Die Lachseeschwalbe, auch als Nilseeschwalbe bekannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Seeschwalben. Ihr wissenschaftlicher Name ist Gelochelidon nilotica. Sie ist eine mittelgroße Schwalbenart, die eine Körperlänge von 28 bis 33 Zentimeter erreicht und eine Flügelspannweite von 70 bis 80 Zentimeter aufweist. Die Lachseeschwalbe kommt in Europa, Asien, Afrika und Nordamerika vor. Ihr bevorzugter Lebensraum sind süße oder salzige Gewässer, Flussmündungen und Seen.
Die Lachseeschwalbe hat ein charakteristisches Aussehen: Sie ist weiß mit schwarzen Flügeln und einem schwarzen Schwanz. Ihr Kopf ist ebenfalls schwarz, nur der Bereich um ihre Augen ist weiß und bildet einen auffälligen Augenring. Ihr Schnabel ist rot und lang, mit einer leichten Krümmung nach unten. Die Augen der Lachseeschwalbe sind schwarz.
Die Ernährung der Lachseeschwalbe besteht hauptsächlich aus Fischen, insbesondere aus Lachsen, von denen sie ihren Namen hat. Sie fängt ihre Beute im Flug, indem sie abrupt nach unten taucht. Sie kann auch auf dem Wasser schwimmen und dabei Fische aus dem Wasser schnappen.
Die Lachseeschwalbe brütet einmal im Jahr. Ihr Nest baut sie in Kolonien, auf Sand- oder Kiesbänken oder auch auf vegetationsfreien Inseln. Das Nest besteht aus Pflanzenmaterial und wird mit Federn ausgepolstert. Das Weibchen legt 1 bis 3 Eier, die sie etwa 20 Tage lang bebrütet. Nach dem Schlupf bleiben die Küken für 3 bis 4 Wochen im Nest.
Die Lachseeschwalbe ist nicht gefährdet, aber ihr Bestand in Europa wird als abnehmend eingestuft. Ursache hierfür sind Verluste ihres Lebensraums und Belästigung durch Freizeitaktivitäten in den Brutgebieten oder im Winterquartier.
Als Zugvogel fliegt die Lachseeschwalbe im Winter in wärmere Gebiete. Sie überwintert im südlichen Afrika und in Asien. Im Frühjahr kehrt sie wieder in ihre Brutgebiete zurück.
Lachseeschwalbe Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Regenpfeiferartige
- Familie: Seeschwalben
- Gattung: Gelochelidon
- Art: Gelochelidon nilotica
- Verbreitung: weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten
- Lebensraum: Salzwasserlagunen, Mangroven, Flussmündungen, Küsten
- Körperlänge: bis zu 28 cm
- Gewicht: Durchschnittlich 100 Gramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: bildet große Kolonien, Brutpaare bleiben zusammen und verteidigen ihr Nest
- Fortpflanzung: legt 2-3 Eier, Brutzeit beträgt 22-26 Tage, Jungvögel fliegen nach ca. 24 Tagen aus dem Nest
Systematik Lachseeschwalbe ab Familie
Äußerliche Merkmale von Lachseeschwalbe
Die Lachseeschwalbe hat eine auffällige Erscheinung, die sie von anderen Seeschwalben abhebt. Ihr Körper ist robust und hat eine Länge von etwa 33 bis 43 cm. Der Schnabel ist kurz und dick, was ideal für die Erbeutung ihrer Hauptnahrungsquelle – Insekten – ist. Im Flug zeigt die Lachseeschwalbe eine charakteristische Form mit breiten Flügeln und einem kurzen Schwanz. Die Färbung ihres Gefieders variiert je nach Region, typischerweise hat sie eine graue Oberseite und eine weiße Unterseite.Ein weiteres Merkmal ist der auffällige Kopf mit einer schwarzen Kappe, die sich deutlich von dem helleren Gesicht abhebt. Diese Farbgebung hilft nicht nur bei der Identifikation der Art, sondern spielt auch eine Rolle bei der Kommunikation innerhalb der Kolonie. Die Beine sind relativ kurz und an das Leben am Wasser angepasst. Diese körperlichen Merkmale machen die Lachseeschwalbe zu einem geschickten Jäger in ihrem Lebensraum.
Lebensraum und Herkunft
Die Lachseeschwalbe bevorzugt flache Gewässerbereiche wie sandige Küsten und Ufer von Steppenseen. Sie brütet häufig auf vegetationsarmen Flächen wie Dünen oder Kiesbänken, wo sie ihre Nester anlegen kann. Diese Nistplätze sind entscheidend für den Fortpflanzungserfolg der Art, da sie vor Fressfeinden geschützt sind und Zugang zu Nahrung bieten.In Europa liegt das Verbreitungsgebiet der Lachseeschwalbe am Rande ihrer globalen Verbreitung. In Deutschland war ihr Vorkommen historisch gesehen inselartig, konzentrierte sich jedoch hauptsächlich auf die Nordseeküste sowie einige Binnengewässer wie die Donau. Aufgrund von Habitatverlusten durch menschliche Aktivitäten wie Eindeichungen und Flussbegradigungen hat sich das Vorkommen in Deutschland stark reduziert. Aktuelle Bestandszahlen zeigen nur noch wenige Brutpaare in ausgewählten Gebieten.
Verhalten von Lachseeschwalbe
Das Verhalten der Lachseeschwalbe ist stark an ihre Nahrungsaufnahme angepasst. Sie sind vorwiegend tagsüber aktiv und nutzen ihre Flugfähigkeiten, um Insekten im Flug zu fangen oder kleine Wirbeltiere vom Boden aufzusammeln. Im Gegensatz zu anderen Seeschwalbenarten jagen sie nicht durch Stoßtauchen auf Fische, was ihren speziellen Anpassungen an den Lebensraum entspricht.Während der Fortpflanzungszeit zeigen diese Vögel ausgeprägte soziale Verhaltensweisen. Sie bilden Kolonien zur Brutzeit, was sowohl Schutz vor Fressfeinden als auch Vorteile bei der Nahrungssuche bietet. Innerhalb dieser Kolonien kommunizieren sie durch verschiedene Rufe und Körpersprache, um ihre Partner zu finden und ihre Nester zu verteidigen.
Paarung und Brut
Die Paarung bei der Lachseeschwalbe erfolgt meist im Frühjahr, wenn die Vögel aus ihren Überwinterungsgebieten zurückkehren. Männchen suchen aktiv nach Weibchen und zeigen Balzverhalten an, um ihre Attraktivität zu demonstrieren. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen in der Regel zwei bis drei Eier in ein Nest aus Pflanzenmaterial oder direkt auf den Boden.Die Brutdauer beträgt etwa 22 bis 23 Tage, während dieser Zeit wird das Gelege vom Weibchen bebrütet. Nach dem Schlüpfen benötigen die Küken etwa 30 Tage, um flügge zu werden. Während dieser Zeit werden sie oft noch gefüttert, während die Eltern sich auf den Weg machen oder sich um andere Aufgaben kümmern müssen.
Gefährdung
Die Lachseeschwalbe gilt in Deutschland als vom Aussterben bedroht. Der Rückgang ihrer Population kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden, darunter Habitatverlust durch menschliche Eingriffe wie Eindeichungen und Flussregulierungen sowie den Einfluss von Sammlern im vergangenen Jahrhundert. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass nur noch wenige Brutpaare in Deutschland existieren.Trotz ihrer globalen Verbreitung ist die europäische Population stark gefährdet. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um geeignete Lebensräume zu erhalten und Störungen während der Brutzeit zu minimieren. Die Erhaltung dieser Art erfordert ein umfassendes Management ihrer Lebensräume sowie Aufklärungsarbeit über ihre Bedeutung im Ökosystem.
Quellen
https://www.avi-fauna.info/regenpfeiferartige/seeschwalben/lachseeschwalbe/