Das Nord-Opossum, auch bekannt als Virginia-Opossum oder einfach als Opossum, ist eine in Nord- und Südamerika heimische Tierart. Es gehört zur Gattung der Beutelratten und ist damit ein Vertreter der Beuteltiere. Das Nord-Opossum ist das einzige Beuteltier, das in Nordamerika vorkommt und hat sich aufgrund seiner Fähigkeit, in verschiedenen Landschaften zu leben, verbreitet. Es ist ein Allesfresser und frisst sowohl tierische als auch pflanzliche Nahrung. Das Opossum hat eine Besonderheit, die es von den meisten anderen Säugetieren unterscheidet: Es ist in der Lage, „totzuspielen“ – es gibt schlicht vor, tot zu sein, um Fressfeinden zu entkommen. Dieses Verhalten ist auch als „possuming“ bekannt. Das Nord-Opossum ist nachtaktiv und sucht tagsüber Unterschlupf in Baumhöhlen oder hohlen Baumstämmen. Es ist ein relativ kleines Tier, das eine Körperlänge von 30 bis 50 Zentimetern erreicht. Der Schwanz des Opossums ist nackt, greifschwanzartig und kann bis zu 50 Zentimeter lang sein. Das Nord-Opossum hat eine große Bedeutung für die Umwelt und ist ein wichtiger Bestäuber von Pflanzen sowie ein wichtiger Fressfeind von Schädlingen wie Schlangen, Nagetieren und Insekten. Trotz seiner Bedeutung ist das Nord-Opossum gefährdet, da es oft Opfer von Verkehrsunfällen wird und auch gejagt wird.
Nord-Opossum Fakten
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Beuteltiere (Marsupialia)
- Familie: Beutelratten (Didelphidae)
- Gattung: Opossums (Didelphis)
- Art: Nord-Opossum (Didelphis virginiana)
- Verbreitung: USA, Mexiko, Kanada
- Lebensraum: Wälder, Felder, Vorstädte, Parks und Gärten
- Körperlänge: 40-50 cm (ohne Schwanz)
- Gewicht: 1-5 kg
- Soziales und Rudel-Verhalten: meistens Einzelgänger, manchmal aber auch in Gruppen von bis zu 20 Tieren
- Fortpflanzung: Weibchen haben bis zu dreimal pro Jahr Würfe (5-10 Jungtiere pro Wurf) und tragen die Jungtiere in ihrem Beutel herum
Systematik Nord-Opossum ab Familie
Äußerliche Merkmale von Nord-Opossum
Der Nord-Opossum hat eine charakteristische Erscheinung mit einem robusten Körperbau und einer langen Schnauze. Die Fellfarbe variiert von grau bis braun mit weißen oder hellen Spitzen an den Haaren. Diese Farbvariationen können je nach geografischem Standort unterschiedlich sein; nördliche Populationen tendieren dazu, heller zu sein als südliche. Die Ohren sind groß und nackig, was sie anfällig für Frostschäden macht.Ein markantes Merkmal des Nord-Opossum ist sein langer, schuppiger Schwanz, der etwa die Hälfte seiner Gesamtlänge ausmacht. Dieser Schwanz ist nicht nur ein Hilfsmittel beim Klettern, sondern dient auch als Greiforgan. Die Vorder- und Hinterbeine haben jeweils fünf Zehen mit scharfen Krallen, wobei das hintere Bein einen opponierbaren Zeh besitzt, der es dem Opossum ermöglicht, besser zu greifen und zu klettern.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Nord-Opossum erstreckt sich über eine Vielzahl von Umgebungen in Nordamerika. Diese Art bewohnt Wälder, Feuchtgebiete sowie städtische Gebiete und zeigt eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensbedingungen. Besonders häufig sind sie in Gebieten anzutreffen, die in der Nähe von Wasserquellen liegen.Ursprünglich stammt der Nord-Opossum aus Südamerika und wanderte während des Großen Amerikanischen Austauschs nach Nordamerika ein. Diese Migration fand hauptsächlich nach der Bildung des Isthmus von Panama vor etwa 3 Millionen Jahren statt. Heute ist das Verbreitungsgebiet des Nord-Opossum in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen und reicht nun bis nach Kanada.
Verhalten von Nord-Opossum
Das Verhalten des Nord-Opossum ist stark an seine nächtliche Lebensweise angepasst. Diese Tiere sind vorwiegend nachtaktiv und verbringen den Tag schützend in ihren Bauten oder unter Büschen. Nach Einbruch der Dunkelheit machen sie sich auf die Suche nach Nahrung und sind dabei oft auf der Suche nach Abfällen oder anderen Nahrungsquellen in menschlichen Siedlungen.Die Kommunikation innerhalb ihrer Art erfolgt durch verschiedene Geräusche sowie durch Körpersprache. Bei Bedrohung kann ein Opossum sich totstellen; dieses Verhalten wird als „playing possum“ bezeichnet und hilft ihm dabei, Raubtiere abzuschrecken. Wenn sie auf dem Boden gefangen werden und keinen Fluchtweg sehen, können sie sich katatonisch verhalten.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Nord-Opossum erfolgt typischerweise zwischen Dezember und August, wobei zwei Würfe pro Jahr üblich sind. Nach einer Tragzeit von etwa 12 bis 13 Tagen bringt das Weibchen eine große Anzahl von Nachkommen zur Welt – bis zu 25 kleine Opossums können geboren werden; jedoch überleben meist nur sieben bis acht aufgrund der begrenzten Anzahl an Zitzen im Beutel.Die Jungtiere sind bei der Geburt blind und wiegen nur etwa 0,13 Gramm. Sie müssen sofort zur Mutter krabbeln und sich an einer Zitze festhalten, um zu überleben. Die ersten 50 bis 55 Tage verbringen sie im Beutel der Mutter; danach klammern sie sich an ihrem Rücken fest oder kehren gelegentlich in den Beutel zurück.
Gefährdung
Der Nord-Opossum wird von der IUCN als nicht gefährdet eingestuft; dennoch gibt es lokale Bedrohungen für seine Populationen durch Habitatverlust und menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Straßenbau. Trotz dieser Herausforderungen hat sich diese Art als äußerst anpassungsfähig erwiesen.Die Fähigkeit des Nord-Opossum, in urbanen Umgebungen zu gedeihen sowie seine hohe Fortpflanzungsrate tragen zur Stabilität seiner Populationen bei. Schutzmaßnahmen zur Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume könnten dazu beitragen, ihre langfristige Überlebensfähigkeit zu sichern.
Quellen
https://www.britannica.com/animal/Virginia-opossum