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Raufussbussard (Buteo lagopus)

Der Raufussbussard, auch bekannt als Polarbussard, ist ein großer Greifvogel aus der Familie der Bussarde (Buteo). Er ist vor allem in der nördlichen Hemisphäre verbreitet und bewohnt Lebensräume wie Tundren, offene Graslandschaften und Gebirgsregionen.

Die Flügelspannweite des Raufussbussards erreicht eine Länge von bis zu 145 cm und sein Gewicht kann bis zu 2 kg betragen. Er hat ein charakteristisches Gefieder, das einerseits aus weißem Kopf, Hals und Brust sowie braunem Rücken, Flügeln und Schwanz besteht. Sein Name stammt jedoch von den befederten gelben Beinen, die mit rauen Schuppen bedeckt sind.

Der Raufussbussard ernährt sich hauptsächlich von kleinen Säugetieren wie Nagern, Hasen und Insekten. Er greift sie aus der Luft oder von erhöhten Positionen aus an. Dabei kann er Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreichen.

Von Juni bis Juli baut der Raufussbussard sein Nest aus Zweigen, Gras und Moos in der Nähe von Felsen oder auf Bäumen. Das Weibchen legt 2-4 Eier, die beide Elternteile ausbrüten. Nach etwa 4 Wochen schlüpfen die Jungvögel, die von beiden Elternteilen versorgt werden und nach etwa 5 Wochen flügge werden.

Die Population des Raufussbussards wird auf etwa 250.000 geschätzt und der Bestand ist stabil. In einigen Regionen, wie in Asien und Nordamerika, ist er jedoch vom Aussterben bedroht.

Der Raufussbussard spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem der Tundra und der offenen Graslandschaften. Er hält die Populationen von Nagetieren und anderen kleinen Säugetieren im Gleichgewicht und ist somit ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette.

Um den Raufussbussard auch in Zukunft in freier Wildbahn bewundern zu können, ist der Schutz seiner Lebensräume sowie die Aufklärung über die Bedrohungen durch menschliche Eingriffe unerlässlich.

Raufussbussard Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Greifvögel
  • Familie: Habichtartige
  • Gattung: Buteo
  • Art: Raufussbussard (Buteo lagopus)
  • Verbreitung: Nordamerika, Eurasien, Grönland
  • Lebensraum: Tundra, Steppen, offene Landschaften
  • Körperlänge: 50-60 cm
  • Gewicht: 800-1200 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: meistens Einzelgänger, aber manchmal in kleinen Gruppen jagend
  • Fortpflanzung: nestbauende Bodenbrüter, legen 3-5 Eier, Brutzeit ca. 1 Monat

Systematik Raufussbussard ab Familie

Äußerliche Merkmale von Raufußbussard

Der Raufußbussard hat eine markante Erscheinung, die ihn leicht erkennbar macht. Sein Gefieder ist überwiegend kaltgrau mit einem ausgeprägten dunklen Bauchfleck, was ihm eine gewisse Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum verleiht. Der Schwanz ist hell und weist am Ende eine oder mehrere dunkle Schwanzbinden auf. Diese Merkmale sind besonders im Flug deutlich sichtbar und helfen bei der Identifizierung dieser Art.Die Beine des Raufußbussards sind bis zu den Zehen befiedert, was ihm nicht nur im Winter Vorteile bietet, sondern auch eine charakteristische Erscheinung verleiht. Im Flug ähnelt er aufgrund seiner Größe und der etwas längeren Flügel eher dem Adlerbussard als dem Mäusebussard. Die Flügel sind relativ breit und ermöglichen einen kraftvollen Flug über weite Strecken. Diese Anpassungen sind besonders wichtig für seine Jagdmethoden, die oft das Rütteln im Flug beinhalten.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Raufußbussards erstreckt sich über die nördlichen Breitengrade, insbesondere in den Tundra- und Taigagebieten Skandinaviens und Sibiriens. Hier findet man ihn häufig in offenen Landschaften mit ausreichenden Jagdmöglichkeiten. In den Brutgebieten bevorzugt er große zusammenhängende Wälder, die ihm sowohl Deckung bieten als auch Nistmöglichkeiten. Die Art ist bekannt dafür, dass sie sich an verschiedene Lebensräume anpassen kann, einschließlich lichter Wälder mit größeren Lichtungen.In den Wintermonaten zieht der Raufußbussard nach Süden, wo er in Osteuropa sowie im nördlichen Mitteleuropa überwintern kann. In Deutschland wird er gelegentlich in landwirtschaftlich geprägten Räumen gesichtet, wenn ausreichend Nahrung vorhanden ist. Diese Wanderbewegungen sind entscheidend für das Überleben der Art, da sie es dem Raufußbussard ermöglichen, während der kalten Monate geeignete Nahrungsquellen zu finden.

Verhalten von Raufußbussard

Der Raufußbussard zeigt ein typisches Verhalten für Greifvögel seiner Art. Er jagt häufig von einem Ansitz aus oder im Suchflug, wobei das Rütteln eine charakteristische Jagdmethode darstellt. Diese Technik ermöglicht es ihm, seine Umgebung genau zu beobachten und Beute wie Wühlmäuse oder Lemminge präzise zu lokalisieren. Zudem hat der Raufußbussard die Fähigkeit, ultraviolettes Licht wahrzunehmen, was ihm hilft, Kot und Urin seiner Beute zu erkennen.In seinem Brutgebiet baut der Raufußbussard sein Nest oft auf Felsvorsprüngen oder in Bäumen. Die Fortpflanzungszeit beginnt typischerweise im April und dauert bis Juni. Während dieser Zeit sind die Vögel territorial und verteidigen ihr Revier gegen andere Greifvögel. Das Verhalten während der Brutzeit umfasst auch das Füttern der Küken durch beide Elternteile, was für den Erfolg der Aufzucht entscheidend ist.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Raufußbussards erfolgt saisonal mit einer monogamen Paarbindung. Die Vögel bilden oft Paare bereits im Winterquartier, was ihnen ermöglicht, frühzeitig geeignete Nistplätze zu finden. Die Nester werden meist auf Felsen oder in großen Bäumen errichtet und bestehen aus Zweigen sowie anderen pflanzlichen Materialien.Die Brutzeit beginnt in der Regel im April und dauert etwa 30 bis 35 Tage. Während dieser Zeit kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht ihrer Jungen. Die Küken schlüpfen nackt und blind aus den Eiern und sind auf die Fürsorge ihrer Eltern angewiesen. Diese füttern sie mit frischer Beute, bis sie alt genug sind, um selbstständig jagen zu können.Nach etwa 6 bis 8 Wochen sind die Küken flügge und verlassen das Nest. Dennoch bleiben sie oft noch einige Zeit bei ihren Eltern und lernen weiterhin wichtige Jagdfähigkeiten. Die Aufzucht der Jungen ist ein kritischer Zeitraum für den Raufußbussard, da das Überleben der Küken stark von der Verfügbarkeit von Nahrung abhängt.

Gefährdung

Der Raufußbussard ist in Deutschland vorwiegend als Wintergast anzutreffen und wird daher nicht als gefährdet eingestuft. Dennoch sieht sich die Art verschiedenen Bedrohungen gegenüber, insbesondere durch Veränderungen ihres Lebensraums aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Abholzung oder landwirtschaftliche Nutzung. Diese Faktoren können die Verfügbarkeit von Nistplätzen sowie Nahrungsquellen erheblich beeinträchtigen.In einigen Regionen kann auch der Klimawandel Auswirkungen auf die Populationen des Raufußbussards haben. Veränderungen in den Wetterbedingungen könnten seine Zugmuster beeinflussen oder die Verfügbarkeit von Beutetieren verringern. Es ist wichtig, Maßnahmen zum Schutz seines Lebensraums zu ergreifen, um langfristig stabile Populationen dieser Art zu gewährleisten.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Raufussbussard

https://www.birds-online.ch/ornithology/birds/buteo_lagopus

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/raufussbussard/