In der faszinierenden Welt der Wirbeltiere gibt es eine Gruppe, die aufgrund ihrer einzigartigen Anpassungsfähigkeit besonders hervorsticht: die Dipnoi, auch bekannt als Lungenfische. Diese Süßwasserbewohner gehören zu den fleischflossigen Fischen oder Sarcopterygii und besitzen als charakteristisches Merkmal eine oder zwei Lungen zusätzlich zu ihren Kiemen. Dies ermöglicht es ihnen, atmosphärischen Sauerstoff zu atmen – eine Fähigkeit, die sie von den meisten anderen Fischen unterscheidet und die ihnen das Überleben in sauerstoffarmen Gewässern oder während temporärer Trockenperioden ihrers Lebensraums ermöglicht.
Lungenfische sind in unterschiedlichen Gegenden der Erde heimisch, insbesondere in Afrika, Südamerika und Australien, wo sie in stehenden oder langsam fließenden Gewässern zu finden sind. Ihre Präsenz auf verschiedenen Kontinenten liefert wichtige Hinweise für Wissenschaftler über die historische Kontinentaldrift und die Evolution terrestrischer Wirbeltiere. Als Überlebende einer einst viel größeren Gruppe stellen sie ein lebendes Bindeglied zwischen wasser- und landbewohnenden Tieren dar.
Die Körperform der Lungenfische ist langgestreckt und erinnert in manchen Arten an die von Aalen. Ihre Flossen sind fleischig, was ihnen den wissenschaftlichen Namen der Gruppe gibt und was darauf hindeutet, dass ihre Vorfahren zu den ersten Wirbeltieren zählten, die die Fähigkeit entwickelten, an Land zu gehen. Ihre Haut ist in der Regel schuppenlos und schleimig, was teilweise zum Schutz gegen Austrocknung beiträgt, wenn sie während trockener Phasen in ein Ruhestadium, ein sogenanntes Ästivation, übergehen.
Die Fortpflanzung und Entwicklung der Lungenfische ist so vielseitig wie ihre Überlebensstrategien. Einige Arten bauen Nester und sorgen für ihren Nachwuchs, während andere ihre Eier in Schleimhüllen ablegen, die vor Austrocknung schützen. Diese ausdauernden Wasserbewohner fungieren als faszinierende Fenster in die Geschichte des Lebens auf Erden und zeugen von der bemerkenswerten Adaptationsfähigkeit im Reich der Tiere.
Lungenfische Fakten
- Klasse: Fleischflosser (Sarcopterygii)
- Ordnung: Lungenfische (Dipnoi)
- Familie: Verschiedene, je nach Art (z.B. Lepidosirenidae, Protopteridae, Ceratodontidae)
- Gattung: Mehrere, je nach Art (z.B. Neoceratodus, Lepidosiren, Protopterus)
- Art: Verschiedene Arten, darunter z.B. der Australische Lungenfisch (Neoceratodus forsteri)
- Verbreitung: Südamerika, Afrika, Australien
- Lebensraum: Stehende oder langsam fließende Gewässer
- Körpergröße: In der Regel zwischen 30 cm und 1,5 m, je nach Art
- Gewicht: Bis zu 43 kg, abhängig von der Art
- Soziales Verhalten: Largely solitary
- Fortpflanzung: Legen Eier, manche Arten bauen Nester
- Haltung: Schwierig, benötigt große Aquarien mit speziellen Anforderungen; selten in Heimaquarien
Systematik Lungenfische ab Familie
Äußerliche Merkmale von Lungenfischen
Lungenfische besitzen eine charakteristische Körperform, die an einen langen, schlanken Körper erinnert. Ihre Flossen sind lappenförmig und ähneln den Gliedmaßen von Landwirbeltieren, was auf ihre evolutionäre Nähe zu diesen hinweist. Die Haut ist meist schuppig und kann je nach Art unterschiedliche Farben aufweisen. Die Mundpartie ist mit speziellen Zahnplatten ausgestattet, die es den Fischen ermöglichen, harte Nahrung wie Muscheln oder Pflanzenmaterial zu zerdrücken.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Anpassung ihrer Atemorgane. Während der australische Lungenfisch nur eine Lungeneinheit hat, besitzen die afrikanischen und südamerikanischen Arten zwei Lungen. Diese Organe sind modifizierte Schwimmblasen, die nicht nur der Auftriebskontrolle dienen, sondern auch zur Atmung genutzt werden können. In Phasen der Trockenheit können diese Fische ihre Atemtechnik anpassen und vollständig auf ihre Lunge umsteigen.
Lebensraum und Herkunft
Lungenfische bewohnen vornehmlich Süßwasserumgebungen in tropischen Regionen Afrikas, Australiens und Südamerikas. Ihre Lebensräume umfassen langsam fließende Flüsse, Seen sowie temporäre Wasserstellen. Diese Fische haben sich an verschiedene aquatische Bedingungen angepasst und können in Gewässern leben, die zeitweise austrocknen. In solchen Fällen graben sie sich in den Schlamm ein und können dort mehrere Jahre überdauern.Die Herkunft der Lungenfische reicht bis ins frühe Devonium zurück, wo sie als marine Organismen lebten. Mit der Zeit haben sich die meisten Arten jedoch an Süßwasserlebensräume angepasst. Fossilien belegen eine weite Verbreitung dieser Gruppe während des Mesozoikums; heute sind sie jedoch auf bestimmte Kontinente beschränkt. Diese geographische Isolation hat zur Diversifizierung innerhalb der Gruppe beigetragen.
Verhalten von Lungenfischen
Das Verhalten der Lungenfische ist stark an ihre Lebensumgebung angepasst. Sie sind vor allem dämmerungsaktiv und verbringen den Großteil des Tages versteckt im Schlamm oder unter Wasserpflanzen. Ihre Fähigkeit zur Aestivation ermöglicht es ihnen, auch in extremen Trockenperioden zu überleben. Während dieser Zeit reduzieren sie ihren Stoffwechsel drastisch und nutzen ihre Lunge zur Atmung.Die sozialen Interaktionen zwischen den Individuen variieren je nach Art. Bei einigen afrikanischen Lungenfischen zeigen Männchen ein ausgeprägtes Brutpflegeverhalten, indem sie das Nest bewachen und die Eier schützen. Diese Fortpflanzungsstrategien sind entscheidend für das Überleben der Nachkommen in einem oft feindlichen Umfeld.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Lungenfischen erfolgt typischerweise während der Regenzeit, wenn Wasserstände steigen und geeignete Nistplätze verfügbar sind. Afrikanische Lungenfische legen ihre Eier in selbstgegrabene Nester im Schlamm ab. Diese Nester bieten Schutz für die Eier und die schlüpfenden Larven.Die Männchen übernehmen oft eine aktive Rolle bei der Brutpflege, indem sie das Nest bewachen und dafür sorgen, dass die Eier ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Bei einigen Arten entwickeln sich spezielle Strukturen an den Flossen des Männchens, um das Wasser um die Eier herum anzureichern.
Gefährdung
Die Gefährdung der Lungenfische ist ein ernstes Problem aufgrund von Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung, Landwirtschaft und Umweltverschmutzung. Viele ihrer natürlichen Lebensräume werden durch Staudämme oder Wasserentnahmen beeinträchtigt, was zu einer Verringerung ihrer Populationen führt.Einige Arten stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN aufgrund ihrer begrenzten Verbreitung und spezifischen Lebensraumanforderungen. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um diese einzigartigen Fische zu erhalten und ihre Lebensräume zu schützen.
Quellen
https://animaldiversity.org/accounts/Dipnoi/classification/
https://ucmp.berkeley.edu/vertebrates/sarco/dipnoi.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Lungfish