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Koala (Phascolarctos cinereus)

Der Koala ist speziell an das Leben in den Bäumen angepasst. Im Gegensatz zu vielen anderen Baumbewohnern bewegen sich Koalas recht langsam. Obwohl kein langer Schwanz zum Balancieren zur Verfügung steht, verhelfen ihnen die spezialisierten Hände und Füße mit den ausgeprägten Klauen zu großer Sicherheit beim Klettern. Die rauhen Hand- bzw. Fußflächen verhindern ein Abrutschen der Tiere. Da sowohl der Daumen als auch der Zeigefinger den anderen Fingern entgegengestellt sind, ist der Griff einer Koalahand um einen Ast sehr fest.

Das Fell der Koalas ist in seiner Struktur einzigartig. Es versetzt die Tiere in die Lage, auch extreme Temperaturen, ob nun heiß oder kalt, zu ertragen. Diese Eigenschaft hat den Tieren eine gnadenlose Jagd von seiten der Menschen eingetragen. Koalas kennen nur wenige natürliche Feinde. Dadurch ist ihr Fluchttrieb relativ gering ausgebildet, was dazu führte, das man die Tiere im wahrsten Sinne des Wortes einfach abknallen konnte. Obwohl bereits seit langer Zeit in allen australischen Bundesländern unter Schutz gestellt, konnte sich der Bestand bis heute nicht von diesem Massenschlachten erhohlen. Mittlerweile sind die Tiere zwar nicht mehr durch die direkte Jagd bedroht, dafür schrumpfen die Populationen heutzutage durch die immer weiter fortschreitende Einschränkung ihres Lebensraumes.

Die Ernährung der Koalas ist so spezialisiert, wie ihre sonstige Lebensweise. So ernähren sich die Tiere hauptsächlich, wenn auch nicht ausschließlich, von Eukalyptusblättern. Hierbei sind die Tiere auch noch extrem wählerisch. Innerhalb eines begrenzten Gebietes werden von den Tieren nur zwei oder drei Sorten Eukalyptus zur Nahrungsaufnahme genutzt. Da Eukalyptus eine hohe Konzentration von ätherischen Ölen, Phenolen und giftigen Substanzen enthält bevorzugen die Tiere junge Blätter, da deren Gehalt an giftigen Substanzen noch relativ gering ist. Etwa ein Viertel ihres Lebens nutzen Koalas zur Nahrungssuche. Die übrige Zeit schlafen oder ruhen die Tiere. Dieser extrem langsame Lebensstil mit dem damit verbundenen geringen Energiebedarf erlaubt den Koalas erst, sich so sehr auf Eukalyptus zu spezialisieren. Um der einseitigen Ernährung genügend Energie zu entziehen, wird der Nahrungsbrei im Blinddarm der Koalas eine regelrechten Gärung unterworfen. Die Mikroorganismen, die diese Gärung bewirken, sind nicht bereits bei der Geburt im Darm vorhanden, sondern werden mit einer als „Papp“ bezeichneten Nahrung von der Mutter übernommen. Papp ist eine ganz besondere Art von Kot. Im Gegensatz zu den sonst harten und trockenen Kotpillen ist diese Zusatznahrung recht weich. Der Sprössling erreicht diese Pillen, in dem er während der Umstellung von Milch auf Blattnahrung den Afterbereich der Koalamutter mit Pfoten und Schnauze massiert, worauf die Mutter diesen Brei ausscheidet.

Koala Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Marsupialia (Beuteltiere)
  • Familie: Phascolarctidae (Koalas)
  • Gattung: Phascolarctos (Koalas)
  • Art: Phascolarctos cinereus
    Alias: Beutelbär
  • Verbreitung: Waldland an der Ostküste Australiens
  • Lebensraum: Eukalyptuswälder und Waldland
  • Maße und Gewichte: Körperlänge (Männchen): 80 cm
    Gewicht (Männchen): 11 kg
    Gewicht (Weibchen): 8 kg
  • Fortpflanzung: einzigartig, da Weibchen einen zweigeteilten Uterus haben, was ihnen ermöglicht, zwei Embryos gleichzeitig zu tragen und zwei Würfe in einem Jahr zu haben. Die Tragzeit beträgt bis zu 7 Monate, gefolgt von weiteren 6-7 Monaten in der Tasche der Mutter

Systematik der Koalas ab Familie

Herkunft und Vorkommen des Koalas

Der Koala ist ein Beuteltier, das in Australien beheimatet ist. Ihr Vorkommen ist auf den östlichen und südlichen Teil des australischen Festlands sowie auf Tasmanien beschränkt. Sie leben hauptsächlich in Eukalyptuswäldern und sind dafür bekannt, dass sie fast ausschließlich von den Blättern dieser Bäume leben.

Es wird angenommen, dass Koalas seit Millionen von Jahren in Australien leben. Vor der Ankunft europäischer Siedler waren sie in ganz Australien verbreitet. Durch den Verlust ihres Lebensraums und den Druck durch die Jagd wurden ihre Bestände im 20. Jahrhundert stark dezimiert, aber in den letzten Jahrzehnten hat sich ihre Zahl dank umfangreicher Schutzmaßnahmen und Bemühungen um die Wiederherstellung des Lebensraums allmählich erholt.

Äußerliche Merkmale des Koalas

Der Koala ist ein kleines, plumpes Beuteltier mit einem kugelförmigen Kopf und kurzen Ohren. Sie haben einen pelzigen Körper, der hauptsächlich grau gefärbt ist, mit weißem Fell an ihrer Brust und an ihren Ohren. Ihre Hände und Füße sind mit scharfen Krallen ausgestattet, die ihnen helfen, sich an den Eukalyptusbaumstämmen festzuhalten.

Koalas haben eine einzigartige Anpassung an ihre Ernährung, da ihre Zähne und ihr Verdauungssystem auf das Essen von Eukalyptusblättern spezialisiert sind. Sie haben starke Kiefermuskeln und speziell geformte Zähne, die ihnen helfen, die harten Blätter zu zerkleinern und zu mahlen.

Ein weiteres auffälliges Merkmal von Koalas sind ihre großen, runden Augen, die ihnen eine ausgezeichnete Nachtsicht geben und ihnen helfen, Raubtiere und andere Gefahren zu erkennen. Ihre Nasen sind ebenfalls gut entwickelt und helfen ihnen, den Geruch von Eukalyptusblättern aus großer Entfernung zu erkennen.

Besonderheiten des Koalas

Der Koala hat einige bemerkenswerte Besonderheiten, die sie zu einem einzigartigen und faszinierenden Tier machen.

Eine ihrer bemerkenswertesten Eigenschaften ist ihre spezialisierte Ernährung, die fast ausschließlich aus Eukalyptusblättern besteht. Diese Blätter sind für die meisten Tiere schwer verdaulich und giftig, aber Koalas haben sich im Laufe der Evolution an diese Nahrung angepasst und haben ein spezielles Verdauungssystem, das es ihnen ermöglicht, die Blätter zu verdauen und ihre Nährstoffe aufzunehmen.

Koalas sind auch dafür bekannt, sehr ruhige und faule Tiere zu sein. Sie schlafen bis zu 20 Stunden am Tag und verbringen den größten Teil ihrer Wachzeit damit, auf Bäumen zu sitzen und zu fressen. Ihr gemächliches Verhalten und ihre süßen, knuddeligen Erscheinungen haben dazu beigetragen, dass sie zu einem beliebten Symbol für Australien und für den Naturschutz geworden sind.

Eine weitere Besonderheit von Koalas ist ihre einzigartige Art der Fortpflanzung. Koalas haben eine sehr kurze Paarungszeit und die Weibchen haben einen zweigeteilten Uterus. Dies bedeutet, dass sie in der Lage sind, während einer Schwangerschaft zwei verschiedene Embryos zu entwickeln, von denen einer im Körper bleibt und einer in die Gebärmutter gelangt. Dadurch kann die Mutter zwei Würfe in einem Jahr haben.

Leider sind Koalas aufgrund von Habitatverlust, Wilderei und Krankheiten bedroht. Viele Organisationen setzen sich für den Schutz dieser einzigartigen und faszinierenden Tiere und ihrer Lebensräume ein, um sicherzustellen, dass sie in Zukunft überleben können.

Sozialverhalten des Koalas

Koalas sind im Allgemeinen sehr solitäre Tiere und verbringen die meiste Zeit allein. Während der Paarungszeit kann es jedoch vorkommen, dass Männchen in der Nähe des Territoriums von Weibchen umherstreifen und sich gegenseitig bekämpfen.

Ein weiterer Aspekt des Sozialverhaltens von Koalas ist die Bindung zwischen Mutter und Jungtier. Koalas sind für ihre lange Tragzeit bekannt, die bis zu 7 Monate dauern kann. Nach der Geburt bleiben die Jungtiere weitere 6-7 Monate in der Tasche der Mutter und trinken dort Milch. In dieser Zeit entwickeln sie eine enge Bindung zur Mutter, die sie später verlässt, um ihr eigenes Territorium zu besetzen.

Koalas kommunizieren miteinander durch Körperhaltung, Geräusche und chemische Signale. Zum Beispiel können Männchen ihr Territorium durch lautes Brüllen oder Urinmarkierung verteidigen.

Da Koalas ein sehr spezialisiertes und begrenztes Nahrungsspektrum haben, können ihre Territorien sehr klein sein und sich oft nicht überschneiden. Aufgrund ihrer Einzelgänger-Natur ist ihr Sozialverhalten im Vergleich zu anderen Beuteltieren wie Kängurus und Wallabys weniger ausgeprägt.

Fortpflanzung und Brutpflege des Koalas

Die Paarungszeit der Koalas ist, je nach Region, von Oktober bis April. Bei den Koalas bestimmt das Weibchen den Zeitpunkt der Fortpflanzung. Die Bereitschaft zur Zeugung von Nachwuchs ist aber davon abhängig, ob das Junge vom Vorjahr bereits entwöhnt ist. Dies ist rund 12 Monate nach der Geburt der Fall. Erst dann läßt das Weibchen sich auf eine erneute Paarung ein. Das Liebesspiel der Tiere ist, ganz im Gegensatz zu ihrem Kuschelbärenimage mit recht viel Kratzen und Beißen verbunden. Nach einer Tragezeit von nur 35 Tagen wird der Nachwuchs geboren. Das kaum 2cm große und nur 0,5 g schwere Junge legt den langen Weg in den Beutel der Mutter ohne Hilfe zurück. Dort angekommen saugt sich das Jungtier an der Zitze fest, worauf diese Anschwillt und so ein Abrutschen des Koalababys verhindert.

Diese Verbindung dauert ungefähr 13 Wochen. Im Alter von 22 Wochen öffnen sich die Augen und das Junge riskiert schon mal einen Blick außerhalb des Beutels. Nach etwa 30 Wochen verbringt das Junge bereits längere Zeit außerhalb des Beutels und mit 36 Wochen ist die Zeit im schutzbringenden Beutel der Mutter endgültig vorbei. Junge Weibchen sind nach 2 Jahren ausgewachsen und besitzen ein eigenes Revier. Die männlichen Jungtiere müssen sich, am Rande der Koala-Kolonie lebend, häufig mit minderwertigem Futter begnügen und erreichen die Geschlechtsreife dementsprechend langsamer. Sie sind häufig erst im Alter von 5 Jahren völlig ausgewachsen.

Gefährdung des Koalas

Der Koala ist aufgrund von Habitatverlust, Wilderei, Verkehrsunfällen und Krankheiten stark gefährdet. Die Abholzung von Eukalyptuswäldern, die die Hauptnahrungsquelle von Koalas darstellen, hat zu einem erheblichen Rückgang der Bestände geführt. Die Koalas verlieren dadurch nicht nur ihre Nahrungsquelle, sondern auch ihre Lebensräume und ihre Verbindung mit anderen Populationen. Die Klimaveränderung und die damit verbundenen Dürren und Waldbrände verschärfen die Situation zusätzlich.

Wilderei und illegale Handel mit Koalas sind ebenfalls ein Problem. Koalas werden oft als Haustiere gehalten oder für ihre Felle gejagt. Obwohl die Jagd in Australien illegal ist, werden immer noch Koalas von Wilderern getötet.

Verkehrsunfälle sind auch ein Problem, da viele Koalas aufgrund der Zerstörung ihrer Lebensräume auf Straßen und anderen Infrastrukturen wandern. Krankheiten wie Chlamydiose, ein bakterielle Infektion, die die Fortpflanzung und die Augen von Koalas beeinträchtigt, sind ebenfalls ein Problem.

Aufgrund dieser Bedrohungen wird der Koala als gefährdete Art eingestuft. Viele Naturschutzorganisationen setzen sich für den Schutz von Koalas und ihrer Lebensräume ein, um ihre Zukunft zu sichern. Es wird daran gearbeitet, Schutzzonen und Korridore zwischen den Populationen zu schaffen, um den Austausch von Genen und die Erhaltung der genetischen Vielfalt zu fördern. Außerdem werden Maßnahmen zur Wiederherstellung von Lebensräumen und zur Bekämpfung von Krankheiten und Wilderei ergriffen.