Die Korallenmöwe oder auch Mittelmeermöwe genannt, ist eine Vogelart aus der Familie Möwen (Laridae). Sie ist eine Zugvogelart und brütet vorwiegend im westlichen Mittelmeerraum. Die Korallenmöwe wurde erstmals im Jahr 1843 von Ferdinand de Lesseps, einem französischen Diplomaten und Ingenieur, beschrieben. Die Art ist nach dem französischen Naturforscher Jean Victoire Audouin benannt.
Die Korallenmöwe hat ein auffälliges Aussehen mit grauem Gefieder, einem schwarzen Kopf, einem weißen Hals und einem orangefarbenen Schnabel mit schwarzem Fleck am Ende. Sie hat eine Flügelspannweite von etwa 120 cm und wiegt im Durchschnitt zwischen 350-450 Gramm.
Die Nahrung der Korallenmöwe besteht hauptsächlich aus Fisch, aber sie frisst auch Krebse, Mollusken und kleine Vögel. Sie jagt oft in Gruppen und dabei sind sie sehr geschickt. Die Korallenmöwe kann beim Tauchen eine Tiefe von bis zu 25 Metern erreichen.
Die Brutzeit der Korallenmöwe beginnt im April/Mai und endet im Juli/August. Die Vögel brüten auf Felsklippen an der Küste. Das Nest wird in einer flachen Vertiefung auf dem Fels gebaut und besteht aus Gräsern, Steinen und anderen Materialien. Das Weibchen legt in der Regel zwei bis drei Eier, die dann von beiden Eltern ausgebrütet werden.
Obwohl die Korallenmöwe in einigen Teilen des Verbreitungsgebiets als ungefährdet gilt, ist sie in anderen Regionen bedroht. Durch den Rückgang der Fischbestände und den Bau von Staudämmen werden ihre Nahrungsquellen beeinträchtigt. Außerdem führen menschliche Eingriffe wie das Sammeln von Eiern und Nestern sowie die Verschmutzung von Stränden und Gewässern zu Gefahren für den Fortbestand der Art.
Insgesamt spielt die Korallenmöwe eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem und ist deshalb ein wesentlicher Bestandteil der Biodiversität der Mittelmeerregion. Um ihren Schutz zu gewährleisten, sind Maßnahmen zum Erhalt ihrer Lebensräume sowie zur Reduktion von Störungen durch menschliche Aktivitäten erforderlich.
Korallenmöwe Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Regenpfeiferartige
- Familie: Möwen
- Gattung: Ichthyaetus
- Art: Korallenmöwe (Ichthyaetus audouinii)
- Verbreitung: Mittelmeerraum, Nordafrika
- Lebensraum: Felsküsten, Inseln, Salzseen
- Körperlänge: 38-43 cm
- Gewicht: 350-500 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Koloniebrüter in größeren Gruppen
- Fortpflanzung: Eiablage auf nacktem Felsen, Brutzeit von April bis Juni
Systematik Korallenmöwe ab Familie
Äußerliche Merkmale von Korallenmöwe
Die Korallenmöwe hat eine auffällige Erscheinung, die sie von anderen Möwenarten unterscheidet. Ihr Gefieder ist überwiegend weiß mit einem hellgrauen Rücken und Oberseiten der Flügel. Der Schnabel ist korallenrot mit einem schwarzen Ring nahe der gelben Spitze, was ihr ein markantes Aussehen verleiht. Die Füße sind dunkelolivgrün gefärbt. Diese Farbgebung hilft der Korallenmöwe, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen.Die Augen der Korallenmöwe erscheinen aus der Ferne schwarz, was ihr ein geheimnisvolles Aussehen verleiht. Ihre Körpergröße von etwa 51 cm macht sie mittelgroß im Vergleich zu anderen Möwenarten. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 115 und 130 cm, was ihr eine gute Flugfähigkeit verleiht. Insgesamt wirkt die Korallenmöwe eleganter und leichter gebaut als die größere Silbermöwe.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum der Korallenmöwe ist stark an Küstenregionen gebunden. Sie bevorzugt felsige Steilhänge und vorgelagerte Riffe für ihre Brutstätten. Eine bemerkenswerte Ausnahme bildet die Kolonie im Ebrodelta in Spanien, wo sie auf salzigen und sandigen Küstenabschnitten brütet. Diese speziellen Lebensräume bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch Zugang zu Nahrungsquellen.Die Verbreitung der Korallenmöwe erstreckt sich über den gesamten Mittelmeerraum, einschließlich Algerien, Frankreich, Griechenland, Italien, Marokko, Spanien, Tunesien und der Türkei. Ihre Überwinterungsgebiete sind weniger bekannt und umfassen Regionen in Nordafrika wie Algerien und Mauretanien. In den letzten Jahren wurden auch vereinzelte Sichtungen in Ländern wie Österreich dokumentiert.
Verhalten von Korallenmöwe
Das Verhalten der Korallenmöwe ist stark sozial geprägt. Sie brütet in Kolonien, deren Größe zwischen wenigen bis hin zu mehreren tausend Paaren variieren kann. Während der Balzzeit zeigt die Korallenmöwe ein ausgeprägtes Paarungsverhalten, das oft mit lautem Rufen einhergeht. Diese Rufe sind rauer und tiefer als die der Silbermöwe.Die Ernährung besteht hauptsächlich aus Fisch, aber auch andere Nahrungsquellen wie Krebstiere und sogar Pflanzensamen werden genutzt. Die Jagd erfolgt meist im Wasser oder in der Nähe des Ufers. Die Korallenmöwe ist bekannt dafür, dass sie oft gemeinsam mit anderen Möwenarten wie den Mittelmeermöwen beobachtet wird.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Korallenmöwe findet typischerweise zwischen April und Juni statt. Die Weibchen legen in der Regel drei bis vier Eier in eine Mulde am Boden ab. Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege, die zwischen 28 und 32 Tagen dauert. Nach dem Schlüpfen sind die Jungvögel Nestflüchter und verlassen das Nest schnell.Die Aufzucht erfolgt durch beide Elternteile, die ihre Jungen mit Nahrung versorgen, bis diese flügge werden. Die Jungvögel bleiben jedoch in der Nähe des Nests und sind auf die elterliche Fürsorge angewiesen, bis sie vollständig unabhängig sind.
Gefährdung
Die Korallenmöwe ist in einigen Regionen durch verschiedene Faktoren gefährdet. Der Verlust geeigneter Lebensräume durch menschliche Aktivitäten wie Tourismus stellt eine erhebliche Bedrohung dar. Insbesondere auf den Balearen wird die Brutzeit häufig durch Lärm und Störungen durch Touristen beeinträchtigt.Zudem können andere Vogelarten wie Mittelmeermöwen für hohe Verluste des Nachwuchses verantwortlich sein. Trotz dieser Herausforderungen hat sich die Population im westlichen Mittelmeerraum in den letzten zwei Jahrzehnten stabilisiert und wird derzeit als gesichert angesehen.
Quellen
https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/korallenmoewe.html