Der Mittelspecht (Leiopicus medius) ist eine mittelgroße Spechtart, die in Europa und Asien beheimatet ist. Er gehört zur Familie der Spechte (Picidae) und zeichnet sich durch seine auffällige Färbung aus. Der Mittelspecht ist etwas kleiner als der bekannte Buntspecht. Sein Kopf, Hals und Brust sind schwarz-weiß gestreift, der Rücken ist bräunlich. Der Schnabel des Mittelspechts ist kräftig und leicht gebogen, was ihm bei der Nahrungssuche hilft. Die Männchen haben einen roten Scheitel, während die Weibchen einen schwarzen Scheitel haben.
Der Mittelspecht ist in verschiedenen Habitaten anzutreffen, darunter Wälder, Parkanlagen und Obstgärten. Er bevorzugt Laubwälder, ist aber auch in Nadelwäldern zu finden. Mittelspechte suchen ihre Nahrung auf Bäumen und Sträuchern. Dabei hacken sie Löcher in die Rinde, um an Insekten und deren Larven zu kommen. Auch Nüsse, Beeren und Samen gehören zur Nahrung des Mittelspechts. Er ist ein ausgesprochener Baumspezialist und hält sich oft dicht am Stamm auf.
Die Brutzeit des Mittelspechts beginnt im zeitigen Frühjahr und endet im Sommer. Das Weibchen legt 5-8 Eier, die es ca. 2 Wochen lang brütet. Die Jungen werden von beiden Elternvögeln gefüttert und wachsen schnell heran. Bereits nach ca. 3 Wochen sind die Jungvögel flügge und verlassen das Nest.
In den vergangenen Jahrzehnten hat der Mittelspecht in einigen Regionen Europas stark abgenommen. Die Gründe dafür liegen unter anderem im Verlust seines natürlichen Lebensraums durch Rodungen und Baumaßnahmen. Auch die Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft stellt eine Bedrohung für den Mittelspecht dar. In einigen Regionen Europas wird daher versucht, den Mittelspecht gezielt zu fördern und seinen Lebensraum zu schützen.
Mittelspecht Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Spechtvögel
- Familie: Spechte
- Gattung: Leiopicus
- Art: Mittelspecht (Leiopicus medius)
- Verbreitung: Europa und Asien
- Lebensraum: Wälder und Waldränder
- Körperlänge: etwa 20 bis 23 cm
- Gewicht: etwa 60 bis 90 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: leben paarweise oder in Familienverbänden
- Fortpflanzung: legen 4-7 Eier in Baumhöhlen, beide Elternteile brüten etwa 12 bis 14 Tage aus
Systematik Mittelspecht ab Familie
Äußerliche Merkmale von Mittelspecht
Der Mittelspecht hat ein charakteristisches Aussehen mit einem kompakten Körper und einem kurzen Schwanz. Das Gefieder ist überwiegend grau mit schwarzen und weißen Mustern, die ihm helfen, sich im dichten Laub zu tarnen. Männchen sind durch einen roten Nackenfleck gekennzeichnet, während Weibchen diesen nicht haben. Der Schnabel des Mittelspechts ist relativ zierlich im Vergleich zu anderen Spechten und eignet sich hervorragend zum Herausziehen von Insekten aus Rindenritzen.Die Beine sind kräftig und ermöglichen es dem Vogel, sich sicher an Baumstämmen und Ästen zu bewegen. Die langen Zehen mit scharfen Krallen sind perfekt angepasst, um auf vertikalen Flächen zu klettern. Die Augen sind groß und dunkel, was ihm hilft, auch bei schwachem Licht gut zu sehen.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Mittelspechts umfasst vor allem alte Laubwälder mit einem hohen Anteil an Eichen und Buchen. Diese Wälder bieten nicht nur Nahrung, sondern auch geeignete Nistplätze in Form von morschen oder hohlen Bäumen. Der Mittelspecht hat eine Vorliebe für strukturreiche Wälder mit viel Totholz, da diese Lebensräume eine hohe Biodiversität aufweisen.Ursprünglich war der Mittelspecht vor allem in den warmgemäßigten Laubwaldzonen Europas verbreitet. Heute beschränkt sich sein Vorkommen auf Gebiete mit alten Baumbeständen, wo er eine enge Bindung zu den vorhandenen Eichen zeigt. In den letzten Jahren wurden jedoch auch Populationen in naturnahen Mischwäldern ohne wesentlichen Eichenanteil festgestellt.
Verhalten von Mittelspecht
Der Mittelspecht ist ein eher ruhiger Vogel im Vergleich zu anderen Spechten. Er zeigt ein typisches Verhalten beim Fressen: Mit seinem langen Schnabel sucht er nach Insekten unter der Rinde oder in Ritzen von alten Bäumen. Dabei benutzt er seine lange Zunge, um die Beute herauszuziehen. Diese Technik macht ihn zu einem effektiven Jäger im Wald.Während der Fortpflanzungszeit zeigt der Mittelspecht ein auffälliges Balzverhalten. Männchen klopfen rhythmisch an Baumstämme oder Äste, um Weibchen anzulocken und ihr Revier zu markieren. Diese Lautäußerungen sind nicht nur wichtig für die Fortpflanzung, sondern helfen auch bei der Kommunikation innerhalb ihrer kleinen Gruppen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Mittelspechts erfolgt typischerweise zwischen April und Juni. Das Weibchen wählt einen geeigneten Nistplatz in einem morschen Baumstamm oder einer Astgabel aus. Die Nistkammer wird sorgfältig ausgekleidet, um den Küken einen geschützten Ort zu bieten.Das Gelege besteht normalerweise aus 4 bis 6 Eiern, die beide Elternteile etwa 14 Tage lang bebrüten. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Eltern um die Aufzucht der Küken. Diese bleiben einige Wochen im Nest, bevor sie flügge werden und das Nest verlassen.
Gefährdung
Der Mittelspecht gilt derzeit als nicht gefährdet; seine Bestände scheinen stabil zu sein. Dennoch gibt es potenzielle Bedrohungen durch den Verlust von Lebensräumen aufgrund von Abholzung und der Reduzierung alter Baumbestände. Die Erhaltung naturnaher Laubwälder mit einem hohen Anteil an Totholz ist entscheidend für den Schutz dieser Art.Um die Population des Mittelspechts langfristig zu sichern, sind gezielte Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehört die Förderung von alten Eichenbeständen sowie die Schaffung geeigneter Lebensräume durch nachhaltige Forstwirtschaft.
Quellen
Waldwissen.net: Mittelspecht
Wikipedia: Mittelspecht
Heimische Vögel: Mittelspecht