Der Nördliche Seebär, auch bekannt als Stellerrobben oder Kurilenseebären, ist eine Art der Ohrenrobben. Sie sind bekannt für ihre massiven Körper und sind die größten Raubtiere im nördlichen Pazifik. Ihre Felle und Fleisch wurden einst von den Ureinwohnern für ihre Zwecke genutzt, doch heute stehen sie unter Naturschutz. Der Nördliche Seebär hat einen eleganten Körperbau mit einem glatten und gewölbten Körper, kurzen Beinen und einem breiten Kopf. Er hat eine pelzige Oberseite, die von einer dicken Fettschicht bedeckt ist, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.
Die Männchen sind größer als die Weibchen und können bis zu 2,8 Meter lang und 600 kg schwer werden, während die Weibchen nur bis zu 2,1 Meter lang werden und ein Durchschnittsgewicht von 150 kg aufweisen. Männchen haben außerdem eine schlankere Taille und größere Schultern als die Weibchen, was ihnen ermöglicht, sich während der Paarung durchzusetzen.
Sie fressen hauptsächlich Fische wie Lachse, Heringe und Sandaale, aber auch Tintenfische und Krustentiere stehen auf ihrem Speiseplan. Sie atmen etwa alle 10 Minuten an der Wasseroberfläche und können bis zu 15 Minuten unter Wasser bleiben, um Beute zu jagen. Ihr Kiefer ist so stark, dass sie Krustentiere und Muscheln knacken können.
Die Nördlichen Seebären sind in der Lage, lange Strecken zu schwimmen, und ihre Migrationsmuster und -einsätze variieren von Jahr zu Jahr. Sie weisen jedoch eine Tendenz auf, in großen Gruppen zu leben und während der Paarungszeit können sich Kolonien von Tausenden von Individuen bilden.
Obwohl sie unter Naturschutz stehen, ist der Nördliche Seebär immer noch bedroht. Klimawandel, Raubtierkontrolle und Ölverschmutzung bedrohen ihre Lebensräume und können ihre Bestände beeinträchtigen. Die Regierung und Naturschutzorganisationen arbeiten zusammen, um ihre Lebensräume zu schützen und eine nachhaltige Populationsgröße zu erhalten.
Nördlicher Seebär Fakten
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Raubtiere
- Familie: Ohrenrobben
- Gattung: Callorhinus
- Art: Nördlicher Seebär (Callorhinus ursinus)
- Verbreitung: Nordostpazifik, von Japan über Kamtschatka bis nach Kalifornien
- Lebensraum: Küstengewässer, Felseninseln
- Körperlänge: bis zu 2,5 Meter (Männchen), bis zu 1,8 Meter (Weibchen)
- Gewicht: bis zu 350 Kilogramm (Männchen), bis zu 100 Kilogramm (Weibchen)
- Soziales und Rudel-Verhalten: leben in großen Kolonien, bilden Harems mit einem Männchen und mehreren Weibchen
- Fortpflanzung: Paarung findet im Wasser statt, Weibchen gebären nach einer Tragzeit von etwa 11 Monaten an Land, Säuglingszeit beträgt 4-6 Monate
Systematik Nördlicher Seebär ab Familie
Äußerliche Merkmale von Nördlicher Seebär
Der Nördliche Seebär hat ein auffälliges Erscheinungsbild, das ihn von anderen Robbenarten unterscheidet. Männchen sind deutlich größer als Weibchen und besitzen eine charakteristische Mähne aus dickem Fell, die sich um den Hals erstreckt. Die Schnauze ist kurz und spitz zulaufend, was diesen Tieren ein markantes Aussehen verleiht. Das Fell variiert in der Farbe von grau bis dunkelbraun oder schwarz, wobei das dichte Fell mit einer Unterwolle ausgestattet ist, die eine hervorragende Isolierung gegen Kälte bietet.Die Ohren des Nördlichen Seebären sind relativ groß und gut sichtbar, was typisch für Ohrenrobben ist. Diese Tiere haben lange Vibrissen an der Schnauze, die ihnen helfen, ihre Umgebung zu ertasten und Beute im Wasser zu finden. Bei der Geburt haben die Kälber ein schwarzes Fell, das sich im Laufe der Zeit in ein helleres Grau verwandelt. Die Kälber sind bei der Geburt etwa 65 cm lang und sofort schwimmfähig.
Lebensraum und Herkunft
Nördliche Seebären bewohnen vor allem die Küstengewässer des nördlichen Pazifiks. Ihre Hauptbrutgebiete befinden sich auf den Pribilof-Inseln sowie den Kommandeurinseln im Beringmeer. Diese abgelegenen Inseln bieten ideale Bedingungen für die Fortpflanzung, da sie vor menschlichen Störungen geschützt sind. Während der Fortpflanzungszeit kommen die Männchen zuerst an Land, um Territorien zu beanspruchen, gefolgt von den Weibchen, die einige Tage später eintreffen.Außerhalb der Brutzeit ziehen Nördliche Seebären weite Strecken über das offene Meer. Sie können dabei Strecken von mehr als 10.000 km zurücklegen und verbringen oft mehrere Tage auf dem Wasser, bevor sie an Land kommen, um sich auszuruhen oder zu maulen. Ihre Wanderungen führen sie entlang der gesamten nordamerikanischen Westküste sowie an die Küsten Kamtschatkas, Japans und Koreas.
Verhalten von Nördlicher Seebär
Das Verhalten des Nördlichen Seebären ist stark sozial geprägt. Während der Fortpflanzungszeit kämpfen Männchen um Dominanz und Territorien; diese Kämpfe können sehr intensiv sein. Schwächere Männchen bilden oft Gruppen am Rand der Kolonie, während stärkere Bullen die Kontrolle über mehrere Weibchen übernehmen. Diese sozialen Strukturen sind entscheidend für das Überleben der Art.Nördliche Seebären sind vorwiegend nachtaktiv und suchen nachts nach Nahrung. Ihre Tauchgänge führen sie regelmäßig in Tiefen von 70 m bis 200 m, wo sie nach Fischen wie Köhlern sowie Tintenfischen jagen. Diese Tiere sind dafür bekannt, dass sie hohe Geschwindigkeiten erreichen können; beim Schwimmen können sie bis zu 27 km/h erreichen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung beim Nördlichen Seebären erfolgt in einem strengen Zeitrahmen zwischen Mai und August. Weibchen kommen an Land zurück, um ihre Jungen zur Welt zu bringen; dies geschieht meist innerhalb weniger Tage nach ihrer Ankunft auf den Brutplätzen. Die Tragzeit beträgt etwa 51 Wochen mit einer viermonatigen Keimruhe, während der die Entwicklung des Embryos pausiert.Nach der Geburt erkennen die Mütter ihre Kälber am Geruch und säugen sie für drei bis vier Monate. In dieser Zeit müssen die Kälber lernen, selbstständig zu schwimmen und Nahrung zu finden. Die Geschlechtsreife tritt bei Weibchen im Alter von drei bis sieben Jahren ein; Männchen erreichen diese mit fünf bis sechs Jahren.
Gefährdung
Der Nördliche Seebär ist durch verschiedene Faktoren gefährdet, darunter Überfischung seiner Hauptbeutetiere im Beringmeer sowie Veränderungen seines Lebensraums durch menschliche Aktivitäten. Obwohl die Gesamtpopulation über eine Million Tiere beträgt, zeigen Studien einen Rückgang in einigen Brutkolonien seit den 1940er Jahren.Die IUCN stuft den Nördlichen Seebären als gefährdet ein; Schutzmaßnahmen sind erforderlich, um ihre Bestände langfristig zu sichern. Es gibt Programme zur Überwachung ihrer Populationen sowie Initiativen zum Schutz ihrer Lebensräume gegen Umweltverschmutzung und andere Bedrohungen.
Quellen
Zoo Hannover: Nördlicher Seebär