In den felsigen Küstengebieten und auf Inseln Europas sowie Teilen Afrikas und Asiens findet sich eine Vogelart, die man aufgrund ihres dunklen Federkleides und ihres gedrungenen Körperbaus leicht für einen Raben halten könnte. Doch der imposante Vogel mit dem zoologischen Namen Phalacrocorax aristotelis ist besser bekannt als Krähenscharbe und gehört zur Familie der Kormorane (Phalacrocoracidae).
Die Krähenscharbe ist ein mittelgroßer Vertreter ihrer Familie, der eine Körperlänge von bis zu 80 Zentimetern erreichen kann und dessen Erscheinungsbild durch das glänzende schwarze oder dunkelgrüne Gefieder und den gelben Fleck im Bereich des Schnabelansatzes charakterisiert wird. Ihre Beine und Füße sind kräftig, was sie zu ausgezeichneten Schwimmern macht, und der Schnabel ist hakenförmig, ideal, um Fische zu fangen.
Ihr Habitat wählt die Krähenscharbe bevorzugt in Nähe von Gewässern, da ihre Hauptnahrung aus Fischen besteht. Das Nest wird meistens auf Klippen, in Felsspalten oder auf kleinen Inseln angelegt, wo die Vögel in Kolonien brüten und die Jungvögel aufziehen. Es ist ein faszinierendes Schauspiel, die Tiere beim gemeinsamen Jagdverhalten oder bei der Aufzucht ihrer Küken zu beobachten.
Trotz ihrer Anpassungsfähigkeit und der weiten Verbreitung steht die Krähenscharbe in einigen Gebieten unter Naturschutz. Der Erhalt ihrer Lebensräume und die Sicherung bestehender Brutkolonien sind essenziell, um den Bestand dieser charismatischen Seevögel für die Zukunft zu sichern.
Krähenscharbe Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Suliformes
- Familie: Kormorane (Phalacrocoracidae)
- Gattung: Phalacrocorax
- Art: Krähenscharbe (Phalacrocorax aristotelis)
- Verbreitung: Küstengebiete in Nord- und Westeuropa, nordwestliches Afrika, Schwarzmeerküste
- Lebensraum: Felsige Küsten, Klippen, Inseln, seltener an Sand- oder Kiesstränden
- Körpergröße: 68–78 cm
- Gewicht: 1,5–2,5 kg
- Soziales Verhalten: Koloniebrüter, gesellig außerhalb der Brutzeit
- Fortpflanzung: Legt 2–3 Eier, Brutdauer ca. 31–41 Tage, Jungvögel werden 50–60 Tage gefüttert
- Haltung: Krähenscharben sind Wildvögel und werden in der Regel nicht gehalten
Systematik Krähenscharbe ab Familie
Äußerliche Merkmale von Krähenscharbe
Die Krähenscharbe hat ein auffälliges Erscheinungsbild mit einem glänzend grünlich-schwarzen Gefieder. Adulte Vögel erreichen eine Körperlänge von etwa 65 bis 80 cm und haben eine Flügelspannweite von bis zu 122 cm. Ihr Gefieder ist im Brutkleid besonders prächtig, da die Scheitelfedern verlängert sind und einen nach vorn gedrehten Schopf bilden können. Diese Merkmale sind nicht nur für die Identifikation wichtig, sondern spielen auch eine Rolle bei der Balz.Der Schnabel der Krähenscharbe ist kräftig und schwarz gefärbt, während die nackte Haut um den Schnabel gelb ist. Die Kehle weist schwarze Flecken auf, die durch gelbe Tupfen ergänzt werden. Diese Farbmerkmale helfen nicht nur bei der Identifikation der Art, sondern können auch eine Rolle im Sozialverhalten während der Fortpflanzungszeit spielen.
Lebensraum und Herkunft
Die Krähenscharbe bewohnt vor allem felsige Küstenregionen sowie kleine Inseln in der Westpaläarktis. Sie ist an Orten wie Großbritannien, Norwegen und im Mittelmeerraum verbreitet. Ihre bevorzugten Lebensräume sind Klippenküsten und geschützte Buchten, wo sie Nistplätze finden können. Diese Vögel sind oft in Kolonien anzutreffen, was ihnen hilft, sich vor Raubtieren zu schützen.Die Herkunft der Krähenscharbe reicht bis in die Zeit vor der menschlichen Besiedlung zurück. Fossile Funde belegen ihre lange Präsenz in den entsprechenden Regionen. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene klimatische Bedingungen hat es ihnen ermöglicht, sowohl in marinen als auch in limnischen Ökosystemen erfolgreich zu leben. Die Krähenscharbe ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Ökosysteme und spielt eine Rolle im Nahrungsnetz.
Verhalten von Krähenscharbe
Das Verhalten der Krähenscharbe ist stark auf ihre Lebensweise als Wasservogel ausgerichtet. Diese Vögel sind exzellente Schwimmer und Taucher; sie jagen fast ausschließlich nach Fischen im offenen Meer. Dabei tauchen sie von der Wasseroberfläche ab und nutzen ihre kräftigen Schwimmfüße zur Fortbewegung unter Wasser. Ihr Jagdverhalten ist effizient und ermöglicht es ihnen, verschiedene Fischarten zu fangen.Krähenscharben leben häufig in Kolonien, was ihnen hilft, soziale Bindungen aufzubauen und sich gegenseitig vor Raubtieren zu schützen. Während der Brutzeit zeigen sie ein ausgeprägtes Sozialverhalten; sie kommunizieren durch laute Rufe und balzen miteinander. Diese Interaktionen sind entscheidend für die Fortpflanzungserfolge der Art.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Krähenscharbe erfolgt typischerweise in Kolonien während bestimmter Jahreszeiten, wobei die Brutzeit je nach Standort variieren kann. Die Männchen brüten erstmals mit etwa drei Jahren, während Weibchen dies mit etwa vier Jahren tun. Die Gelegegröße umfasst normalerweise zwischen zwei bis fünf Eier; die meisten Gelege bestehen aus drei Eiern.Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege; sie wechseln sich beim Sitzen auf den Eiern ab und sorgen dafür, dass diese warm bleiben. Nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Küken, die dann von beiden Elternvögeln gefüttert werden. Die Nestlingszeit beträgt durchschnittlich 53 Tage; während dieser Zeit lernen die Jungvögel wichtige Fähigkeiten für das Überleben.
Gefährdung
Die Krähenscharbe sieht sich verschiedenen Bedrohungen gegenüber, die ihre Population gefährden können. Zu den Hauptursachen zählen Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Landwirtschaft sowie Umweltveränderungen wie Klimawandel. Diese Faktoren können sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die Lebensbedingungen des Kormorans haben.Zusätzlich stellen invasive Arten eine ernsthafte Bedrohung für die Krähenscharbe dar. Raubtiere wie Ratten oder Katzen können Nester plündern oder Küken fangen, was zu einem Rückgang der Bestände führt. Schutzmaßnahmen sind erforderlich, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken; dazu gehören Habitatmanagement sowie Aufklärung über den Schutz dieser Vogelart.Die Überwachung der Bestände der Krähenscharbe ist entscheidend für den Erhalt dieser Art sowie für das Verständnis ihrer ökologischen Rolle in den marinen Ökosystemen ihrer Heimatregionen.