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Kleinspecht (Dryobates minor)

Der Kleinspecht, auch Dryobates minor genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte. Mit einer Körperlänge von etwa 14 bis 16 Zentimetern gehört er zu den kleineren Vertretern seiner Familie. Die Männchen sind in der Regel etwas größer und kräftiger gebaut als die Weibchen. Das Federkleid ist bei beiden Geschlechtern sehr ähnlich und besteht aus einer Kombination aus schwarz-weißen und braunen Federn.

In Mitteleuropa ist der Kleinspecht ein relativ häufiger Brutvogel, der vor allem in Laubwäldern zu finden ist. Allerdings kommt er auch in Nadelwäldern und Parkanlagen vor. Die Nahrung des Kleinspechts besteht hauptsächlich aus Insekten, die er mit seinem spitzen Schnabel aus Baumrinden und Zweigen herauspickt. Auch pflanzliche Nahrung, wie beispielsweise Beeren und Samen, nimmt der Vogel zu sich.

Der Kleinspecht ist ein Höhlenbrüter und benötigt daher alte Bäume mit großen Höhlen. Dort baut er sein Nest aus Holzspänen und legt 4-7 weiße Eier. Die Brutzeit beträgt etwa 14 Tage und die Jungvögel werden dann noch etwa 3 Wochen lang von den Elternvögeln versorgt.

In der Brutzeit ist der Kleinspecht ein sehr territorialer Vogel und verteidigt sein Revier gegenüber anderen Kleinspechten und sogar gegenüber größeren Spechten. Auch gegenüber Menschen kann der Vogel sehr aggressiv reagieren, wenn man ihm zu nahe kommt.

Insgesamt gilt der Kleinspecht als eine eher unauffällige Vogelart, die aber aufgrund ihres charakteristischen Trommelns oft gehört, aber selten gesehen wird. Trotzdem ist er aufgrund seines Verhaltens und seines charakteristischen Aussehens ein sehr interessanter Vogel, der in vielen Wäldern und Parks zu finden ist.

Kleinspecht Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Spechtvögel
  • Familie: Spechte
  • Gattung: Dryobates
  • Art: Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
  • Lebensraum: Wälder und Parks mit altem Baumbestand
  • Körperlänge: 14-16 cm
  • Gewicht: 15-27 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, außerhalb der Brutzeit manchmal in kleinen Gruppen
  • Fortpflanzung: Ein Gelege aus 4-8 Eiern, Brutdauer 12-13 Tage, Nestlingszeit 18-25 Tage

Systematik Kleinspecht ab Familie

Äußerliche Merkmale von Kleinspecht

Der Kleinspecht hat ein kompaktes Erscheinungsbild mit einem runden Kopf und einem kurzen, spitzen Schnabel. Sein Gefieder ist überwiegend schwarz und weiß mit charakteristischen weißen Bändern auf den Flügeln. Die Unterseite ist hell mit feinen Streifen, während die Kopfseiten einen schwarzen Streifen aufweisen, der nicht bis zum Scheitel reicht. Diese Merkmale helfen bei der Identifikation dieser Art und unterscheiden sie von anderen Spechten.Die Geschlechter unterscheiden sich durch das Fehlen von rotem Gefieder bei den Weibchen. Während Männchen oft einen roten Fleck auf dem Hinterkopf haben, sind die Weibchen komplett ohne Rot im Gefieder. Diese Färbung bietet eine gewisse Tarnung im dichten Blätterwerk der Bäume, wo der Kleinspecht seine Nahrung sucht.

Lebensraum und Herkunft

Der Kleinspecht bevorzugt Lebensräume mit altholzreichen Laub- und Mischwäldern. Besonders häufig findet man ihn in Auwäldern oder feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern, wo ein hoher Anteil an stehendem Totholz vorhanden ist. Diese Umgebung bietet nicht nur ausreichend Nahrungsressourcen, sondern auch geeignete Nistplätze in morschem Holz oder dicken Ästen.In Mitteleuropa ist die Verbreitung des Kleinspechts lückenhaft; er kommt vor allem in tieferen Lagen vor. In höheren Gebieten wie den Alpen ist er selten anzutreffen. Die Art hat sich jedoch in den letzten Jahren ausgeweitet und besiedelt zunehmend Gebiete mit geeigneten Lebensbedingungen. Dabei meidet er geschlossene Nadelwälder, kann sich jedoch in Nadelwäldern mit hohem Laubholzanteil halten.

Verhalten von Kleinspecht

Das Verhalten des Kleinspechts ist stark an seine Nahrungsaufnahme angepasst. Er sucht seine Nahrung vor allem im äußeren Astbereich der Baumkronen und bewegt sich dabei flink zwischen den Ästen. Oft hängt er kopfunter an dünnen Zweigen, um Insekten unter Blättern oder Rinde zu finden. Diese Technik ermöglicht es ihm, auch schwer zugängliche Nahrungsquellen zu erschließen.Der Kleinspecht zeigt ein typisches Balzverhalten im Frühling, währenddessen er auf trockenen Ästen trommelt. Diese Trommelgeräusche sind wichtig für die Kommunikation zwischen den Partnern und zur Etablierung von Reviere. Während der Fortpflanzungszeit sind die Männchen besonders aktiv und zeigen ihre Präsenz durch lautes Trommeln.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Kleinspechts erfolgt durch Höhlenbau in morschem Holz. Beide Partner sind am Bau der Nisthöhle beteiligt, die eine Tiefe von etwa 10 bis 14 cm erreicht. Die Höhle wird meist in einer Höhe zwischen 0,5 m und 20 m über dem Boden angelegt. Die Brutzeit beginnt im März und endet im Juni; das Weibchen legt in der Regel zwischen 3 und 6 Eier.Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht der Küken. Die Fütterung erfolgt hauptsächlich durch das Bringen von Insekten und deren Larven. Die Küken verlassen nach etwa 20 bis 25 Tagen das Nest und sind dann noch einige Zeit auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen.

Gefährdung

Der Kleinspecht gilt in Deutschland als gefährdet aufgrund seiner speziellen Habitatansprüche und des Verlusts geeigneter Lebensräume durch menschliche Eingriffe wie Forstwirtschaft und Urbanisierung. Besonders schädlich sind die Veränderungen in den Waldstrukturen, die zu einer Abnahme von altholzreichen Beständen führen.Um den Bestand des Kleinspechts zu sichern, sind Maßnahmen zur Erhaltung seiner Lebensräume erforderlich. Dazu gehören die Förderung von Totholzbeständen sowie der Erhalt von Streuobstwiesen und Feldgehölzen. Der Schutz dieser Lebensräume ist entscheidend für das Überleben dieser Art in Deutschland.

Quellen

https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/kleinspecht

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleinspecht

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Dryobates+minor

https://animalia.bio/de/lesser-spotted-woodpecker