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Moorfrosch (Rana arvalis)

Der Moorfrosch, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Rana arvalis, gehört zu den bekanntesten Amphibien Nord- und Mitteleuropas. In der Regel ist der Moorfrosch eher unscheinbar und lässt sich nur schwer von anderen Froscharten unterscheiden. Er lebt vor allem in Feuchtgebieten wie Sümpfen, Wiesen und Mooren und ist ein ausgesprochener Kulturfolger. Im Deutschen wird er aufgrund seines bevorzugten Lebensraums häufig auch als Wiesenfrosch bezeichnet.

Der Moorfrosch ist in Europa weit verbreitet, in Deutschland kommt er vor allem in Nord- und Ostdeutschland vor. Wie bei vielen Amphibienarten lebt der Moorfrosch aufgrund von Umweltveränderungen in einigen Regionen jedoch auch in geringerer Zahl als früher. Besonders der Verlust von Lebensraum hat dazu geführt, dass der Bestand des Moorfrosches in manchen Gebieten gefährdet ist.

Die Körperlänge des Moorfrosches beträgt etwa sechs bis acht Zentimeter, wobei die Weibchen deutlich größer sind als die Männchen. Eine Besonderheit des Moorfrosches ist seine grüngelbe Färbung, die ihm eine perfekte Tarnung in seiner natürlichen Umgebung bietet. Im Winter zieht sich der Moorfrosch in tiefe Schlammschichten zurück und überwintert dort. In der Paarungszeit im Frühling wandern die Moorfrosch-Weibchen zum laichen in ihren jeweiligen Laichgewässern; in deren Ufern legen sie ihre Eier ab.

Der Moorfrosch ist ein faszinierendes Tier, das es lohnt, genauer kennenzulernen. Seine Fähigkeit, sich perfekt seiner natürlichen Umgebung anzupassen und seine Bedeutung als Indikator für die Qualität von Feuchtbiotopen machen ihn zu einem wichtigen Bewohner unserer Umwelt. Es ist wichtig, dass wir uns um den Schutz des Moorfrosches bemühen, um sicherzustellen, dass er auch zukünftigen Generationen erhalten bleibt.

Moorfrosch Fakten

  • Klasse: Amphibien
  • Ordnung: Froschlurche
  • Familie: Echte Frösche
  • Gattung: Rana
  • Art: Moorfrosch (Rana arvalis)
  • Verbreitung: Europa und Nordasien
  • Lebensraum: Moore, Sumpfgebiete, Feuchtgebiete
  • Körperlänge: bis zu 9 cm
  • Gewicht: bis zu 20 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in lockeren Gruppen, besonders zur Fortpflanzungszeit
  • Fortpflanzung: Laichballen werden im flachen Wasser abgelegt, Larven leben im Wasser und durchlaufen eine Metamorphose zum erwachsenen Frosch

Systematik Moorfrosch ab Familie

Äußerliche Merkmale von Moorfrosch

Der Moorfrosch hat eine kompakte Körperform mit einer typischen Kopf-Rumpf-Länge von 5 bis 8 cm. Seine Hautfarbe variiert von hellbraun bis dunkelbraun, wobei einige Individuen auch rötlichbraun oder stark schwarz gefleckt sein können. Charakteristisch ist ein breites, helles Längsband, das über den Rücken verläuft und dunkel gesäumt sein kann. Die Drüsenleisten auf dem Rücken sind oft weiß gerandet und deutlich ausgeprägt.Ein besonderes Merkmal des Moorfrosches ist die Fähigkeit der Männchen, während der Fortpflanzungszeit ihre Hautfarbe zu ändern. Sie können eine bläulich-violette Färbung annehmen, die besonders auffällig um das Trommelfell und an den Flanken erscheint. Diese Farbänderung wird durch verschiedene Umweltfaktoren beeinflusst und spielt eine entscheidende Rolle bei der Anwerbung von Weibchen.

Lebensraum und Herkunft

Die Moorente besiedelt bevorzugt Lebensräume mit hohem Grundwasserstand oder periodischer Überschwemmungsdynamik. Typische Lebensräume sind Niedermoore, Bruchwälder und sumpfige Wiesen. Diese Gebiete bieten nicht nur geeignete Nistplätze, sondern auch ausreichend Nahrung für die Frösche während ihrer aktiven Phasen. Die Laichgewässer sind meist flach und gut besonnt, was für die Entwicklung der Kaulquappen wichtig ist.In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet des Moorfrosches von den Niederlanden über Deutschland bis nach Skandinavien und weiter bis zum Baikalsee in Sibirien. In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen vor allem im Norden und Osten des Landes, während sie in anderen Regionen stark gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht sind.

Verhalten von Moorfrosch

Moorfrösche sind vor allem während der Fortpflanzungszeit aktiv in Gewässern anzutreffen. Sie zeigen ein charakteristisches Balzverhalten, bei dem die Männchen laute Rufe ausstoßen, um Weibchen anzulocken. Diese Rufe sind oft als leises Glucksen zu hören und können sowohl tagsüber als auch nachts ertönen.Außerhalb der Fortpflanzungszeit verbringen Moorfrösche die meiste Zeit an Land, wo sie sich in dichter Vegetation verstecken. Sie sind gut getarnt und verhalten sich bei Gefahr sehr still, indem sie sich eng an den Boden drücken und ihre Augen mit den Vorderbeinen bedecken. Diese Fluchtstrategie hilft ihnen, Raubtieren zu entkommen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzungszeit des Moorfrosches beginnt meist im März oder April, wenn die Gewässer eisfrei sind. Die Männchen versammeln sich zuerst in den Laichgewässern und beginnen zu rufen, um Weibchen anzulocken. Ein Weibchen legt mehrere Laichballen ab, die jeweils bis zu 1.000 Eier enthalten können.Die Eier sinken auf den Gewässergrund und schlüpfen nach etwa einer Woche bis zwei Wochen je nach Wassertemperatur. Die Kaulquappen wachsen schnell heran und benötigen zwischen sechs und zwölf Wochen für ihre Metamorphose. Nach dieser Zeit verlassen sie das Wasser als junge Frösche.

Gefährdung

Der Moorfrosch ist stark gefährdet durch den Verlust seiner Lebensräume infolge von Entwässerung und landwirtschaftlicher Nutzung von Feuchtgebieten. Auch saurer Regen kann negative Auswirkungen auf seine Fortpflanzung haben, da er empfindlich auf Veränderungen des pH-Wertes reagiert.Um den Rückgang der Bestände zu stoppen, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, einschließlich der Wiederherstellung geeigneter Lebensräume und der Schaffung von Pufferzonen um Laichgewässer herum. Der Moorfrosch steht unter gesetzlichem Schutz gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz sowie der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie.

Quellen

https://www.amphi.at/steckbriefe/moorfrosch

https://de.wikipedia.org/wiki/Moorfrosch

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Rana+arvalis

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/amphibien/artenportraets/10690.html