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Ohrscharlhuhn (Centrocercus urophasianus)

Das imposante Federkleid des Beifußhuhns, wissenschaftlich Centrocercus urophasianus genannt, ist ein markantes Merkmal dieser Vogelart, die in den weiten Steppen und Halbwüsten Nordamerikas heimisch ist. Als größtes Huhn seines Lebensraumes und Teil der Familie der Fasanenartigen (Phasianidae), besticht der Großtrappe der Neuen Welt durch seine einzigartige Balz, bei der die Männchen ihre prächtigen Brustfedern und leuchtenden Kehlsäcke präsentieren, um potenzielle Partnerinnen zu beeindrucken.

Das Beifußhuhn verdankt seinen deutschen Namen dem bevorzugten Lebensraum, den dichten Beifußbüschen der Prärie. Diese Büsche bieten nicht nur Schutz, sondern sind auch eine zentrale Nahrungsquelle, besonders im Winter. Die Vögel ernähren sich jedoch zugleich von einer Vielzahl anderer Pflanzen und Insekten, was ihre Rolle als Ökosystemingenieure unterstreicht.

Die Weibchen des Beifußhuhns sind in der Regel für die Aufzucht des Nachwuchses verantwortlich. Sie legen ihre Eier in selbst gegräubte Mulden am Boden, die nur spärlich mit Pflanzenmaterial ausgelegt werden. Trotz ihres effizienten Tarnungsverhaltens sind die Gelege und Jungvögel häufig Raubtieren ausgesetzt, was die Brutpflege zu einer anspruchsvollen und oft gefährlichen Aufgabe macht.

Leider hat die Zahl des Beifußhuhns in den letzten Jahrzehnten stark abgenommen, was zum Teil auf Lebensraumverlust sowie auf die Erschließung natürlicher Gebiete durch den Menschen zurückzuführen ist. Heute wird die Art als nahe bedroht eingestuft und ist Gegenstand verschiedener Schutzmaßnahmen, die dazu beitragen sollen, die charakteristischen Prärieökosysteme zu erhalten und den Fortbestand dieser außergewöhnlichen Vogelspezies zu sichern.

Ohrscharlhuhn Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Hühnervögel (Galliformes)
  • Familie: Fasanenartige (Phasianidae)
  • Gattung: Centrocercus
  • Art: Beifußhuhn (Centrocercus urophasianus)
  • Verbreitung: Westliche Regionen Nordamerikas, insbesondere in den USA
  • Lebensraum: Halbwüsten und Steppenlandschaften mit Beifußvegetation
  • Körpergröße: Hähne bis zu 76 cm, Hennen deutlich kleiner
  • Gewicht: Hähne bis zu 2,3 kg, Hennen bis zu 1,2 kg
  • Soziales Verhalten: Lebt in Gruppen, bildet zur Balzzeit Lek-Systeme (Balzplätze)
  • Fortpflanzung: Balz mit auffälligen Verhalten der Hähne im Frühling, legt durchschnittlich 6-9 Eier
  • Haltung: Nicht für die private Haltung geeignet; in Tierparks und Schauanlagen möglich, jedoch mit spezifischen Anforderungen an Habitat und Management

Systematik Ohrscharlhuhn ab Familie

Äußerliche Merkmale von Ohrscharlhühnern

Ohrscharlhühner haben ein charakteristisches Aussehen, das sie leicht identifizierbar macht. Die Männchen sind größer als die Weibchen und erreichen eine Länge von etwa 66 bis 76 cm. Ihr Gefieder ist überwiegend grau mit einem auffälligen weißen Brustbereich und einem schwarzen Bauch. Ein markantes Merkmal sind die gelben Luftsäcke an den Seiten des Halses, die während der Balzzeit aufgeblasen werden. Diese Luftsäcke erzeugen während des Displays ein charakteristisches Geräusch, das zur Anwerbung von Weibchen dient.Die Weibchen sind im Vergleich zu den Männchen kleiner und weniger auffällig gefärbt. Sie haben ein braun-graues Gefieder mit einer stärkeren Mosaikstruktur, was ihnen hilft, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen. Ihre Brust ist heller gefärbt als der Rest des Körpers, was eine zusätzliche Tarnung bietet. Die Schwanzfedern der Männchen sind lang und spitz zulaufend, während die Weibchen kürzere und weniger auffällige Schwanzfedern besitzen. Diese körperlichen Merkmale sind optimal an ihre Lebensweise angepasst und spielen eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung.

Lebensraum und Herkunft

Ohrscharlhühner bewohnen hauptsächlich sagebrush-dominierte Landschaften im Westen der USA und in Teilen Kanadas. Ihr Lebensraum erstreckt sich über große Flächen von offenen Graslandschaften bis hin zu bewachsenen Hügeln, die reich an Sagebrush sind. Diese Vegetation bietet nicht nur Nistplätze, sondern auch Nahrung in Form von Blättern und Knospen.Die Nester werden typischerweise unter dem Schutz von Sagebrush angelegt, wo sie vor Raubtieren geschützt sind. Die Wahl des Niststandorts ist entscheidend für den Fortpflanzungserfolg dieser Vögel. Während der Brutzeit ziehen es die Hennen vor, in der Nähe der Leks zu nisten, wo die Männchen ihre Balzrituale durchführen. Die Verfügbarkeit von geeigneten Nistplätzen und Nahrung ist entscheidend für das Überleben der Küken nach dem Schlüpfen.

Verhalten von Ohrscharlhühnern

Das Verhalten der Ohrscharlhühner ist stark durch soziale Interaktionen geprägt, insbesondere während der Balzzeit. Männliche Ohrscharlhühner versammeln sich auf Leks, wo sie um die Aufmerksamkeit der Weibchen konkurrieren. Diese Leks sind oft über Jahrzehnte hinweg an denselben Orten etabliert und bieten eine Bühne für die beeindruckenden Balzrituale der Männchen.Die Balzrituale beginnen im frühen Frühjahr und dauern bis zum Spätsommer. Während dieser Zeit zeigen die Männchen ihre Dominanz durch das Aufblähen ihrer Luftsäcke und das Fächern ihrer Schwanzfedern. Weibchen besuchen die Leks für einige Tage, um einen geeigneten Partner auszuwählen. Nach der Paarung ziehen sich die Weibchen zurück, um Nester zu bauen und ihre Eier abzulegen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzungsperiode der Ohrscharlhühner erstreckt sich typischerweise von März bis Mai. Nach dem Balzverhalten bauen die Weibchen Nester in unmittelbarer Nähe zu den Leks. Ein Gelege besteht normalerweise aus 6 bis 8 Eiern, die etwa 25 bis 27 Tage lang bebrütet werden. Während dieser Zeit verlassen die Hennen das Nest nur selten, um sich selbst zu versorgen.Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken zunächst eng bei ihrer Mutter und lernen schnell selbstständig zu fressen. Innerhalb weniger Wochen können sie kurze Strecken fliegen und beginnen bald darauf mit ihrer Mutter auf Nahrungssuche zu gehen. Die Aufzucht erfolgt durch das Weibchen allein; das Männchen spielt keine Rolle bei der Brutpflege.

Gefährdung

Die Ohrscharlhühner gelten als nahe gefährdet aufgrund des Verlusts ihres Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Urbanisierung und Öl- sowie Gasförderung. Der Rückgang der Sagebrush-Vegetation hat direkte Auswirkungen auf ihre Populationen gehabt. In einigen Regionen haben Habitatverlust und Fragmentierung dazu geführt, dass lokale Bestände stark zurückgegangen sind.Schutzmaßnahmen zur Erhaltung ihres Lebensraums sind entscheidend für das Überleben dieser Art. Dazu gehören Initiativen zur Wiederherstellung von Sagebrush-Landschaften sowie Programme zur Reduzierung menschlicher Störungen in wichtigen Nistgebieten.

Quellen

https://www.fws.gov/species/greater-sage-grouse-centrocercus-urophasianus

https://en.wikipedia.org/wiki/Centrocercus

https://www.registrelep-sararegistry.gc.ca/virtual_sara/files/cosewic/sr_greater_sage_grouse_0500_e.pdf

https://animaldiversity.org/accounts/Centrocercus_urophasianus/