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Islandmöwe (Larus glaucoides)

Die Islandmöwe, wissenschaftlich als Larus glaucoides bekannt, gehört zur Familie der Möwen (Laridae) und stellt einen Vertreter der Seevögel dar. Diese mittelgroße Möwenart hat ihre Brutgebiete vornehmlich in der Arktis und ist insbesondere auf Grönland, aber auch in Teilen Nordamerikas sowie auf der arktischen Inselgruppe Svalbard zu finden. Ihre Erscheinung ist für Möwen typisch: eine Kombination aus weißen und grauen Federpartien, ein schlanker Körperbau und lange Flügel, die sie zu geschickten Fliegern machen.

Die Islandmöwe gilt als Zugvogel, der je nach Jahreszeit unterschiedliche Gebiete aufsucht. Während der Brutzeit bevorzugt sie die kälteren Regionen der Arktis, im Winter jedoch migriert sie in mildere Klimazonen. Die Küsten des Nordatlantiks und der Nordsee sind dann häufig ihr Ziel, wobei sie auch an Binnengewässern gesichtet werden kann.

Ernährungstechnisch ist die Möwe eher opportunistisch veranlagt und folgt einem breiten Nahrungsspektrum. Sie ernährt sich von Fischen, Meereslebewesen und in gewissem Umfang auch von Aas, Abfällen sowie von kleineren Beutetieren, die sie geschickt im Flug oder am Boden erbeutet. Ihr Verhalten ist dabei typisch für Möwen: Sie sind sozial, oft in Gruppen anzutreffen und nicht selten nutzen sie die Nähe zum Menschen, um Nahrung zu ergattern.

Die Fortpflanzung der Islandmöwe findet hauptsächlich im Frühling statt, wenn Paare zur Brut zurück in die Arktis kehren. Die Nester werden bevorzugt auf dem Boden errichtet, in der Nähe von Gewässern, wobei Kiesinseln oder Felsküsten bevorzugte Standorte darstellen. Als Teil der ökologischen Gemeinschaft spielen sie in ihrem Habitat eine wichtige Rolle, etwa bei der Kontrolle der Fischpopulationen und der Nährstoffverteilung. Ihre Anpassungsfähigkeit und die Ausdehnung ihrer winterlichen Verbreitungsgebiete zeigen die Flexibilität der Islandmöwe im Umgang mit einem veränderlichen Klima und unterschiedlichen Umweltbedingungen.

Islandmöwe Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
  • Familie: Möwen (Laridae)
  • Gattung: Möwen (Larus)
  • Art: Islandmöwe (Larus glaucoides)
  • Verbreitung: nördlicher Atlantik, Brutgebiete in der Arktis (Kanada, Grönland, Spitzbergen), Überwinterung südlich bis an die Küsten Nordamerikas und Westeuropas
  • Lebensraum: Küstenregionen, offene Meere, seltener Binnengewässer
  • Körpergröße: 38-44 cm Körperlänge
  • Gewicht: ca. 350-575 Gramm
  • Soziales Verhalten: gesellig, bildet oft Brutkolonien
  • Fortpflanzung: eierlegend, 2-3 Eier pro Brut, Brutzeit Mai bis Juli
  • Haltung: Larus glaucoides wird in der Regel nicht gehalten, außer in Rehabilitationszentren für verletzte oder verwaiste Vögel

Systematik Islandmöwe ab Familie

Äußerliche Merkmale von Islandmöwen

Die Islandmöwe hat ein charakteristisches Erscheinungsbild, das sie von anderen Möwenarten unterscheidet. Ihr Gefieder ist überwiegend weiß mit grauen Flügeln und einem markanten schwarzen Fleck auf dem Kopf während der Brutzeit. Die Beine sind gelblich bis orangefarben, was ein weiteres Unterscheidungsmerkmal darstellt. Im ersten Lebensjahr sind die Küken braun gefärbt und zeigen ein gemustertes Gefieder, das sich im Laufe der Jahre verändert.Erwachsene Vögel erreichen eine Körperlänge von etwa 50 bis 64 cm und haben eine Flügelspannweite von 115 bis 150 cm. Ihre Schnäbel sind kräftig und gelblich mit einer dunklen Spitze. Diese Merkmale helfen nicht nur bei der Identifizierung dieser Art, sondern sind auch funktional für ihre Nahrungsaufnahme. Im Winterkleid zeigt die Islandmöwe eine braune Strichelung am Kopf, die sich jedoch im Sommer zurückbildet.

Lebensraum und Herkunft

Die Islandmöwe brütet vorwiegend an den Küsten Grönlands und Kanadas, wo sie auf felsigen Klippen oder sandigen Inseln nistet. Diese Gebiete bieten geeignete Nistplätze und Zugang zu reichhaltigen Nahrungsquellen im Meer. Die Art hat sich gut an die Bedingungen des maritimen Lebens angepasst und nutzt sowohl natürliche als auch anthropogene Ressourcen.Außerhalb der Brutzeit zieht es die Islandmöwe oft in küstennahe Gewässer oder zu Fischereihäfen auf der Suche nach Nahrung. Sie durchstreift auch landwirtschaftliche Flächen und Mülldeponien im Binnenland auf der Suche nach Nahrung. Diese Anpassungsfähigkeit hat es ihr ermöglicht, in verschiedenen Umgebungen erfolgreich zu sein.

Verhalten von Islandmöwen

Das Verhalten der Islandmöwe ist stark sozial geprägt. Sie brüten typischerweise in großen Kolonien, was einen gewissen Schutz vor Fressfeinden bietet. Während der Brutzeit zeigen sie territoriales Verhalten und verteidigen ihre Nistplätze energisch gegen Eindringlinge. Die Kommunikation erfolgt über verschiedene Rufe und Lautäußerungen, die sowohl zur Warnung als auch zur Kontaktaufnahme mit anderen Vögeln dienen.Islandmöwen sind opportunistische Fresser und zeigen ein breites Spektrum an Nahrungssuchverhalten. Sie jagen aktiv nach Fischen im Wasser oder suchen nach Beute im intertidalen Bereich. Auch das Stehlen von Nahrung bei anderen Vögeln gehört zu ihrem Repertoire. Diese Flexibilität in der Nahrungsaufnahme trägt zu ihrem Überleben in unterschiedlichen Lebensräumen bei.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Islandmöwen erfolgt meist zwischen Mai und Juli. Während dieser Zeit bauen Männchen und Weibchen gemeinsam Nester auf felsigen Klippen oder Sandinseln. Die Nester bestehen aus Mulden, die mit verschiedenen Materialien wie Gras oder Algen ausgekleidet werden.Die Eiablage erfolgt typischerweise nach Abschluss des Nestbaus; das Weibchen legt meist zwei bis drei Eier pro Gelege ab. Beide Elternteile beteiligen sich an der Brutpflege, wobei sie abwechselnd brüten und nach Nahrung suchen. Die Aufzucht der Küken erfolgt ebenfalls gemeinschaftlich; beide Eltern kümmern sich um die Jungen bis zu deren Flüggewerden.

Gefährdung

Obwohl die Gesamtpopulation der Islandmöwe als stabil gilt, gibt es lokale Bedrohungen durch Habitatverlust aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Urbanisierung und Umweltverschmutzung. Die Zerstörung ihrer Nistplätze kann erhebliche Auswirkungen auf ihre Fortpflanzung haben.Zusätzlich besteht eine Gefahr durch den Klimawandel, der das marine Ökosystem beeinflusst und somit auch die Nahrungsverfügbarkeit für diese Art beeinträchtigen könnte. Schutzmaßnahmen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass geeignete Lebensräume erhalten bleiben.

Quellen

https://ebird.org/species/y00478

https://de.wikipedia.org/wiki/Iceland_gull

https://www.gbif.org/species/2487827