Die Mittlere Raubmöwe (Stercorarius pomarinus) ist ein Vogel aus der Familie der Raubmöwen (Stercorariidae), welcher insbesondere für sein aggressives Jagdverhalten bekannt ist. Diese mittelgroße Seevogelart bewohnt überwiegend die arktischen und subarktischen Regionen der nördlichen Hemisphäre und unternimmt weite Wanderungen.
Charakteristisch für die Mittlere Raubmöwe ist ihr kompakter Körperbau mit einem kräftigen Schnabel und langen, spitzen Flügeln, die ihr zusammen mit dem relativ langen Schwanz eine ausgeprägte Silhouette verleihen. Die Färbung der Vögel variiert saisonal von einem eher dunklen Erscheinungsbild während der Brutzeit zu einem helleren Gefieder außerhalb derselben. Die geschickten Flieger sind zudem für ihre schnellen und wendigen Flugmanöver bekannt, mit denen sie nicht selten andere Seevögel zur Herausgabe ihrer Beute zwingen – ein Verhalten, das als Kleptoparasitismus bekannt ist.
In ihren Brutgebieten, die meist in der Tundra liegen, zeigen sich Mittlere Raubmöwen als Bodenbrüter. Hier gestaltet sich das Sozialverhalten territorial und oftmals aggressiv gegenüber Artgenossen und Eindringlingen. Während des Winters meiden sie das Eis und wandern in gemäßigtere Breiten und offene Meeresgebiete aus.
Die IUCN listet diese Art aktuell als nicht gefährdet, was auf eine weite Verbreitung und eine als stabil eingeschätzte Populationsgröße hinweist. Dennoch könnte der Klimawandel langfristige Auswirkungen auf die Lebensräume und damit verbunden auf die Populationen der Mittleren Raubmöwe haben. Beobachtungen und Studien zu ihren Wanderungsmustern und Populationsdynamiken sind daher von ökologischem Interesse.
Mittlere Raubmöwe Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
- Familie: Raubmöwen (Stercorariidae)
- Gattung: Stercorarius
- Art: Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus)
- Verbreitung: Arktische und Subarktische Regionen, Überwinterung in den gemäßigten und tropischen Meeren
- Lebensraum: Meer und Küstenregionen, Brütgebiete auf Tundra und Mooren
- Körpergröße: 41-46 cm
- Gewicht: 300-650 g
- Soziales Verhalten: Koloniebrüter, kann aggressive Verhaltensweisen gegenüber anderen Vögeln zeigen, parasitäres Jagdverhalten
- Fortpflanzung: Bodenbrüter, meist ein Gelege von 2 Eiern, Brutdauer ca. 4 Wochen
- Haltung: Keine typische Haltung in Gefangenschaft, da Wildvogelart und Zugvogel
Systematik Mittlere Raubmöwe ab Familie
Äußerliche Merkmale der Mittleren Raubmöwe
Die Mittlere Raubmöwe ist die größte und robusteste der drei Jaegerarten. Ihr Gefieder variiert je nach Alter und Jahreszeit, wobei Erwachsene typischerweise eine dunkle Oberseite und eine helle Unterseite aufweisen. Besonders charakteristisch sind die verlängerten, löffelförmigen Schwanzfedern bei brütenden Erwachsenen, die bis zu 10 cm lang sein können. Diese Merkmale machen sie leicht erkennbar.Die Flügel sind breit und stark, was der Mittleren Raubmöwe ermöglicht, kraftvoll zu fliegen und akrobatische Manöver durchzuführen. Ihre Flugweise ist weniger falconartig als die anderer Jaegerarten. Juvenile Vögel haben oft eine variablere Färbung und sind schwieriger zu identifizieren als Erwachsene.
Lebensraum und Herkunft
Die Mittlere Raubmöwe brütet hauptsächlich in den arktischen Tundra-Gebieten, wo sie ihre Nester am Boden anlegt. Sie bevorzugt Gebiete mit reichlich Nahrung, insbesondere in der Nähe von Populationen kleiner Nagetiere wie Lemmingen. Während der Brutzeit sind sie häufig in diesen Gebieten anzutreffen, während sie außerhalb der Brutzeit auf offenen Ozeanen leben, wo sie sich von Fischen und anderen Meereslebewesen ernähren.Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die arktischen Regionen von Nordamerika, Europa und Asien. Während des Winters ziehen sie in wärmere Gewässer, wo sie oft weit auf dem offenen Ozean unterwegs sind.
Verhalten der Mittleren Raubmöwe
Das Verhalten der Mittleren Raubmöwe ist geprägt von ihrem aggressiven Jagdverhalten und territorialen Ansprüchen. Diese Vögel sind bekannt dafür, andere Seevögel zu vertreiben oder deren Beute zu stehlen. Sie zeigen oft ein ausgeprägtes Sozialverhalten, indem sie in Gruppen jagen oder sich um Nahrungsquellen versammeln.In Bezug auf ihre Ernährung sind Mittlere Raubmöwen opportunistische Räuber. Sie fangen Fische von der Wasseroberfläche oder stehlen Beute von anderen Vögeln wie Möwen oder Tauchern. Ihre Jagdtechnik umfasst sowohl das Stürzen ins Wasser als auch das Verfolgen anderer Vögel in der Luft.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Mittleren Raubmöwe erfolgt typischerweise während des arktischen Sommers. Männchen zeigen auffällige Balzverhalten an, um Weibchen anzulocken; dazu gehören beeindruckende Flugmanöver sowie laute Rufe. Nach erfolgreicher Paarung nistet das Weibchen am Boden in einer flachen Mulde.Sie legt normalerweise 2 Eier pro Gelege, die etwa 26 bis 30 Tage lang bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht der Küken. Die Jungen verlassen das Nest nach etwa 6 bis 8 Wochen.
Gefährdung
Obwohl die Mittlere Raubmöwe derzeit nicht als gefährdet gilt, gibt es einige Bedrohungen für ihre Populationen. Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung und Klimawandel stellt eine ernsthafte Gefahr dar. Die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensräume beeinträchtigt nicht nur ihre Fortpflanzungsmöglichkeiten, sondern auch die Verfügbarkeit von Nahrungsressourcen.Zusätzlich kann der Klimawandel langfristige Auswirkungen auf ihre Lebensräume haben. Veränderungen im Wetter können sowohl ihre Zugmuster als auch die Verfügbarkeit von Nahrungsressourcen beeinflussen. Um den Bestand der Mittleren Raubmöwe zu sichern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, einschließlich nachhaltiger Fischereipraktiken und der Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume.
Quellen
Wikipedia – Pomarine Jaeger: https://en.wikipedia.org/wiki/Pomarine_skua 3
All About Birds – Pomarine Jaeger: https://www.allaboutbirds.org/guide/Pomarine_Jaeger/overview 1
eBird – Pomarine Jaeger: https://ebird.org/species/pomjae 2