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Mittelspecht

Der Mittelspecht, wissenschaftlich Leiopicus medius genannt, gehört zur Familie der Spechte (Picidae) und zur Ordnung der Spechtvögel (Piciformes). Mit seiner mittleren Größe zwischen dem bekannten Buntspecht und dem kleineren Kleinspecht nimmt er ein einzigartiges Segment unter den europäischen Spechtarten ein. Die Art zeichnet sich durch ihr charakteristisches, schwarz-weißes Federkleid und den roten Fleck am Hinterkopf der Männchen aus.

Der Lebensraum des Mittelspechts erstreckt sich hauptsächlich durch die Laub- und Mischwälder Zentral- und Südeuropas, wo er bevorzugt alte Eichenbestände zur Nahrungssuche und zur Anlegung seiner Bruthöhlen nutzt. Er ist ein Standvogel, das heißt, er führt keine weiten Wanderungen durch, sondern bleibt ganzjährig in seinem Revier.

In Bezug auf seine Ernährung ist der Mittelspecht vor allem auf Insekten und deren Larven spezialisiert, die er geschickt aus dem Holz alter Bäume meißelt. Das Trommeln auf Baumstämmen, nicht nur zur Nahrungssuche, sondern auch als Kommunikationsmittel, ist ein charakteristisches Merkmal, mit dem er sein Territorium markiert und zu anderen Artgenossen Kontakt hält.

Obwohl er in vielen Teilen seines Verbreitungsgebiets noch relativ häufig zu finden ist, ist der Mittelspecht in manchen Regionen aufgrund von Lebensraumverlust durch Abholzung alter Waldgebiete und den damit einhergehenden Verlust an Brutplätzen und Nahrungsressourcen bedroht. Naturschutzmaßnahmen, die den Erhalt alter Baumbestände fokussieren, sind daher wichtig, um die Population des Mittelspechts zu sichern.

Mittelspecht Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
  • Familie: Echte Spechte (Picidae)
  • Gattung: Leiopicus
  • Art: Mittelspecht (Leiopicus medius)
  • Verbreitung: Europa, Teile Asiens, Nordwestafrika
  • Lebensraum: Laub- und Mischwälder, vorzugsweise alte Eichenwälder
  • Körpergröße: circa 20–22 cm
  • Gewicht: etwa 50–70 g
  • Soziales Verhalten: territorial, lebt außerhalb der Brutzeit einzelgängerisch oder in Paaren
  • Fortpflanzung: monogam, brütet in Baumhöhlen, 1 Brut pro Jahr, 4–5 Eier
  • Haltung: Als wildlebende Art in Europa nicht für die Gefangenschaftshaltung vorgesehen; Schutzstatus beachten

Systematik Mittelspecht ab Familie

Mittelspecht Herkunft und Lebensraum

Der Leiopicus medius, allgemein bekannt als Mittelspecht, zeichnet sich durch ein Verbreitungsgebiet aus, das hauptsächlich Europa und das westliche Asien umfasst. Dieser Vogel bewohnt überwiegend Laub- und Mischwälder, wobei er eine besondere Vorliebe für Altholzbestände und Gebiete, die reich an Totholz sind, aufweist. Sein Habitat ist stark durch das Vorkommen von Bäumen mit einem hohen Anteil weichen Holzes gekennzeichnet, da diese ihm zur Nahrungssuche und für die Anlage seiner Bruthöhlen dienen.

In Europa erstreckt sich das Territorium des Mittelspechts von den Iberischen Halbinsel gen Osten durch den Großteil des Kontinents bis hin zu den Uralgebirgen. Sein Verbreitungsgebiet schließt auch Regionen in Skandinavien und Teile des nördlichen Balkans ein, jedoch ist sein Vorkommen dort spärlicher. Im südlichen Bereich findet man ihn bis in Teile Nordafrikas hinein. Der Mittelspecht bewohnt gleichermaßen naturnahe, alte Waldgebiete wie auch ältere Parklandschaften und Streuobstwiesen, sofern geeignete Nist- und Nahrungsressourcen vorhanden sind.

Seine Anwesenheit ist auf spezifische ökologische Bedingungen angewiesen, insbesondere auf das Vorhandensein älterer Bäume mit weicherem Holz, wie beispielsweise Pappeln, Weiden und teilweise auch Eichen, in denen er mit seinem kräftigen Schnabel Höhlen aushöhlen kann. Innerhalb des jeweiligen Lebensraumes ist der Mittelspecht territorial und verteidigt sein Revier gegen Artgenossen. Die kontinuierliche Verfügbarkeit von altem und totem Holz innerhalb seiner Reichweite ist für das Fortbestehen von Mittelspechtpopulationen von zentraler Bedeutung.

Mittelspecht äußere Merkmale

Der Mittelspecht präsentiert sich als ein mittelgroßer Vertreter seiner Familie mit einer Körperlänge von etwa 20 bis 22 Zentimetern und einem Gewicht zwischen 50 und 85 Gramm. Sein Gefieder zeichnet sich durch eine überwiegend grüne Färbung auf der Oberseite aus, welche ihm eine exzellente Tarnung im Laubwerk der Bäume gewährt. Die Unterseite ist dagegen heller, oft mit einem grauen bis gelblichen Schimmer. Charakteristische Merkmale sind der rote Nackenfleck und der schwarze, zorroartige Augenstreif, der sich über die Augen bis zu den Seiten des Halses erstreckt. Der Mittelspecht verfügt über einen kräftigen schwarzen Schnabel, der für das Hacken in Holz optimiert ist. Männchen können durch einen roten Kapuzenbereich am Kopf identifiziert werden, während das Weibchen einen schwarzen Oberkopf aufweist. Junge Mittelspechte ähneln in ihrem Aussehen den adulten Vögeln, jedoch sind die Farben insgesamt matter und weniger kontrastreich. Die Beine des Mittelspechts sind kurz, die Zehen kräftig und mit scharfen Krallen ausgestattet, was ihn zu einem geschickten Kletterer macht. Sein Schwanz ist wie bei allen Spechten steif und dient als Stütze beim Klettern an Baumstämmen.

Soziales Verhalten

Die Recherche hat keine Informationen zum Sozialverhalten des Mittelspechts ergeben.

Paarungs- und Brutverhalten

Der Mittelspecht, Leiopicus medius, zeichnet sich durch ein interessantes Brut- und Paarungsverhalten aus, das spezifische Jahreszeiten und Verhaltensmuster umfasst. Das Paarungsverhalten beginnt in der Regel im frühen Frühling. Männchen wie Weibchen sind in die Schaffung der Bruthöhle involviert, die sie bevorzugt in älteren Laubwäldern mit einem hohen Anteil an morschem Holz anlegen. Der Mittelspecht bevorzugt dabei weiche Holzarten wie beispielsweise Pappeln oder Weiden, um seine Bruthöhle zu errichten.

Das Trommeln des Männchens auf trockenen Ästen dient sowohl zur Reviermarkierung als auch zur Anlockung von Weibchen. Nach der Paarung legt das Weibchen normalerweise zwischen vier bis sechs Eier, die beide Elternteile abwechselnd inkubieren. Diese gemeinsame Brutpflege sichert eine hohe Aufwärmrate der Eier und schützt sie vor Prädatoren.

Nach der Brutzeit, die ungefähr zwei Wochen beträgt, schlüpfen die Jungvögel. Beide Eltern sind intensiv in die Fütterung und Pflege des Nachwuchses eingebunden, wobei sie eine Vielzahl von Insekten und Larven zu den Bruthöhlen bringen. Etwa drei bis vier Wochen nach dem Schlüpfen sind die Jungvögel flügge und verlassen die Bruthöhle. Die Betreuung durch die Eltern kann jedoch noch einige Zeit andauern, bis die Jungvögel vollständig selbständig sind.

Mittelspecht Gefährdung

Der Mittelspecht, wissenschaftlich Leiopicus medius, sieht sich verschiedenen Gefährdungen gegenüber, die seine Population und Lebensräume beeinträchtigen können. Eine wesentliche Bedrohung für diese Spezies ist der Verlust und die Fragmentierung von geeigneten Lebensräumen, insbesondere von alten Laub- und Mischwäldern, die reich an Totholz sind. Diese Lebensraumveränderungen sind überwiegend auf forstwirtschaftliche Maßnahmen, Landschaftsumwandlungen für landwirtschaftliche Zwecke sowie urbane Entwicklung zurückzuführen.

Um den Mittelspecht zu schützen, sind gezielte Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung seiner natürlichen Lebensräume von höchster Wichtigkeit. Schutzprojekte fokussieren sich dabei auf die Bewahrung alter Waldgebiete mit hohem Totholzanteil sowie auf die Schaffung von Strukturen, die dem Mittelspecht zugutekommen, wie zum Beispiel das Belassen von abgestorbenen Bäumen und das Anbringen von Nistkästen. Ebenso ist eine umsichtige Forstwirtschaft gefragt, die Habitatbedürfnisse des Mittelspechts berücksichtigt, indem beispielsweise Habitatbäume nicht entnommen und genügend Alt- und Totholz im Wald belassen wird.

Der Schutz des Mittelspechts ist auch insofern von Bedeutung, als dass er als Indikator für gesunde Waldökosysteme mit reichem Insektenvorkommen gilt. Die Sicherung seiner Population trägt demnach nicht nur zum Erhalt einer einzelnen Spezies bei, sondern fördert auch die Biodiversität in Wäldern insgesamt.