Der Schelladler, wissenschaftlich Clanga clanga genannt, gehört zur Ordnung der Greifvögel und ist innerhalb der Familie der Accipitridae (Habichtartige) anzusiedeln. Diese beeindruckende Vogelart, die durch ihr charakteristisches Gefieder und ihre markanten Flugbilder auffällt, ist in verschiedenen Gebieten von Europa über Westasien bis hin nach Sibirien beheimatet. Der Schelladler zeichnet sich durch seine mittlere Größe aus, wobei er imposante Flügelspannweiten von bis zu 180 Zentimetern erreichen kann.
Aufgrund seines breiten, aber in der Regel verstreuten und lokalen Vorkommens, ist der Schelladler häufig nur schwierig zu beobachten. Allerdings ist er aufgrund seines Status als gefährdete Art nach der Roten Liste der IUCN immer wieder im Fokus von Vogelschützern und Naturliebhabern. Sein Lebensraum erstreckt sich vornehmlich auf offene Wälder, Feuchtgebiete und Flussniederungen, wo er vorwiegend nach kleinen Säugetieren, Vögeln und auch Fischen jagt.
Der Schelladler führt eine weitgehend zurückgezogene Lebensweise, was die Erforschung seines Verhaltens und seiner Lebensgewohnheiten erschwert. Jedoch ist bekannt, dass er vor allem in den Brutgebieten territorial und überwiegend einzeln oder in Paaren agiert. In der Brutzeit von April bis Juli baut das Tier große Nester in Bäumen, in denen es ein bis drei Eier legt, die dann von beiden Elternteilen behütet und später gemeinsam versorgt werden.
Im Zuge der Zugzeit unternimmt der Schelladler weite Wanderungen in mildere Überwinterungsgebiete. Diese führen ihn unter anderem bis in den Nahen Osten oder das östliche Afrika. Dabei nutzen die Tiere häufig Thermik und andere aufsteigende Luftströme, um Energie zu sparen und ausgedehnte Strecken zurückzulegen. Durch diese regelmäßigen Wanderbewegungen trägt der Schelladler zur Biodiversität und zum ökologischen Gleichgewicht in verschiedenen Regionen bei.
Großer Schreiseeadler Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
- Familie: Habichtartige (Accipitridae)
- Gattung: Clanga
- Art: Schelladler
- Verbreitung: Europa, Asien; Überwinterung in Afrika und Südasien
- Lebensraum: Feuchte Waldgebiete, offene Landschaften mit Gewässernähe
- Körpergröße: 59-71 cm
- Gewicht: Weibchen bis zu 2,5 kg, Männchen bis zu 2,1 kg
- Soziales Verhalten: Einzelgänger außerhalb der Brutzeit; territoriales Verhalten während der Brutzeit
- Fortpflanzung: Monogam; Brutzeit abhängig vom Verbreitungsgebiet; 1-3 Eier pro Brut; Brutdauer etwa 43 Tage
- Haltung: Artgeschützt; keine gewöhnliche Haltung in Gefangenschaft, in Ausnahmefällen in Zoos oder Greifvogelstationen
Systematik Großer Schreiseeadler ab Familie
Äußerliche Merkmale des Großen Schreiseeadlers
Der Große Schreiseeadler hat ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Sein Gefieder ist überwiegend braun mit hellen bis weißen Kopf- und Schwanzfedern, was ihm eine auffällige Erscheinung verleiht. Die Geschlechter zeigen einen geringen Sexualdimorphismus; Männchen sind tendenziell kleiner als Weibchen. Die Flügelspannweite beträgt etwa 175 bis 210 cm, was ihm ermöglicht, majestätisch zu gleiten.Ein weiteres markantes Merkmal ist der kräftige Schnabel, der für das Fangen von Fischen und anderen Beutetieren geeignet ist. Die Augen sind groß und haben eine gelbe Iris, was dem Vogel eine gute Sicht verleiht. Jungtiere haben ein dunkleres Gefieder mit weniger ausgeprägten weißen Mustern, was ihnen hilft, sich in ihrer Umgebung zu tarnen. Diese äußeren Merkmale sind entscheidend für das Überleben des Großen Schreiseeadlers in der Natur.
Lebensraum und Herkunft
Der Große Schreiseeadler bevorzugt Feuchtgebiete wie Sümpfe, Flussufer und Seen mit reichlich Vegetation. Diese Lebensräume bieten nicht nur Nahrung in Form von Fischen und Wasservögeln, sondern auch geeignete Nistplätze. Die Nester werden oft in hohen Bäumen oder auf Klippen gebaut, um Schutz vor Fressfeinden zu bieten.In Europa zieht der Große Schreiseeadler während der Brutzeit in die nördlichen Regionen wie Skandinavien und Russland. Im Winter migriert er in wärmere Gebiete wie Südeuropa oder Nordafrika. Diese saisonalen Wanderungen sind wichtig für die Fortpflanzung und das Überleben der Art, da sie so Zugang zu unterschiedlichen Nahrungsquellen erhalten.
Verhalten des Großen Schreiseeadlers
Das Verhalten des Großen Schreiseeadlers ist stark von seinen Lebensgewohnheiten geprägt. Er ist bekannt für seine beeindruckenden Flugkünste, die er sowohl bei der Jagd als auch während der Balz zeigt. Während der Balzzeit führen Männchen spektakuläre Flugmanöver durch, um Weibchen anzulocken. Diese Manöver umfassen oft hohe Gleitflüge und schnelle Sturzflüge.Die Jagd erfolgt meist von einem Ansitz aus oder im Suchflug über Gewässern. Der Große Schreiseeadler ernährt sich hauptsächlich von Fischen, die er durch Sturzflüge fängt. Er kann auch andere Wasservögel jagen oder Aas fressen, wenn die Gelegenheit es bietet. Dieses flexible Jagdverhalten trägt zu seinem Überleben in unterschiedlichen Lebensräumen bei.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Großen Schreiseeadlers erfolgt typischerweise zwischen April und Juni. Die Weibchen legen ein bis drei Eier in ein Nest aus Ästen und anderen Materialien ab. Die Brutzeit beträgt etwa 35 bis 45 Tage, wobei das Weibchen hauptsächlich für das Brüten verantwortlich ist.Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken zunächst im Nest und werden von den Eltern gefüttert. Nach einigen Wochen beginnen sie zu fliegen und sind nach etwa 10 bis 12 Wochen flügge. Die Aufzucht der Küken erfordert viel Energie von beiden Elternteilen, da sie regelmäßig Nahrung bringen müssen.
Gefährdung
Der Große Schreiseeadler steht vor verschiedenen Bedrohungen, die seinen Bestand gefährden können. Habitatverlust durch Urbanisierung und landwirtschaftliche Expansion hat einen erheblichen Einfluss auf die Verfügbarkeit geeigneter Nistplätze und Nahrungsquellen. Zudem sind Umweltverschmutzung und Klimawandel ernsthafte Herausforderungen für diese Art.Die IUCN stuft den Großen Schreiseeadler als gefährdet ein, was auf einen Rückgang seiner Population hinweist. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um seinen Lebensraum zu erhalten und seine Bestände zu stabilisieren. Dazu gehören die Einrichtung geschützter Gebiete sowie Programme zur Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung dieser Art für das Ökosystem.
Quellen
https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/schreiadler
https://www.greifvogelpark.at/portfolio-item/test/
https://de.wikipedia.org/wiki/Riesenseeadler
https://www.schoepfung.eu/leben-in-wasser-und-luft/in-der-luft/schreiseeadler/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/schreiadler/