In der Vogelwelt nimmt der Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola) eine faszinierende Nische ein. Dieser mittelgroße Watvogel gehört zur Familie der Regenpfeiferartigen (Charadriidae) und zeichnet sich durch seine charakteristische, gedrungene Körperstatur sowie sein auffälliges Federkleid aus, das insbesondere während der Brutzeit für ornithologische Begeisterung sorgt. Der Kiebitzregenpfeifer ist in vielen Teilen der Welt zu Hause, da er ein Zugvogel ist, der weite Strecken zwischen seinen Brutgebieten in den arktischen und subarktischen Regionen und seinen Überwinterungsgebieten, die sich bis hin zu den tropischen Zonen erstrecken können, zurücklegt.
Mit seiner Präsenz an Küsten, in Tundren und manchmal auch auf agrarisch genutzten Flächen repräsentiert der Kiebitzregenpfeifer eine Art, die sich an verschiedene Habitate anpassen kann. In ihrem Erscheinungsbild unterscheiden sich die Geschlechter kaum; jedoch offenbart das Männchen in der Balzzeit ein auffälligeres Gefieder mit schwarzen, weißen und grauen Mustern, das dazu dient, Weibchen anzulocken und Rivalen einzuschüchtern.
Ökologisch spielt der Kiebitzregenpfeifer eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem er sich von Insekten, Würmern und anderen kleinen Wirbellosen ernährt und so zur Regulierung dieser Populationen beiträgt. Sein Schnabel, angepasst an die Nahrungssuche im weichen Boden, ist ein perfektes Werkzeug, um Beutetiere aufzuspüren und zu extrahieren.
Allerdings ist auch der Kiebitzregenpfeifer durch Lebensraumverlust und Veränderungen in den Ökosystemen, verursacht durch menschliche Eingriffe, nicht von Umweltbedrohungen ausgenommen. Sein Zugverhalten lässt ihn zudem auf Herausforderungen stoßen, die von Klimaveränderungen bis zu Hindernissen wie Windparks und Glasfassaden reichen. Der Erhalt seines Lebensraumes ist daher von enormer Bedeutung für das Überleben dieser Art, die sowohl für Naturfreunde als auch für das ökologische Gleichgewicht von Wert ist.
Kiebitzregenpfeifer Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
- Familie: Regenpfeifer (Charadriidae)
- Gattung: Pluvialis
- Art: Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola)
- Verbreitung: zirkumpolar in der Arktis, Zugvogel mit Winterquartieren an Küsten fast weltweit
- Lebensraum: Tundra, während des Zugs und im Winter Wattgebiete und offene Küstenlandschaften
- Körpergröße: ca. 27-30 cm
- Gewicht: 190-280 g
- Soziales Verhalten: Außerhalb der Brutzeit gesellig in Gruppen, oft mit anderen Watvogel-Arten
- Fortpflanzung: Bodenbrüter, 4 Eier pro Gelege, monogam während einer Brutsaison
- Haltung: Kiebitzregenpfeifer werden normalerweise nicht in Gefangenschaft gehalten
Systematik Kiebitzregenpfeifer ab Familie
Äußerliche Merkmale von Kiebitzregenpfeifer
Der Kiebitzregenpfeifer hat eine Körpergröße von etwa 27 bis 31 cm und wiegt zwischen 174 und 280 g. Seine Flügelspannweite beträgt 56 bis 63 cm. Das Gefieder ist im Prachtkleid kontrastreich gefärbt: Die Oberseite ist schwarz mit weißen Endsäumen, während die Unterseite tiefschwarz ist. Diese Farbgebung wirkt besonders auffällig, wenn der Vogel fliegt und die schwarzen Achselfedern sichtbar werden.Im Schlichtkleid zeigt der Kiebitzregenpfeifer eine unauffällige graubraune Färbung mit einer schmutzig weißen Unterseite. Diese Anpassung hilft ihm, sich in seinem Lebensraum zu verstecken. Der Schnabel ist kurz und gerade, was ihm ermöglicht, seine Nahrung effizient zu fangen. Die großen Augen des Kiebitzregenpfeifers bieten ihm eine hervorragende Sicht auf kleine Bewegungen am Boden oder im Wasser.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Kiebitzregenpfeifers erstreckt sich über die arktischen Tundren, wo er in nährstoffreichen Gebieten brütet. Während der Wintermonate zieht er an die Küsten von Mitteleuropa bis zur Südhalbkugel. Diese Vögel bevorzugen ruhige Gewässer wie Wattflächen, Sandstrände und Schlammflächen, wo sie Nahrung finden können.In ihrer Herkunftsregion sind Kiebitzregenpfeifer vor allem während der Zugzeit an den Küsten zu beobachten. Sie nutzen diese Gebiete als Rastplätze auf ihren langen Reisen zwischen den Brutgebieten in der Arktis und den Winterquartieren in wärmeren Regionen. Ihre Fähigkeit, große Distanzen zurückzulegen, zeigt sich auch in ihren Zugverhalten: Einige Individuen legen Strecken von bis zu 8.650 Kilometern zurück.
Verhalten von Kiebitzregenpfeifer
Das Verhalten des Kiebitzregenpfeifers ist geprägt von seiner Scheuheit und seinem Einzelgängertum. Während der Fortpflanzungszeit kommen sie jedoch kurzzeitig zusammen, um Partner zu finden. Ihr charakteristischer Ruf besteht aus einem schrillen „tli-ü-i“, das oft zur Kommunikation zwischen den Geschlechtern verwendet wird.Kiebitzregenpfeifer suchen ihre Nahrung hauptsächlich durch regungsloses Warten auf Beute, die sie dann blitzschnell aufpicken. Sie haben auch die Angewohnheit, ihre Nahrung zu „waschen“, bevor sie sie fressen – ein Verhalten, das bei vielen Wasservögeln beobachtet wird. Ihr Speiseplan umfasst Insekten, Würmer, Muscheln und Krebstiere sowie gelegentlich Beeren.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Kiebitzregenpfeifers erfolgt typischerweise zwischen Mai und Juli. Die Geschlechtsreife tritt nach etwa zwei Jahren ein. Das Nest wird als flache Mulde am Boden angelegt, oft an exponierten Stellen mit guter Sicht auf die Umgebung. Das Weibchen legt in der Regel vier Eier pro Gelege.Die Brutdauer beträgt etwa 23 bis 27 Tage; während dieser Zeit wechseln sich die Eltern beim Brüten ab. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken zunächst im Nest und werden dann schnell flügge – nach etwa 35 Tagen können sie selbstständig fliegen.
Gefährdung
Der Kiebitzregenpfeifer gilt derzeit nicht als gefährdet; seine Population scheint stabil zu sein. Dennoch können Habitatverluste durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Landwirtschaft lokale Bestände beeinträchtigen. Der Schutz ihrer Lebensräume ist entscheidend für das Überleben dieser Art.Um den Fortbestand des Kiebitzregenpfeifers zu sichern, sind Maßnahmen zum Erhalt ihrer natürlichen Lebensräume erforderlich. Dies umfasst sowohl den Schutz von Brutgebieten als auch die Erhaltung von Rastplätzen entlang ihrer Zugrouten.
Quellen
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/kiebitzregenpfeifer/
https://www.avi-fauna.info/regenpfeiferartige/regenpfeifer/kiebitzregenpfeifer/
https://www.zugvogeltage.de/wissensbeitrag/kiebitzregenpfeifer/
https://de.wikipedia.org/wiki/Kiebitzregenpfeifer
https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/kiebitzregenpfeifer.html