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Heringsmöwe (Larus fuscus)

Die Heringsmöwe ist eine Vogelart, die zur Familie der Möwen gehört. Sie ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet und zählt zu den häufigsten Möwenarten in Europa. Die Heringsmöwe ist eine mittelgroße Möwe mit einer Körperlänge von 55 bis 68 Zentimetern und einer Flügelspannweite von 125 bis 150 Zentimetern.

Charakteristisch für die Heringsmöwe sind ihre grauen Federn auf dem Rücken und den Flügeln sowie der helle Kopf und Hals. Jungtiere haben zunächst ein dunkelbraunes Federkleid und entwickeln erst im Laufe des ersten Lebensjahres das typische Erscheinungsbild der adulten Heringsmöwe.

Die Heringsmöwe ist ein opportunistischer Fresser und ernährt sich von unterschiedlichen Beutetieren wie Fischen, Krebstieren, Muscheln, aber auch von Aas und Abfällen. Besonders wichtig für die Heringsmöwe sind dabei die Heringsbestände entlang der Küsten, von denen sie auch ihren Namen ableitet.

Die Heringsmöwe ist monogam und brütet an Küsten und Inseln in Kolonien. Die Brutzeit beginnt im späten Frühling und das Weibchen legt in der Regel zwei bis drei Eier. Die Brutdauer beträgt etwa drei bis vier Wochen, bevor die Jungvögel schlüpfen und dann weitere vier bis sechs Wochen von den Eltern betreut werden.

Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und ihrer Anpassungsfähigkeit zählt die Heringsmöwe nicht zu den gefährdeten Vogelarten, allerdings können Umweltveränderungen wie Lebensraumverlust und Überfischung Einfluss auf ihre Bestände haben. Daneben haben auch menschliche Aktivitäten wie Störfaktoren und Bejagung Einfluss auf die Heringsmöwenpopulationen.

Im großen und ganzen ist die Heringsmöwe also eine erfolgreiche und anpassungsfähige Vogelart, die den Herausforderungen der heutigen Zeit jedoch auch in Zukunft gegenüberstehen wird.

Heringsmöwe Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Regenpfeiferartige
  • Familie: Möwenverwandte
  • Gattung: Larus
  • Art: Heringsmöwe (Larus fuscus)
  • Verbreitung: Eurasien und Nordamerika
  • Lebensraum: Küstengebiete, Inseln und Binnengewässer
  • Körperlänge: bis zu 60 cm
  • Gewicht: bis zu 1,5 kg
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in großen Kolonien und sind gesellig
  • Fortpflanzung: brüten in Kolonien und legen 2-3 Eier pro Saison

Systematik Heringsmöwe ab Familie

Äußerliche Merkmale von Heringsmöwe

Die Heringsmöwe hat ein auffälliges Erscheinungsbild, das sie von anderen Möwenarten unterscheidet. Ihr Gefieder ist überwiegend weiß mit einem dunkelgrauen Rücken und grauen Flügeln. Die Handschwingen sind schwarz mit weißen Abzeichen, was ihr ein markantes Aussehen verleiht. Der Schnabel ist gelb mit einem charakteristischen roten Fleck, der bei der Nahrungssuche eine wichtige Rolle spielt. Die Beine sind ebenfalls gelb gefärbt, was sie von anderen großen Möwenarten wie der Silbermöwe unterscheidet.Die Männchen und Weibchen unterscheiden sich kaum im Aussehen, was typisch für viele Vogelarten ist. Die Jungvögel hingegen haben ein braunes Gefieder mit dunklen Flecken, das ihnen hilft, sich in ihrer Umgebung zu tarnen. Diese Anpassung ist besonders wichtig während der ersten Lebenswochen, wenn sie noch verletzlich sind.

Lebensraum und Herkunft

Die Heringsmöwe bevorzugt als Brutgebiet Küstenregionen und Inseln mit viel Vegetation. Sie nistet häufig in Dünen oder Moorlandschaften und zieht es vor, in Kolonien zu brüten. Diese Vögel sind auch in Binnengewässern anzutreffen, wo sie auf größeren Seen oder in Flussmündungen brüten können. Ihre Verbreitung erstreckt sich über große Teile Europas bis nach Sibirien und umfasst sowohl maritime als auch inlandige Lebensräume.Im Winter ziehen viele Heringsmöwen in wärmere Regionen wie die Atlantikküste oder nach Afrika. Die nordeuropäischen Populationen legen oft lange Strecken zurück und nutzen dabei große Flüsse als Orientierungspunkte auf ihrem Weg in die Überwinterungsgebiete. Diese Zugverhalten ermöglicht es ihnen, sich an unterschiedliche klimatische Bedingungen anzupassen.

Verhalten von Heringsmöwe

Das Verhalten der Heringsmöwe ist stark durch ihre Nahrungsaufnahme geprägt. Sie sind opportunistische Fresser und ernähren sich hauptsächlich von Fischen wie dem atlantischen Hering sowie von Wirbellosen und Aas. Oft sieht man sie hinter Fischkuttern fliegen, wo sie die Abfälle aufnehmen oder selbst Fische fangen. Ihre Jagdtechnik umfasst das Sturzfliegen aus Höhen von bis zu 12 Metern, wobei sie blitzschnell ins Wasser eintauchen können.In sozialen Gruppen leben Heringsmöwen oft in Kolonien zusammen, was ihnen hilft, Fressfeinde abzuschrecken und bei der Nahrungssuche effizienter zu sein. Ihre Lautäußerungen sind vielfältig und reichen von nasalen Rufen bis hin zu bellenden Geräuschen. Diese Kommunikation spielt eine wichtige Rolle während der Balzzeit sowie bei der Aufzucht der Jungvögel.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Heringsmöwe erfolgt typischerweise zwischen April und Juni. Während dieser Zeit führen Männchen Balzrituale durch, um Weibchen anzulocken. Diese Rituale beinhalten auffällige Rufe sowie das Zeigen des Gefieders. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen 2 bis 4 Eier in ein Nest auf dem Boden ab, das beide Elternteile gemeinsam bauen.Die Brutdauer beträgt etwa 30 Tage, wobei das Weibchen die Eier hauptsächlich bebrütet. Nach dem Schlüpfen sind die Küken Nestflüchter und werden schnell mobil. Beide Elternteile kümmern sich um die Versorgung der Jungvögel mit Nahrung bis diese flügge werden, was nach etwa 30 bis 40 Tagen geschieht.

Gefährdung

Die Heringsmöwe gilt nicht als gefährdet; ihre Bestände sind stabil und zeigen einen positiven Trend in vielen Regionen. Dennoch stehen sie verschiedenen Bedrohungen gegenüber, darunter Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten sowie Umweltverschmutzung. Insbesondere die Verschmutzung der Meere hat Auswirkungen auf ihre Nahrungsaufnahme.Der Klimawandel stellt ebenfalls eine Herausforderung dar; Veränderungen im Lebensraum können die Verfügbarkeit von Nahrungsquellen beeinträchtigen. Schutzmaßnahmen sind wichtig, um sicherzustellen, dass diese Art weiterhin gedeihen kann. In Deutschland unterliegt die Heringsmöwe dem Schutzstatus gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz sowie internationalen Abkommen.

Quellen

https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/heringsmoewe.html

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/heringsmoewe/

https://animalia.bio/de/lesser-black-backed-gull