Die Hauswinkelspinne oder Tegenaria domestica ist eine weit verbreitete Spinne in Europa und Nordamerika. Sie gehört zur Familie der Winkelspinnen und ist auch unter dem Namen Hausspinne bekannt. Mit einer Körperlänge von bis zu 18 Millimetern und einer Beinspannweite von bis zu 10 Zentimetern gehört sie zu den größeren heimischen Spinnenarten. Ihr Körper ist bräunlich gefärbt und hat eine charakteristische, hellere Musterung.
Die Hauswinkelspinne ist eine nachtaktive Spinne, die tagsüber in dunklen Ecken und unter Möbeln ruht. In der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche und spinnen ihre Fangnetze auf der Jagd nach Beute. Dabei bevorzugen sie Insekten wie Fliegen und Moskitos, aber auch kleinere Spinnen oder Regenwürmer.
Die Hauswinkelspinne gilt als ungefährlich für den Menschen, sie ist nicht giftig und ihr Biss ist vergleichsweise schwach. Allerdings kann es bei allergischen Personen zu Reaktionen kommen. Trotzdem löst ihr Anblick oft Unbehagen und Angst bei einigen Menschen aus.
Im Herbst und Winter ist die Hauswinkelspinne verstärkt in Wohnhäusern und Wohnungen anzutreffen, da sie dort in der Regel wärmer und trockener ist als im Freien. Sie bereitet sich in dieser Zeit auf die Paarung und Eiablage vor. Dabei baut sie spezielle Eikokons, in denen sich bis zu 50 Eier befinden, die sie an geschützten Stellen im Haus ablegt.
Die Hauswinkelspinne ist ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts, da sie als natürlicher Schädlingsbekämpfer zur Reduzierung von Insektenpopulationen beiträgt. Trotzdem gibt es Möglichkeiten, ihre Anwesenheit im Haus zu begrenzen, indem man etwa Spinnweben regelmäßig entfernt oder ihre Einstiegswege blockiert.
In einigen Regionen Europas wird die Hauswinkelspinne traditionell als Glückssymbol betrachtet und gilt als ein Zeichen dafür, dass das Haus von Unheil verschont bleiben wird. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob man sie als ungebetenen Gast oder als willkommenen Mitbewohner betrachtet.
Hauswinkelspinne Fakten
- Klasse: Spinnentiere
- Ordnung: Webspinnen
- Familie: Trichterspinnen
- Gattung: Tegenaria
- Art: Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica)
- Verbreitung: Europa, Nordamerika, Asien
- Lebensraum: menschliche Behausungen, Kellern, Schuppen
- Körperlänge: bis zu 2,5 cm
- Gewicht: bis zu 1 Gramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
- Fortpflanzung: die Weibchen legen Eipakete mit bis zu 60 Eiern, die nach einigen Wochen schlüpfen
Systematik Hauswinkelspinne ab Familie
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Äußere Merkmale von Hauswinkelspinne
Die Hauswinkelspinne hat eine charakteristische Erscheinung mit einem langen, schmalen Körper. Ihre Färbung variiert von hellbraun bis beige mit dunklen Streifen auf dem Cephalothorax (dem Kopf-Brustbereich). Die Beine sind lang und dünn und tragen oft ein leicht behaartes Aussehen. Diese Merkmale helfen der Spinne, sich in ihrer Umgebung zu tarnen.Das auffälligste Merkmal der Hauswinkelspinne ist ihr Netz. Sie spinnt ein flaches Trichternetz, das sich in einer Ecke oder hinter Möbeln befindet. Dieses Netz besteht aus einer Kombination aus stabilen und flexiblen Seidenfäden, die es der Spinne ermöglichen, Vibrationen von Beute wahrzunehmen. Wenn Insekten auf das Netz gelangen, kann die Spinne schnell hervorschnellen und ihre Beute ergreifen.
Lebensraum und Herkunft
Die Hauswinkelspinne stammt ursprünglich aus Europa und hat sich über die Jahrhunderte hinweg durch den menschlichen Transport in andere Regionen verbreitet. Sie findet sich häufig in Gebäuden wie Wohnhäusern, Garagen und Scheunen sowie in Gärten. Ihre Fähigkeit, sich an verschiedene Umgebungen anzupassen, ermöglicht es ihr, sowohl in städtischen als auch ländlichen Gebieten zu gedeihen.In ihrem natürlichen Lebensraum bewohnt die Hauswinkelspinne oft Höhlen oder hohle Bäume. Sie benötigt einen geschützten Ort zum Weben ihrer Netze und zur Fortpflanzung. Die Spinnen sind relativ resistent gegenüber extremen Wetterbedingungen und können auch in trockenen Umgebungen überleben. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume macht sie zu einem häufigen Anblick in vielen Haushalten.
Verhalten von Hauswinkelspinne
Hauswinkelspinnen sind nachtaktive Jäger, die ihre Netze nutzen, um Insekten anzulocken. Sie verbringen den Großteil ihres Lebens in ihren Netzen und warten auf Beute. Bei Störungen ziehen sie sich schnell zurück in den Trichter ihres Netzes oder fliehen an einen sicheren Ort.Diese Spinnen sind nicht aggressiv gegenüber Menschen; sie bevorzugen es, sich zurückzuziehen als anzugreifen. Wenn sie jedoch bedroht werden oder ihre Netze beschädigt werden, können sie versuchen zu fliehen oder sich zusammenzurollen, um weniger sichtbar zu sein. Ihr Verhalten zeigt eine bemerkenswerte Anpassung an das Leben im menschlichen Umfeld.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Hauswinkelspinne erfolgt typischerweise im späten Frühjahr bis frühen Sommer. Männchen suchen aktiv nach Weibchen und zeigen dabei ein auffälliges Balzverhalten. Nach der Paarung legen die Weibchen mehrere Eiersäcke ab, die sie sorgfältig bewachen.Die Eiersäcke enthalten viele Eier; nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Jungtiere und wachsen innerhalb eines Jahres heran. Während die Männchen nach der Fortpflanzung oft sterben, können Weibchen mehrere Jahre alt werden und weiterhin Nachkommen produzieren.
Gefährdung
Die Hauswinkelspinne gilt als nicht gefährdet und ist weit verbreitet. Ihre Anpassungsfähigkeit an menschliche Lebensräume hat ihr geholfen, sich erfolgreich zu etablieren. Dennoch stehen einige ihrer natürlichen Feinde wie größere Spinnenarten oder Vögel unter Druck durch Habitatverlust.Insgesamt spielt die Hauswinkelspinne eine wichtige Rolle im Ökosystem der menschlichen Umgebung, indem sie zur Kontrolle von Schädlingen beiträgt und gleichzeitig als Nahrungsquelle für andere Tiere dient.
Quellen
Wikipedia – Tegenaria domestica