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Meerneunauge (Petromyzon marinus)

Das Meerneunauge, auch bekannt unter dem zoologischen Namen Petromyzon marinus, ist ein faszinierendes, urtümliches Lebewesen, dessen Geschichte bis in die Zeit der Dinosaurier zurückreicht. Dieses Tier gehört zur Klasse der Rundmäuler und ist insofern einzigartig, als dass es weder zu den bekannten Fischen noch zu den Amphibien gezählt wird. Mit seinem aalförmigen Körper und der saugnapfartigen Mundöffnung weist es eine Reihe von Besonderheiten auf, die es innerhalb der Wirbeltiere zu einem besonderen Vertreter seiner Art machen.

Das Meerneunauge kommt vornehmlich in gemäßigten Regionen des Atlantiks vor, wo es sowohl in Süß- als auch in Salzwasser lebensfähige Populationen gibt. Während ihres Lebenszyklus durchlaufen diese Tiere eine bemerkenswerte Wandlung, beginnend als Larven in Flüssen, die sich von organischen Partikeln aus dem Sediment ernähren, bis hin zu adulten Tieren, die als Parasiten von Fischblut und -gewebe leben.

Im ausgewachsenen Zustand erreicht das Meerneunauge oft eine Länge von bis zu einem Meter. Auffallend sind die sieben Kiemenöffnungen auf jeder Seite des langgestreckten Körpers, die dem Neunauge seinen Namen gegeben haben. Obwohl es keine typischen Kiefer besitzt, kann es mit seinem zahnbesetzten, rundlichen Mund starke Saugkraft erzeugen, um sich an seinen Wirtstieren festzuhalten und sich zu ernähren.

In jüngerer Zeit hat das Meerneunauge aufgrund seiner besonderen Lebensweise und seines Lebensraumes auch das Interesse der Wissenschaft gewonnen. So spielt es eine Rolle in Studien zur Evolution von Wirbeltieren und zur Ökologie der Gewässer. Trotz seines jahrhundertelangen Bestehens sieht sich das Neunauge heutzutage verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, vor allem durch Lebensraumverlust und die Veränderung seiner natürlichen Gewässer.

Meerneunauge Fakten

  • Klasse: Agnatha (Kieferlose)
  • Ordnung: Petromyzontiformes
  • Familie: Petromyzontidae (Neunaugen)
  • Gattung: Petromyzon
  • Art: Meerneunauge
  • Verbreitung: Nordatlantik, westliche Ostsee, Nordamerika und Europa
  • Lebensraum: Atlantischer Ozean, in der Jugend in Süßwasserflüssen
  • Körpergröße: bis zu 1 Meter
  • Gewicht: bis zu 2,5 Kilogramm
  • Soziales Verhalten: einzelgängerisch, außer in der Laichzeit
  • Fortpflanzung: anadrome Wanderfische, laichen einmalig und sterben danach
  • Haltung: Meerneunaugen sind keine Zierfische und werden nicht in Aquarien gehalten

Systematik Meerneunauge ab Familie

Äußerliche Merkmale von Meerneunauge

Die Meerneunauge weist mehrere charakteristische äußere Merkmale auf, die sie leicht erkennbar machen. Ihr Körper ist langgestreckt und schlank, was ihr hilft, sich durch das Wasser zu bewegen. Die Haut ist schuppig und kann je nach Umgebung unterschiedliche Farben annehmen. Typischerweise zeigt sie eine grünliche bis bräunliche Färbung mit helleren Unterseiten. Diese Farbvariationen sind wichtig für die Tarnung in verschiedenen Lebensräumen.Ein weiteres auffälliges Merkmal ist der große, runde Mund der Meerneunauge, der mit mehreren Reihen kleiner Zähne ausgestattet ist. Diese Zähne sind entscheidend für ihre parasitäre Lebensweise, da sie es ihr ermöglichen, sich an anderen Fischen festzuhalten und deren Blut zu saugen. Die Augen sind groß und ermöglichen eine ausgezeichnete Sicht unter Wasser, was für das Überleben dieser Art unerlässlich ist.Die Flossen der Meerneunauge sind gut entwickelt und helfen ihr bei der Fortbewegung im Wasser. Sie besitzt eine Rückenflosse sowie Brust- und Bauchflossen, die ihr Stabilität verleihen. Die Schwanzflosse ist kräftig und ermöglicht schnelle Bewegungen beim Schwimmen oder beim Festhalten an einem Wirt.

Lebensraum und Herkunft

Die Meerneunauge kommt in einer Vielzahl von Lebensräumen vor, sowohl im Süßwasser als auch im Salzwasser. Ihre Hauptverbreitung erstreckt sich über den Atlantischen Ozean sowie über Flüsse und Seen in Nordamerika und Europa. Besonders häufig findet man sie in Flüssen mit klarem Wasser sowie in Küstengebieten mit reichlich Fischbestand.In den Süßwasserlebensräumen bevorzugt die Meerneunauge schnell fließende Gewässer mit gutem Sauerstoffgehalt für ihre Fortpflanzung. Diese Bedingungen sind wichtig für das Überleben ihrer Larvenstadien. In den Küstengewässern hält sie sich oft in der Nähe des Grundes auf, wo sie sich zwischen Steinen oder Pflanzen verstecken kann.Die Herkunft der Meerneunauge reicht bis in die Zeit der Dinosaurier zurück; sie gilt als lebendes Fossil aufgrund ihrer primitiven Merkmale. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume hat es ihr ermöglicht, über Millionen von Jahren hinweg zu überleben. Aufgrund ihrer Fähigkeit zur Migration zwischen Süßwasser- und Salzwasserlebensräumen spielt die Meerneunauge eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem.

Verhalten von Meerneunauge

Das Verhalten der Meerneunauge ist stark durch ihre parasitäre Lebensweise geprägt. Sie sind vor allem nachtaktiv und suchen nachts aktiv nach Wirten zum Blutsaugen. Dabei nutzen sie ihren ausgezeichneten Geruchssinn sowie ihre Fähigkeit zur Tarnung im Wasser.Während des Blutsaugens bleibt die Meerneunauge oft mehrere Stunden am Stück an ihrem Wirt haften. Sie können dabei erhebliche Mengen Blut aufnehmen, was für den Wirt schädlich sein kann. Nach dem Blutsaugen lösen sie sich vom Wirt ab und suchen nach neuen Opfern.Die Kommunikation zwischen den Individuen erfolgt hauptsächlich über chemische Signale im Wasser sowie durch Körpersprache während der Fortpflanzungszeit. In dieser Zeit zeigen Männchen oft auffällige Verhaltensweisen zur Anwerbung von Weibchen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei der Meerneunauge erfolgt typischerweise im Frühling oder Sommer in fließenden Gewässern. Während dieser Zeit suchen Männchen aktiv nach Weibchen zur Paarung. Nach erfolgreicher Kopulation legen die Weibchen Hunderte bis Tausende von Eiern ab.Die Eier werden in kleinen Nestern abgelegt, die aus Pflanzenmaterial bestehen und gut verborgen sind. Nach dem Schlüpfen entwickeln sich die Larven zunächst im Süßwasser und wandern später ins Meer oder bleiben in Flüssen je nach Umweltbedingungen.Die Larven durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, bevor sie als juvenile Meerneunauen ins Erwachsenenleben eintreten können. Dieser Prozess kann mehrere Monate dauern und hängt stark von den Umweltbedingungen ab.

Gefährdung

Die Meerneunauge sieht sich verschiedenen Bedrohungen gegenüber, darunter Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung und Landwirtschaft sowie Überfischung ihrer Wirtsarten. Diese Faktoren haben negative Auswirkungen auf ihre Populationen in vielen Regionen.Zusätzlich wird die Meerneunauge häufig als Beifang in Fischereien gefangen oder leidet unter dem Verlust ihrer Laichgebiete durch Staudamm-Bauten oder Umweltverschmutzung in Flüssen. Der Schutz ihrer Lebensräume sowie nachhaltige Fischereipraktiken sind entscheidend für das Überleben dieser Art.Es gibt einige Schutzmaßnahmen auf regionaler Ebene zur Erhaltung der Meerneunauen-Populationen; jedoch sind umfassendere internationale Anstrengungen erforderlich, um diese Tierart langfristig zu schützen.

Quellen

BirdLife International (2024). Species factsheet: African Yellow White-eye Zosterops senegalensis – BirdLife Data Zone

BirdLife International (2024). African Yellow White-eye (Zosterops senegalensis) – BirdLife Data Zone.

Oiseaux.net (2023). Northern Yellow White-eye – Zosterops senegalensis.

Wikipedia (2024). Northern yellow white-eye – Wikipedia.

eBird (2024). Northern Yellow White-eye Zosterops senegalensis – eBird.

Wikipedia (2024). Southern yellow white-eye – Wikipedia.

ScienceBlogs (2010). Chlorbleiche trinken ist ungesund! – Mutterwitz – ScienceBlogs.

Wikipedia (2013). Wikipedia: Auskunft | Archiv/2013/Woche_21.