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Mittelmeermöwe (Larus michahellis)

Die Mittelmeermöwe (Larus michahellis) ist eine Vogelart aus der Familie der Möwen (Laridae). Sie ist vor allem in den Küstenregionen des Mittelmeeres und in Teilen Mitteleuropas verbreitet. Der wissenschaftliche Name geht auf den italienischen Zoologen Alberto della Chiesa zurück, der den Vogel erstmals 1843 beschrieb.

Mittelmeermöwen sind große Vögel mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,5 Metern und einem Gewicht von etwa 800 Gramm. Ihr Gefieder ist überwiegend weiß, nur die Flügelspitzen sind schwarz gefärbt. Die Augen sind gelb und der Schnabel variiert von gelb bis orangefarben.

Die Vögel ernähren sich hauptsächlich von Fisch, anderen Meerestieren und Abfällen. Sie jagen aber auch kleinere Vögel und nehmen gelegentlich auch Pflanzenkost zu sich. Besonders im Winter fressen sie zudem gerne Müll auf Deponien oder in Städten.

Mittelmeermöwen brüten gerne auf flachen Felsküsten und in Siedlungen, in Deutschland vorwiegend an Gebäuden. Sie legen im Frühjahr zwei bis drei Eier und brüten diese gemeinsam aus. Die Küken sind nach etwa 40 Tagen flügge.

Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und hohen Vermehrungsrate ist die Populationsdichte der Mittelmeermöwe in vielen Regionen stark angestiegen und sie wird mittlerweile als potenzieller Kulturfolger betrachtet. Allerdings kann ihr aggressives Verhalten und lautes Geschrei bei vielen Menschen zu Unmut führen, insbesondere in Städten.

Mittelmeermöwe Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Regenpfeiferartige
  • Familie: Möwenverwandte
  • Gattung: Larus
  • Art: Mittelmeermöwe (Larus michahellis)
  • Verbreitung: Europa, Nordafrika, Vorderasien
  • Lebensraum: Küstengebiete, Inseln, städtische Umgebungen
  • Körperlänge: 55-65 cm
  • Gewicht: 500-1100 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in Kolonien, bilden Paare, verteidigen ihr Territorium
  • Fortpflanzung: legen 2-4 Eier in flachen Mulden auf dem Boden, beide Eltern brüten und füttern die Jungen

Systematik Mittelmeermöwe ab Familie

Äußerliche Merkmale von Mittelmeermöwe

Die Mittelmeermöwe ist durch ihren kompakten Körperbau und die charakteristischen gelben Beine leicht zu erkennen. Erwachsene Vögel im Brutkleid haben einen rein weißen Kopf sowie eine helle Unterseite. Der Schnabel ist gelb mit einem auffälligen Gonysfleck, der bis zum Oberschnabel reicht. Die Beine sind ebenfalls lebhaft gelb, was diese Art von anderen Möwen unterscheidet. Die Oberseite des Körpers zeigt ein hellgraues Gefieder ohne die bläuliche Tönung, die bei der Silbermöwe vorkommt.Junge Mittelmeermöwen haben ein anderes Erscheinungsbild; sie sind braun gefleckt und benötigen mehrere Jahre, um das adulte Gefieder zu erreichen. Der Sexualdimorphismus ist gering ausgeprägt, was bedeutet, dass Männchen und Weibchen äußerlich kaum voneinander zu unterscheiden sind. Diese Merkmale sind entscheidend für die Identifikation dieser Art in ihrem natürlichen Lebensraum.

Lebensraum und Herkunft

Die Mittelmeermöwe brütet hauptsächlich an felsigen Küsten oder auf vorgelagerten Inseln im Mittelmeerraum. Ihre Brutgebiete erstrecken sich von Makaronesien über die Iberische Halbinsel bis hin zu den Küsten des Schwarzmeeres. In jüngerer Zeit hat sich ihr Verbreitungsgebiet nach Norden ausgeweitet, sodass sie nun auch in Mitteleuropa vorkommt. Diese Ausbreitung könnte auf eine Kombination aus klimatischen Veränderungen und der Anpassungsfähigkeit der Art zurückzuführen sein.In städtischen Gebieten hat sich die Mittelmeermöwe ebenfalls etabliert; sie nistet häufig auf Dächern oder in Hafengebieten. Diese Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume zeigt die Flexibilität der Art in Bezug auf Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung. Die Nahrungsaufnahme erfolgt oft opportunistisch; sie ernährt sich von Fischen, Abfällen und anderen verfügbaren Nahrungsquellen.

Verhalten von Mittelmeermöwe

Mittelmeermöwen sind soziale Vögel, die oft in großen Gruppen leben. Ihr Verhalten umfasst sowohl aggressive als auch kooperative Elemente, insbesondere während der Fortpflanzungszeit. Sie zeigen ein ausgeprägtes Territorialverhalten gegenüber anderen Möwenarten und verteidigen ihre Nistplätze energisch. Die Kommunikation erfolgt durch verschiedene Rufe, die sowohl zur Warnung vor Gefahr als auch zur Stärkung sozialer Bindungen innerhalb der Gruppe dienen.Die Art ist tagsüber aktiv und zeigt ein charakteristisches Flugverhalten mit ausgedehnten Flügen über dem Wasser sowie gelegentlichen Landungen auf dem Boden oder auf Wasseroberflächen. Ihre Fähigkeit zu fliegen und sich schnell zu bewegen macht sie zu effektiven Jägern und Sammlern ihrer Nahrung.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Mittelmeermöwe erfolgt typischerweise zwischen Ende März und Juli. Während dieser Zeit suchen die Vögel geeignete Nistplätze auf Felsen oder in städtischen Gebieten. Das Nest besteht häufig aus Schalen, Steinen und anderen Materialien, die vor Fressfeinden schützen sollen. Ein Gelege umfasst normalerweise zwei bis vier Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden.Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken einige Wochen im Nest, wo sie von den Eltern gefüttert werden. Die Aufzucht erfolgt gemeinschaftlich; beide Elternteile kümmern sich um den Nachwuchs. Nach etwa sechs bis acht Wochen sind die Küken flugfähig und beginnen selbstständig Nahrung zu suchen.

Gefährdung

Obwohl die Mittelmeermöwe in vielen Regionen nicht als gefährdet gilt, gibt es lokale Bedrohungen für ihre Populationen. Habitatverlust durch Urbanisierung sowie Umweltverschmutzung stellen ernsthafte Risiken dar. Zudem können Störungen während der Brutzeit durch menschliche Aktivitäten wie Tourismus oder Fischerei negative Auswirkungen auf die Fortpflanzung haben.In einigen Gebieten wird die Art als ungefährdet eingestuft; dennoch bleibt eine kontinuierliche Überwachung ihrer Bestände notwendig, um mögliche Rückgänge frühzeitig zu erkennen und geeignete Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Quellen

https://www.gbif.org/species/9413670

https://de.wikipedia.org/wiki/Mittelmeerm%C3%B6we

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Larus+michahellis