Die Kreuzotter (Vipera berus) ist eine in Europa heimische Giftschlange und gehört zur Familie der Vipern. Mit einer Körperlänge von etwa 50 bis 60 Zentimetern zählt sie zu den kleineren Vertretern ihrer Art und ist durch eine charakteristische Zickzack-Linie auf dem Rücken erkennbar. Kreuzottern sind vor allem in feuchten und bewaldeten Gebieten zu finden, wie beispielsweise in Wäldern, Heiden oder Mooren.
Die Schlange ist für den Menschen äußerst gefährlich, da sie über ein starkes Gift verfügt. Bei einem Biss kommt es zu Schmerzen, Schwellungen und im schlimmsten Fall zu Kreislaufversagen. Trotzdem sind Kreuzottern eher scheue Tiere und suchen bei Bedrohung meist das Weite. Wenn sie sich jedoch angegriffen fühlen oder in die Enge getrieben werden, können sie aggressiv reagieren.
Kreuzottern sind vor allem während der warmen Jahreszeit aktiv und ernähren sich von Kleinsäugern, Vögeln und Eidechsen. Sie sind ovovivipar, das heißt, dass die befruchteten Eizellen im Körper der Mutter heranreifen und die Jungtiere bereits vollständig entwickelt zur Welt kommen. Eine Wurfgröße kann bis zu zwanzig Jungtiere betragen.
Um sich vor Feinden zu schützen, haben Kreuzottern eine Tarnung entwickelt. Ihre braun-graue Färbung passt sich perfekt der Umgebung an und macht sie nahezu unsichtbar. Außerdem verharren sie bei drohender Gefahr regungslos, um nicht entdeckt zu werden.
Leider haben Kreuzottern aufgrund von Lebensraumzerstörung und gezieltem Töten durch den Menschen mitunter mit Populationseinbrüchen zu kämpfen. Daher steht die Art unter besonderem Schutz und darf in vielen Ländern nicht ohne weiteres getötet werden.
Kreuzotter Fakten
- Klasse: Reptilien
- Ordnung: Schuppenkriechtiere
- Familie: Vipern
- Gattung: Echte Ottern
- Art: Kreuzotter (Vipera berus)
- Verbreitung: Europa und Asien
- Lebensraum: Wälder, Heiden, Moore, Gebirge
- Körperlänge: 50–80 cm
- Gewicht: 30–70 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, außer während der Paarungszeit
- Fortpflanzung: Vivipar (lebendgebärend), Würfe mit 6–20 Jungen im Sommer
Systematik Kreuzotter ab Familie
Äußerliche Merkmale von Kreuzotter
Die Kreuzotter hat ein charakteristisches Aussehen, das sie von anderen Schlangenarten unterscheidet. Ihr Körper ist robust und kann eine Länge von bis zu 100 cm erreichen, wobei die meisten Exemplare zwischen 60 und 80 cm lang sind. Die Färbung variiert stark je nach Habitat und Individuum. Typischerweise weist die Kreuzotter ein auffälliges Zickzackmuster auf dem Rücken auf, das von einer dunklen Grundfarbe umgeben ist. Diese Musterung dient der Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum, der oft aus dichten Sträuchern oder moosbedecktem Boden besteht.Neben dem typischen Zickzackmuster gibt es auch vollständig schwarze Exemplare, die durch ihre Färbung besonders gut an schattige Orte angepasst sind. Die Augen der Kreuzotter sind vertikal geschlitzt, was ihr ein charakteristisches Aussehen verleiht. Diese Schlangenart hat einen breiten Kopf mit einer ausgeprägten Schnauze, was sie von anderen nicht giftigen Schlangen unterscheidet. Ihre Zähne sind lang und fangzahnartig, was ihnen ermöglicht, ihre Beute effektiv zu fangen und zu immobilisieren.
Lebensraum und Herkunft
Die Kreuzotter bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen in Europa und Asien. Sie bevorzugt kühlfeuchte Gebiete mit starker Tag-Nacht-Temperaturschwankung. Typische Lebensräume sind Moore, Heideflächen sowie Waldränder und lichte Wälder. Diese Habitate bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch ausreichend Sonnenplätze zum Aufwärmen. In Deutschland findet man sie häufig im Norddeutschen Tiefland sowie in den östlichen Mittelgebirgen.In den Alpen kann die Kreuzotter in Höhenlagen bis zu 2500 Metern angetroffen werden. Ihre Verbreitung reicht von Großbritannien über Skandinavien bis hinunter nach Nordgriechenland und Bulgarien. Die Art ist auch in Teilen Asiens verbreitet, darunter Nordkorea und der Norden Chinas. Die Kreuzotter benötigt spezifische Lebensräume mit einer Kombination aus offenen Flächen zum Sonnenbaden und geschützten Bereichen für die Jagd und Überwinterung.Die Lebensräume der Kreuzotter sind jedoch zunehmend bedroht durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Urbanisierung und Infrastrukturprojekte. Diese Veränderungen führen zu einem Verlust geeigneter Habitate und beeinträchtigen die Wanderkorridore der Tiere.
Verhalten von Kreuzotter
Die Kreuzotter ist eine tagaktive Schlange, die oft auf sonnigen Lichtungen oder zwischen Sträuchern anzutreffen ist. Sie nutzt diese Plätze zur Regulierung ihrer Körpertemperatur, was für ihre Aktivität entscheidend ist. Ihr Verhalten variiert je nach Jahreszeit; im Frühling suchen sie nach Sonnenplätzen zur Aufwärmung nach dem Winterschlaf.Kreuzottern zeigen eine gewisse Standorttreue; viele Individuen kehren jährlich an denselben Ort zurück. Während der Sommermonate sind sie aktiv auf der Suche nach Nahrung, hauptsächlich kleinen Säugetieren wie Mäusen sowie Amphibien wie Fröschen. Vor der Fortpflanzung nehmen Männchen keine Nahrung zu sich; trächtige Weibchen scheinen ebenfalls während der Tragzeit kaum zu fressen.Die Kommunikation untereinander erfolgt hauptsächlich durch Körpersprache; sie zeigen Drohgebärden oder versuchen sich durch Bewegung unauffällig zu verhalten. Bei Gefahr ziehen sie sich oft in Verstecke zurück oder versuchen durch schnelle Bewegungen zu entkommen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Kreuzotter erfolgt im Frühling zwischen April und Juni. Männchen kämpfen häufig um das Recht auf Paarung mit Weibchen; diese Kämpfe können sehr intensiv sein. Nach erfolgreicher Paarung entwickeln sich die Eier im Mutterleib des Weibchens – ein Merkmal der ovoviviparen Fortpflanzung. Dies bedeutet, dass die Eier nicht gelegt werden, sondern die Jungtiere lebend geboren werden.Die Tragzeit beträgt etwa drei Monate; zwischen August und Oktober bringt das Weibchen zwischen vier und achtzehn Jungtieren zur Welt. Diese Jungtiere sind sofort selbstständig und beginnen sofort mit der Nahrungssuche. Die erste Häutung erfolgt kurz nach der Geburt. In den ersten Lebensmonaten ernähren sich die Jungtiere hauptsächlich von kleinen Fröschen und Eidechsen.Die Aufzucht erfolgt ohne elterliche Fürsorge; die Jungtiere müssen lernen, sich selbstständig im Habitat zurechtzufinden. Diese frühe Unabhängigkeit ist entscheidend für ihr Überleben in der Natur.
Gefährdung
Die Kreuzotter gilt in Deutschland als stark gefährdet; ihre Bestände sind durch den Verlust natürlicher Lebensräume bedroht. Intensive Landwirtschaft, Urbanisierung sowie Infrastrukturprojekte führen zur Fragmentierung ihrer Lebensräume und erschweren Wanderungen zwischen Populationen. Diese Isolation kann den genetischen Austausch verringern und langfristig zu einem Rückgang der Artenvielfalt führen.Ein weiteres Problem stellt der Einsatz von Pestiziden dar, da diese die Populationen ihrer Beutetiere dezimieren können. Dies führt zu einer reduzierten Nahrungsverfügbarkeit für die Kreuzotter, was ihre Überlebenschancen verringert. Zudem haben viele Menschen Angst vor Schlangen; dies führt dazu, dass Tiere unnötig getötet werden.Der Klimawandel stellt ebenfalls eine erhebliche Bedrohung dar: Veränderungen in den Wetterbedingungen können das Verhalten der Kreuzottern beeinflussen sowie ihre Fortpflanzungszyklen stören. Die Erhaltung geeigneter Lebensräume ist daher entscheidend für das Überleben dieser Art.
Quellen
https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-kreuzotter-100.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzotter
https://niedersachsen.nabu.de/tiere-und-pflanzen/reptilien/34682.html
https://www.nlwkn.niedersachsen.de/download/51437
https://www.sielmann-stiftung.de/natur-schuetzen/tierwelt/kreuzotter