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Heringshai (Lamna nasus)

Der Heringshai (Lamna nasus), eine faszinierende Spezies aus der Familie der Makrelenhaie, ist ein lebhafter Meeresbewohner, dessen Gestalt und Verhalten ihn in den kühleren Gewässern des Atlantiks und des Mittelmeers unverkennbar machen. Mit seiner stromlinienförmigen Körperform und der imposanten Rückenflosse zählt er zu den größeren Haiarten, die in diesen Meeresregionen anzutreffen sind.

Dieser Hai zeichnet sich durch seine Schnelligkeit und Wendigkeit aus, die ihm bei der Jagd nach Beutefischen, insbesondere Heringen, woraus sich sein deutscher Name ableitet, von Vorteil sind. Seine Anatomie versetzt ihn in die Lage, mit erstaunlicher Beschleunigung durch das Wasser zu stoßen, um seine Opfer zu überraschen und effektiv zu erbeuten.

Trotz seiner beachtlichen Größe von bis zu 3,5 Metern Länge und einem Gewicht, das 100 Kilogramm übersteigen kann, weiß man über das Leben des Heringshais im Vergleich zu anderen Haiarten nur wenig. Dies liegt teilweise an seiner Lebensweise in oft schwer zu erreichenden Tiefen und der zurückgegangenen Population, die den Hai in manchen Regionen bereits auf die Liste der gefährdeten Arten gesetzt hat.

Der Heringshai fasziniert durch seine Rolle im maritimen Ökosystem als räuberischer Fisch und auch durch die Herausforderungen, die sein Überleben angesichts menschlicher Aktivitäten wie der Fischerei und der Habitatveränderung mit sich bringt. Dennoch gibt es Bemühungen im Bereich der Meeresbiologie und des Artenschutzes, die darauf abzielen, seine Populationen zu studieren und zu erhalten, um ein Aussterben dieser beeindruckenden Art zu verhindern.

Heringshai Fakten

  • Klasse: Chondrichthyes (Knorpelfische)
  • Ordnung: Lamniformes (Makrelenhaie)
  • Familie: Lamnidae (Heringshaie und Verwandte)
  • Gattung: Lamna
  • Art: Lamna nasus (Heringshai)
  • Verbreitung: Nordatlantik und Mittelmeer; selten südliche Hemisphäre
  • Lebensraum: Küstennahe Gewässer, offenes Meer
  • Körpergröße: Durchschnittlich 2-3 Meter, maximal bis 4 Meter
  • Gewicht: Durchschnittlich 200-300 kg, kann bis zu über 500 kg erreichen
  • Soziales Verhalten: Einzelgängerisch, gelegentlich in kleinen Gruppen
  • Fortpflanzung: Ovovivipar, Geburt von lebenden Jungen nach einer Tragezeit von etwa 9 Monaten
  • Haltung: Keine Haltung in Gefangenschaft, da hohe Schwimmgeschwindigkeiten und weite Wanderungen erforderlich

Systematik Heringshai ab Familie

Äußerliche Merkmale von Heringshai

Der Heringshai hat einen charakteristischen spindelförmigen Körper, der ihn zu einem effektiven Schwimmer macht. Seine Schnauze ist konisch und leicht abgerundet, was ihm hilft, seine Beute präzise zu erfassen. Die Oberseite des Körpers ist meist grau oder blau gefärbt, während die Unterseite heller ist, was eine Form der Tarnung darstellt. Diese Farbgebung ermöglicht es dem Hai, sich sowohl gegen das dunkle Wasser von oben als auch gegen das Licht von unten zu verstecken – ein Phänomen, das als Gegenlichtschattierung bekannt ist.Die Zähne des Heringshais sind schmal und glatt, was ihm ermöglicht, glitschige Beutefische wie Heringe und Makrelen effizient zu fangen. Die Haiflossen sind ebenfalls markant: die Rückenflosse hat eine weiße Spitze an der hinteren Basis, was sie von anderen Haiarten unterscheidet. Erwachsene Heringshaie können eine Länge von über drei Metern erreichen und wiegen oft mehr als 200 Kilogramm. Weibchen sind in der Regel größer als Männchen, was bei vielen Haiarten üblich ist.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Heringshais erstreckt sich über kalte bis gemäßigte Gewässer weltweit. Besonders häufig findet man ihn im Nordatlantik sowie im Mittelmeer. Er bevorzugt kühlere Wassertemperaturen zwischen 5 °C und 10 °C und kann in Tiefen von bis zu 700 Metern leben. Im Sommer zieht er oft näher an die Küste heran, während er im Winter in tiefere Gewässer migriert.Die Herkunft des Heringshais geht auf eine lange evolutionäre Geschichte zurück. Fossilienfunde belegen die Existenz dieser Haie seit der Kreidezeit vor etwa 100 Millionen Jahren. Diese lange Entwicklungsgeschichte hat dazu geführt, dass sich der Heringshai an verschiedene marine Lebensräume angepasst hat. Seine Fähigkeit zur Migration über große Entfernungen ermöglicht es ihm, saisonal zwischen verschiedenen Lebensräumen zu wechseln, was für seine Fortpflanzung und Nahrungsaufnahme wichtig ist.

Verhalten von Heringshai

Das Verhalten des Heringshais ist sowohl durch seine Jagdgewohnheiten als auch durch soziale Interaktionen geprägt. Er ist bekannt dafür, dass er sowohl einzeln als auch in Gruppen jagt. Diese Schulen können aus mehreren Individuen bestehen, die gemeinsam auf Beutefische wie Heringe oder Sardinen losgehen. Diese kooperative Jagdstrategie erhöht die Effizienz bei der Nahrungsaufnahme.Darüber hinaus zeigt der Heringshai ein bemerkenswertes Wanderverhalten. Er unternimmt saisonale Wanderungen zwischen seinen Sommer- und Winterlebensräumen. Diese Wanderungen können Tausende von Kilometern umfassen und sind entscheidend für seine Fortpflanzung sowie für den Zugang zu Nahrungsressourcen. Trotz seiner Größe ist der Heringshai ein schneller Schwimmer und nutzt seine Agilität beim Jagen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Heringshais erfolgt ovovivipar, was bedeutet, dass die Weibchen lebende Nachkommen zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt etwa 8 bis 9 Monate, wobei die Jungtiere bereits im Mutterleib aktiv sind und sich durch einen Prozess ernähren, der als uteriner Kannibalismus bekannt ist – sie fressen befruchtete Eier im Mutterleib nach dem Verbrauch des Dotters.Das Paarungsverhalten umfasst oft aggressive Rituale, bei denen Männchen Weibchen an den Flossen beißen, um sie festzuhalten. Dies kann zu sichtbaren Bisswunden führen. Nach erfolgreicher Kopulation entwickeln sich die Jungtiere im geschützten Umfeld des Mutterleibs weiter. Bei der Geburt bringt das Weibchen in der Regel zwischen einem und fünf Nachkommen zur Welt, die bereits eine Länge von etwa 60 bis 80 Zentimetern haben.

Gefährdung

Der Heringshai ist aufgrund menschlicher Aktivitäten stark gefährdet. Überfischung stellt eine ernsthafte Bedrohung dar; insbesondere die Fangmethoden in Hochseefischereien führen häufig zum unbeabsichtigten Fang dieser Art als Beifang. Die langsame Fortpflanzungsrate des Heringshais macht ihn besonders anfällig für Bestandsrückgänge.Die IUCN hat den Heringshai als gefährdet eingestuft; insbesondere die Bestände im Nordost-Atlantik sind stark bedroht. Schutzmaßnahmen sind dringend erforderlich, um diese Art vor dem Aussterben zu bewahren. Dazu gehören Fangverbote sowie die Schaffung von Meeresschutzgebieten zur Erhaltung ihrer Lebensräume.

Quellen

https://www.bfn.de/themen/meeres-und-kuestenschutz/meeresschutzgebiete/heringshai.html

https://www.wwf.at/artenlexikon/der-heringshai-wolf-des-meeres/

https://de.wikipedia.org/wiki/Heringshai