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Hausapotheke fürs Tier: Diese Hilfsmittel sollten Tierhalter parat haben

Wenn bei uns Menschen kleinere Wehwehchen auftreten, führt der erste Gang meist zur Hausapotheke. Dinge wie Desinfektionsmittel, Pflaster, Fieberthermometer oder Heilsalbe hat zur Selbsthilfe fast jeder im Haus. Doch auch beim geliebten Haustier ist manchmal medizinische Erstversorgung notwendig. Tierhalter sollten darauf vorbereitet sein und nicht nur für sich, sondern auch für das Tier eine Hausapotheke bereithalten.

Grundsätzliches zur Hausapotheke für das Tier

Was für die menschliche Hausapotheke gilt, sollte auch bei der für das Tier beachtet werden. Der Inhalt sollte regelmäßig auf Zustand und Haltbarkeit kontrolliert und gegebenenfalls erneuert werden. Gelagert wird die tierische Hausapotheke kühl, trocken und gut griffbereit, aber – wie auch die menschliche Hausapotheke – selbstverständlich unerreichbar für Tiere und Kinder.

Der Inhalt muss grundsätzlich für Tiere geeignet sein. Präparate für Menschen sind in der Regel tabu. Sie sind für Tiere mehrheitlich ungeeignet und manche können sogar eine tödliche Vergiftung zufolge haben. Hat ein Tier Vorerkrankungen und nimmt vielleicht regelmäßig Medikamente ein, müssen außerdem mögliche Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen bedacht werden. Im Zweifel kann die behandelnde Tierarztpraxis dazu beraten.
Wer bestmöglich auf den Ernstfall vorbereitet sein möchte, kann zudem darüber nachdenken, einen speziellen Kurs zur Ersten-Hilfe am Tier zu besuchen.

Was gehört in die tierische Hausapotheke?

Wenn ernsthafte Krankheitssymptome oder Verletzungen beim Tier auftreten, sollte der Weg immer in die Tierarztpraxis führen. Entsprechend enthält die tierische Hausapotheke vorwiegend Dinge, die für unerhebliche Wehwehchen oder die schnelle Erstversorgung benötigt werden, bevor ein Tierarzt aufgesucht werden kann.

Für Verletzungen und Wunden sind Mulltupfer, Mullbinden und Verbandsschere notwendig. Um Verbände zu fixieren, eignet sich bei Tieren am besten selbsthaftendes, elastisches Verbandsmaterial. Verbandsklammern oder ähnliche Hilfsmittel können insbesondere von Hunden leicht gelöst und verschluckt werden. Zum Reinigen und Desinfizieren von Wunden eignen sich nicht brennende Mittel ohne Alkohol.

Gegen Parasitenbefall gehören Zeckenzange oder Zeckenhebel sowie ein Mittel gegen Flohbefall in die Tierapotheke. Zudem sollte ein Entwurmungsmittel vorhanden sein, das am besten regelmäßig angewendet wird. Eine Infektion mit Würmern oder anderen Parasiten ist übrigens auch bei Tieren in reiner Wohnungshaltung nicht ausgeschlossen.

Als schnelle Notfall-Maßnahme, wenn ein Tier Gift aufgenommen hat, kann Aktivkohle sinnvoll sein. Wie sie im Ernstfall dosiert und angewendet werden sollte, bespricht man am besten vorab mit dem Tierarzt.

Als grundsätzliche Hilfsmittel sollten Einweghandschuhe (für den behandelnden Menschen), eine Pinzette (z. B. um Splitter zu entfernen), sowie ein Fieberthermometer vorhanden sein. Einwegspritzen ohne Kanüle können zum Eingeben von Medikamenten oder Wasser oder beim Reinigen von Wunden hilfreich sein. Eine kleine Taschenlampe leistet hilfreiche Dienste, wenn verdeckte Stellen, wie das Ohrinnere oder Hautfalten, untersucht werden müssen.

Eine passende Halskrause kann verhindern, dass das Tier sich an Wunden leckt oder kratzt oder Verbände entfernt. Pfotenüberzieher oder Babysocken schützen Verbände an verletzten Pfoten. Für Hunde ist ein Maulkorb oder eine Maulschlaufe empfehlenswert. Auch der liebste Hund schnappt mitunter zu, wenn er Schmerzen hat oder unter Schock steht.

Um im Ernstfall Zeit zu sparen, kann in der Haustierapotheke auch eine Liste mit wichtigen Telefonnummern platziert werden. Sinnvoll sind die Nummern der nächstgelegenen Tierarztpraxen, der nächstgelegenen Tiernotfallklinik, sowie der Giftnotrufzentrale. Letztere erteilt nicht nur bei menschlichen, sondern auch bei tierischen Gift-Notfällen wichtige Ratschläge.