Das Riesen-Schuppentier (Manis gigantea) ist auch unter dem Namen Malaiische Schuppentier bekannt und gehört zur Familie der Schuppentiere. Es ist das größte Schuppentier der Welt und kann eine Länge von bis zu 1,8 Metern erreichen. Sein Gewicht variiert zwischen 40 und 70 Kilogramm. Das Riesen-Schuppentier lebt in Südostasien und ist vor allem in Malaysia, Indonesien und Thailand anzutreffen. Es bevorzugt Wälder und bewaldete Gebiete, aber auch Plantagen und Agrarlandschaften.
Das Riesen-Schuppentier hat einen gepanzerten Körper, der mit vielen Schuppen bedeckt ist, die ihm Schutz vor Feinden bieten. Diese Schuppen sind aus Keratin, dem gleichen Material, aus dem auch menschliche Haare und Nägel bestehen. Die Schuppen haben auch eine medizinische Bedeutung: In der traditionellen chinesischen Medizin werden sie als Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten verwendet.
Das Riesen-Schuppentier ist ein Insektenfresser und ernährt sich von Ameisen und Termiten. Es hat einen sehr langsamen Stoffwechsel und kann deshalb eine Woche lang ohne Nahrung auskommen. Insbesondere junge Riesen-Schuppentiere sind anfällig für Angriffe von Raubtieren wie Wildhunden und Schleichkatzen. Aus diesem Grund verstecken sie sich tagsüber meist in Baumhöhlen.
Das Riesen-Schuppentier kann bis zu 40 Jahre alt werden und ist ein nachtaktives Tier. Es bewegt sich langsam fort und nutzt seine kräftigen Krallen, um sich an Bäumen festzuhalten. Wenn es gestört wird, kann es sich zu einer Kugel zusammenrollen und so seine empfindlichen Bauchseiten schützen.
Leider ist das Riesen-Schuppentier vom Aussterben bedroht. Es wird vor allem wegen seiner Schuppen gejagt, die auf dem Schwarzmarkt sehr wertvoll sind. Schätzungen zufolge wurden in den letzten Jahren Hunderttausende Riesen-Schuppentiere illegal getötet. Die internationale Gemeinschaft hat sich zum Schutz dieser Tierart zusammengeschlossen und versucht, den Handel mit Schuppentieren zu unterbinden.
Riesen-Schuppentier Fakten
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Schuppentiere (Pholidota)
- Familie: Schuppentiere (Manidae)
- Gattung: Manis
- Art: Riesen-Schuppentier (Manis gigantea)
- Verbreitung: West- und Zentralafrika
- Lebensraum: tropische Wälder, Savannen und offene Landschaften
- Körperlänge: bis zu 2 Meter
- Gewicht: bis zu 33 Kilogramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger oder Paare, keine Herdenbildung
- Fortpflanzung: trägt etwa 5 Monate und bringt ein einzelnes Jungtier zur Welt
Systematik Riesen-Schuppentier ab Familie
Äußerliche Merkmale von Riesen-Schuppentier
Das Riesen-Schuppentier hat ein charakteristisches Aussehen, das es von anderen Säugetieren unterscheidet. Der gesamte Körper ist mit harten, schuppenartigen Platten bedeckt, die ihm eine einzigartige Schutzfunktion bieten. Diese Schuppen sind in verschiedenen Farbtönen erhältlich, hauptsächlich in Braun- und Beigetönen, was eine perfekte Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum ermöglicht. Die Schuppen sind nicht nur ein Schutzmechanismus gegen Fressfeinde wie Löwen oder große Raubvögel, sondern sie helfen auch dabei, die Körpertemperatur des Tieres zu regulieren.Ein weiteres auffälliges Merkmal des Riesen-Schuppentiers ist seine lange Zunge, die bis zu 70 cm lang werden kann. Diese Zunge ist extrem klebrig und ermöglicht es dem Tier, Ameisen und Termiten aus ihren Nestern zu ziehen. Die Vorderbeine sind stark ausgeprägt und mit langen Krallen ausgestattet, die beim Graben nach Nahrung helfen. Der Kopf des Riesen-Schuppentiers ist relativ klein im Vergleich zum Körper und hat eine spitze Schnauze.
Lebensraum und Herkunft
Riesen-Schuppentiere bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen in Afrika südlich der Sahara. Sie sind besonders häufig in Wäldern und Savannen anzutreffen, wo sie unter Holzstapeln oder in selbstgegrabenen Höhlen Unterschlupf suchen. Diese Tiere benötigen einen stabilen Lebensraum mit einer hohen Dichte an Ameisen und Termiten, da diese ihre Hauptnahrungsquelle darstellen. Die Fähigkeit des Riesen-Schuppentiers, sich an unterschiedliche Umgebungen anzupassen, hat es ihm ermöglicht, in verschiedenen Regionen Afrikas zu gedeihen.Die Herkunft des Riesen-Schuppentiers reicht bis in die frühen Evolutionstage der Schuppentiere zurück. Fossile Funde deuten darauf hin, dass diese Art seit Millionen von Jahren existiert und sich erfolgreich an verschiedene klimatische Bedingungen angepasst hat. Ihre Verbreitung erstreckt sich über viele Länder in West- und Zentralafrika, wo sie ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems sind.
Verhalten von Riesen-Schuppentier
Das Verhalten des Riesen-Schuppentiers ist geprägt von seiner nächtlichen Lebensweise. Diese Tiere sind vorwiegend Einzelgänger und verbringen den Großteil ihrer Zeit damit, nach Nahrung zu suchen. Sie nutzen ihre ausgezeichnete Nase und ihr Gehör, um Ameisenhügel oder Termitenbauten zu finden. Wenn sie auf eine Nahrungsquelle stoßen, verwenden sie ihre starken Vorderbeine und Krallen, um den Boden aufzubrechen.Riesen-Schuppentiere zeigen auch ein interessantes Sozialverhalten während der Fortpflanzungszeit. Männchen kämpfen oft um die Aufmerksamkeit der Weibchen; diese Kämpfe können intensiv sein und beinhalten das Aufeinanderprallen ihrer Körper. Nach der Paarung zieht sich das Weibchen zurück und kümmert sich um die Aufzucht des Jungtiers allein.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Riesen-Schuppentieren erfolgt normalerweise einmal jährlich. Die Paarungszeit kann je nach Region variieren; in vielen Gebieten findet sie jedoch während der Regenzeit statt, wenn die Nahrungsressourcen reichlich vorhanden sind. Nach einer Tragzeit von etwa 140 Tagen bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt.Das Neugeborene wiegt bei der Geburt etwa 1 kg und ist bereits relativ gut entwickelt. Es bleibt mehrere Monate bei seiner Mutter und wird von ihr gesäugt sowie vor Fressfeinden geschützt. Während dieser Zeit lernt das Jungtier auch die Fähigkeiten zum Graben nach Nahrung.
Gefährdung
Das Riesen-Schuppentier ist stark gefährdet durch Habitatverlust aufgrund von Abholzung sowie durch die Jagd für den illegalen Wildtierhandel. Die Schuppen dieser Tiere sind besonders wertvoll auf dem Schwarzmarkt; sie werden oft für traditionelle Medizin verwendet oder als Statussymbole verkauft. Zudem sind ihre Fleischteile in einigen Kulturen sehr begehrt.Die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume durch Landwirtschaft und Urbanisierung hat ebenfalls negative Auswirkungen auf ihre Populationen gehabt. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um diese Art vor dem Aussterben zu bewahren. Das Riesen-Schuppentier steht auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN als „stark gefährdet“ eingestuft.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Giant_Pangolin