Der Kormoran, wissenschaftlicher Name Phalacrocorax carbo, ist ein wasserliebender Vogel, der vorzugsweise an Meeresküsten, an Seen, Flüssen und manchmal auch an größeren Teichen zu Hause ist. Als Teil der Familie der Kormorane, unter der Ordnung der Suliformes, ist er für sein dunkles Gefieder und seine Fähigkeit, lange und geschickt unter Wasser zu tauchen, bekannt. Die Spezies zeichnet sich durch einen kräftigen Körperbau, einen langen Hals und einen hakigen Schnabel aus, der ihnen beim Fang von Fischen, ihrer Hauptnahrungsquelle, dienlich ist.
Der Kormoran ist weit verbreitet und in vielen Teilen der Welt anzutreffen. Seine geografische Präsenz erstreckt sich über diverse klimatische Zonen, sodass er in vielen Flora- und Faunagebieten anzutreffen ist. Trotz seiner umfangreichen Verbreitung und der Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume wird der Kormoran in manchen Regionen kritisch beäugt, da er mit Fischern um Nahrung konkurriert und so lokale Fischbestände beeinflussen kann.
In Sachen Brutverhalten bevorzugt der Kormoran Kolonien, die oft auf Felsen oder Bäumen nahe Gewässern liegen. Seine Nester baut er vornehmlich aus Zweigen, Algen und anderem verfügbaren Material. Während der Brutzeit ist das gesellige Zusammenleben der Vögel besonders ausgeprägt, was bei Beobachtungen eindrucksvolle Ansichten der interagierenden Tiere ermöglicht.
Mit seinem öligen Federkleid, das ihm ermöglicht, nach dem Tauchen schnell zu trocknen, und den an das Wasserleben hervorragend angepassten Füßen, ist der Kormoran ein Meister seines Lebensraumes. Um Luft für tiefe Tauchgänge holen zu können, springt er oft von einem erhöhten Standort ins Wasser und taucht dann geschickt nach unten, wo er mit Hilfe seiner kräftigen Beine und der stromlinienförmigen Körperform seine Beute jagt. Er ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit der Tierwelt an unterschiedlichste Lebensbedingungen.
Kormoran Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Suliformes
- Familie: Kormorane (Phalacrocoracidae)
- Gattung: Phalacrocorax
- Art: Kormoran (Phalacrocorax carbo)
- Verbreitung: Europa, Asien, Afrika, Australien; in Nordamerika ähnliche Arten
- Lebensraum: Küstenregionen, Flüsse, Seen, teilweise auch Brack- und Salzwasser
- Körpergröße: 77 bis 94 cm
- Gewicht: 1,5 bis 3,7 kg
- Soziales Verhalten: Koloniebrüter, außerhalb der Brutzeit oft in Schwärmen
- Fortpflanzung: Legen 3 bis 4 Eier; Brutzeit etwa 20 bis 31 Tage; Jungvögel werden circa 50 Tage gefüttert
- Haltung: Kormorane werden in der Regel nicht gehalten, da sie wildlebende Vögel sind; Ausnahmen in Teilen Asiens für traditionelle Fischerei
Systematik Kormoran ab Familie
Äußerliche Merkmale von Kormoran
Der Kormoran hat ein markantes Erscheinungsbild mit einem langen Hals und einem langen, gebogenen Schnabel. Sein Gefieder ist überwiegend schwarz und glänzt metallisch. Bei jungen Vögeln sind oft weiße Partien an der Unterseite zu finden. Die Füße sind mit Schwimmhäuten versehen, was dem Kormoran ermöglicht, effizient im Wasser zu schwimmen und zu tauchen.Die Iris der adulten Vögel ist smaragdgrün, während die jüngeren Vögel graubraune oder graugrüne Augen haben. Der Oberschnabel ist bleigrau mit einem schwärzlichen First; der Unterschnabel ist horngelb mit grauer Spitze. Diese physischen Merkmale sind entscheidend für ihre Jagdtechnik und Anpassungsfähigkeit an aquatische Lebensräume.Kormorane können bis zu 30 Meter tief tauchen und bis zu 90 Sekunden unter Wasser bleiben. Nach dem Tauchen müssen sie ihr gefiedertes Gefieder trocknen lassen, indem sie ihre Flügel ausbreiten. Dieses Verhalten ist wichtig für ihre Thermoregulation und hilft ihnen, ihre Körpertemperatur zu regulieren.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Kormorans umfasst sowohl Küstenregionen als auch Binnengewässer wie Seen und Flüsse. Diese Vögel sind stark an Wasser gebunden und benötigen Zugang zu fischreichen Gewässern für ihre Ernährung. Die Brutkolonien befinden sich häufig in der Nähe von Wasserquellen, entweder auf Bäumen oder Klippen.Die Herkunft des Kormorans lässt sich bis in die antiken Zeiten zurückverfolgen. Fossile Funde belegen seine lange Geschichte als Teil der heimischen Avifauna in Europa. Historisch gesehen war der Kormoran in vielen Regionen stark verfolgt worden, was zu einem dramatischen Rückgang seiner Population führte. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Population jedoch erholt, insbesondere seit dem Schutz durch die EU-Vogelschutzrichtlinie.In Deutschland leben heute etwa 24.000 Brutpaare des Kormorans, wobei mehr als die Hälfte in großen Kolonien an Küstenregionen brütet. Die größten Kolonien befinden sich an Seen wie dem Chiemsee oder dem Ismaninger Speichersee bei München.
Verhalten von Kormoran
Kormorane sind gesellige Vögel, die oft in großen Kolonien leben. Diese Lebensweise bietet Schutz vor natürlichen Feinden wie Greifvögeln oder Waschbären. Während des Tages verbringen sie viel Zeit mit Jagen und Fressen; ihre Hauptnahrungsquelle sind Fische mit einer Länge von etwa 10 bis 20 cm.Das Jagdverhalten des Kormorans umfasst das Tauchen nach Fischen sowie das Zusammenarbeiten in Gruppen bei der Jagd. Diese Technik erhöht ihre Erfolgschancen erheblich. Nach dem Tauchen versammeln sie sich häufig an Ruheplätzen wie Kies- oder Sandbänken oder ufernahen Bäumen.Abends kommen die Kormorane an zentralen Schlafplätzen zusammen, wo sie sich gegenseitig schützen können. Ihre Stimme besteht aus tiefen gurrenden oder krächzenden Lauten, die während der Brutzeit häufig zu hören sind.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Kormorans erfolgt typischerweise zwischen März und Juli. Männchen zeigen ihr Interesse an Weibchen durch auffällige Balzverhalten und Gesänge. Die Nester werden meist in hohen Bäumen oder auf Klippen gebaut und bestehen aus Zweigen sowie anderen pflanzlichen Materialien.Die Weibchen legen in der Regel zwischen 3 und 4 Eier ab, die von beiden Elternteilen gemeinsam bebrütet werden. Die Brutdauer beträgt etwa 28 bis 31 Tage. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken einige Wochen im Nest, bevor sie flügge werden.Die Aufzucht der Küken ist eine kritische Phase im Leben des Kormorans. Während dieser Zeit sind die Küken besonders anfällig für Raubtiere und andere Gefahren aus ihrer Umgebung. Daher bleibt mindestens ein Elternteil immer in der Nähe des Nests, um die Küken zu schützen.
Gefährdung
Der Kormoran sieht sich verschiedenen Bedrohungen gegenüber, die seine Population gefährden können. Eine der größten Herausforderungen ist der Verlust seines Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung und Landwirtschaft. Diese Veränderungen führen dazu, dass geeignete Nistplätze seltener werden.Darüber hinaus stellt die Umweltverschmutzung eine ernsthafte Bedrohung dar. Schadstoffe im Wasser können nicht nur die Fischpopulationen beeinträchtigen, sondern auch direkt schädliche Auswirkungen auf den Kormoran selbst haben durch den Verzehr kontaminierter Beutetiere.Trotz dieser Herausforderungen gilt der Kormoran in Deutschland als nicht gefährdet; seine Population hat sich erholt und zeigt einen positiven Trend. Dennoch gibt es immer noch Spannungen zwischen Fischern und Kormoranen aufgrund von Konkurrenz um Fischbestände.
Quellen
NABU (2019). „Vogelporträt: Kormoran“. NABU
Bayerisches Landesamt für Umwelt (2024). „Kormoran (Phalacrocorax carbo)“. Bayerisches Landesamt für Umwelt
Wikipedia (2024). „Kormoran (Art)“. Wikipedia