Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Gänsevögel
- Familie: Entenvögel
- Gattung: Branta
- Art: Ringelgans (Branta bernicla)
- Verbreitung: arktische Regionen und Nordamerika, europäische und asiatische Küstenregionen sowie Nordafrika
- Lebensraum: Küsten, Flussmündungen, Wattgebiete
- Körperlänge: 55-66 cm
- Gewicht: 800-1400 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: bilden oft große Gruppen, die aus mehreren Hundert Vögeln bestehen können; leben monogam in Paaren
- Fortpflanzung: legen 3-7 Eier, Brutzeit beträgt 23-27 Tage; Jungvögel nach etwa 50 Tagen flügge
Systematik Ringelgans ab Familie
Äußerliche Merkmale von Ringelgänsen
Die Ringelgans hat eine kompakte Körperform mit einer Körpergröße von etwa 55 bis 62 cm. Ihr Gefieder ist überwiegend dunkel gefärbt, wobei der Kopf und Hals schwarz sind. Ein markanter weißer Ring zieht sich um den Hals, der je nach Unterart unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Der Unterbauch variiert zwischen hellen und dunklen Farbtönen, was eine wichtige Unterscheidung zwischen den verschiedenen Unterarten darstellt.Die Flügelspannweite beträgt zwischen 105 und 117 cm, was diese Gans zu einem schnellen Flieger macht. Ihre Schnabelform ist kurz und kräftig, ideal zum Grasen von Wasserpflanzen und anderen Nahrungsquellen. Die Augen sind relativ groß und ermöglichen eine gute Sicht unter Wasser sowie bei der Nahrungssuche an Land. Die Färbung der Ringelgans dient nicht nur der Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum, sondern spielt auch eine Rolle bei der Kommunikation innerhalb der Art.
Lebensraum und Herkunft
Die Ringelgans brütet hauptsächlich in den arktischen Küstenregionen Eurasiens und Nordamerikas. Ihr Brutgebiet umfasst vor allem baumlose Tundra mit kleinen Inseln oder höher gelegenen Feuchtflächen. In diesen Gebieten finden sie geeignete Nistplätze, die vor Raubtieren geschützt sind. Während des Winters ziehen die Ringelgänse an die Küsten von Europa, wo sie in großen Trupps auf dem Watt oder in Salzwiesen Nahrung suchen.In Deutschland sind Ringelgänse vor allem an den Nordseeküsten anzutreffen, wo sie von Oktober bis April als Wintergäste beobachtet werden können. Ihre bevorzugten Lebensräume während des Winters sind das Watt, die Salzmarschen sowie Wiesen in Küstennähe. Diese Gebiete bieten reichlich Nahrung in Form von Seegras und anderen Pflanzen, die für die Ernährung dieser Gänse wichtig sind.
Verhalten von Ringelgänsen
Ringelgänse sind gesellige Vögel, die oft in großen Gruppen leben. Diese sozialen Strukturen helfen ihnen, sich vor Raubtieren zu schützen und erleichtern das Finden von Nahrung. Während des Zuges fliegen sie schnell und unregelmäßig ohne die typische V-Formation anderer Gänsearten. Ihr charakteristischer Ruf „rott rott“ hat ihnen auch den Namen „Rottgans“ eingebracht.In ihrer natürlichen Umgebung zeigen Ringelgänse ein ausgeprägtes Sozialverhalten, das sich in ihrem Neststandort widerspiegelt; sie brüten häufig in Kolonien nahe bei anderen Vogelarten wie Möwen. Diese Nähe zu anderen Vögeln bietet zusätzlichen Schutz vor Fressfeinden. Während des Fressens können sie leise Kontaktgeräusche machen, um miteinander zu kommunizieren.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Ringelgans erfolgt typischerweise im Juni nach ihrer Ankunft in den Brutgebieten. Sie legen im Durchschnitt drei bis fünf Eier pro Gelege; gelegentlich können es auch bis zu acht Eier sein. Die Nester werden aus Grashalmen und Kräuterstängeln gebaut und mit Daunen ausgekleidet. Die Brutzeit beträgt etwa 23 bis 26 Tage.Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht der Küken, die nach etwa 40 Tagen selbstständig werden können. Die Eltern verteidigen ihr Nest energisch gegen Fressfeinde wie Füchse oder Greifvögel. Die enge Bindung zwischen den Partnern zeigt sich nicht nur während der Brutzeit; viele Ringelgänse bleiben ein Leben lang zusammen.
Gefährdung
Obwohl die Ringelgans derzeit nicht als gefährdet gilt, gibt es lokale Bestandsrückgänge aufgrund von Habitatverlusten durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Küstenausbau. Insbesondere die Zerstörung von Salzwiesen kann negative Auswirkungen auf ihre Nahrungsaufnahme haben. Auch Veränderungen im Klima könnten langfristig ihre Lebensräume beeinflussen.Der Schutz ihrer Brutgebiete sowie der Erhalt von Nahrungsflächen sind entscheidend für das Überleben dieser Art. Initiativen zur Wiederherstellung von Lebensräumen sowie nachhaltige Bewirtschaftungspraktiken könnten dazu beitragen, die Populationen der Ringelgans langfristig zu stabilisieren.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Ringelgans
https://www.jagdverband.de/zahlen-fakten/tiersteckbriefe/ringelgans-branta-bernicla
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/ringelgans/