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Gestreifter Nursehai

Gestreifter Nursehai Fakten

  • Klasse: Chondrichthyes (Knorpelfische)
  • Ordnung: Orectolobiformes (Teppichhaie)
  • Familie: Ginglymostomatidae (Nursehaie)
  • Gattung: Ginglymostoma
  • Art: Gestreifter Nursehai (Ginglymostoma cirratum)
  • Verbreitung: Westatlantik, Ostatlantik, östliches Mittelmeer
  • Lebensraum: Tropische und subtropische Gewässer, Küstennah, bis zu 130 Meter Tiefe
  • Körpergröße: Bis zu 3,2 Meter
  • Gewicht: Bis zu 150 kg
  • Soziales Verhalten: Meist einzelgängerisch, teilweise in kleinen Gruppen
  • Fortpflanzung: Ovipar (legt Eier), Eier werden im Meer abgelegt und sind mit langen fadenartigen Fasern ausgestattet
  • Haltung: Wird in öffentlichen Aquarien gehalten; Haltung erfordert große Becken und spezialisierte Pflege

Systematik Gestreifter Nursehai ab Familie

Gestreifter Nursehai Herkunft und Lebensraum

Der Gestreifte Nursehai, wissenschaftlich als Ginglymostoma cirratum bekannt, ist ein Knorpelfisch aus der Familie der Ammenhaie (Ginglymostomatidae). Diese Art findet sich primär in den warmen, subtropischen bis tropischen Gewässern des westlichen Atlantiks sowie entlang der Küsten von Nordamerika, Mittelamerika und bis hinunter nach Brasilien. Auch im östlichen Atlantik ist er vertreten, von Westafrika bis zu den Inseln des Golfs von Guinea.

Der bevorzugte Lebensraum des Gestreiften Nursehais ist der Meeresboden in der Nähe von Küsten, wo er sich vielfach in Korallenriffen, Grasbetten und oft in flachen Lagunen aufhält. Man findet ihn allerdings auch in tiefen Rinnen und an den Außenriffen, in Tiefen, die 130 Meter überschreiten können, jedoch zumeist nicht tiefer als etwa 80 Meter.

Seine Präsenz in geografisch unterschiedlichen Gewässern unterstreicht eine gewisse Anpassungsfähigkeit an verschiedene maritime Umgebungen, wobei die Art die wärmeren und salinen Lebensräume bevorzugt. Der Nursehai ist bekannt für seine nachtaktiven Gewohnheiten und verbringt die Tagesstunden oft ruhend in Gruppen in versteckten Winkeln oder in Höhlen am Meeresboden.

Gestreifter Nursehai äußere Merkmale

Der Gestreifte Nursehai zeichnet sich durch einen markanten Körperbau aus, der sich durch seine längliche und robuste Gestalt auszeichnet. Sein Torso ist schlank und leicht abgeflacht, was ihm eine hydrodynamische Form verleiht. Die Haut des Gestreiften Nursehais ist besonders auffallend, da sie mit zahlreichen kleinen, überlappenden Placoidschuppen bedeckt ist, die ihm eine rauhe Textur verleihen. Die Grundfärbung variiert von einem gedämpften Braun bis hin zu gräulichen oder olivfarbenen Tönungen, wobei das Muster aus dunklen Streifen und Flecken sich über den Körper erstreckt und so der Art ihren deutschen Namen verleiht.

Sein Kopf ist breit und abgerundet mit einer charakteristisch abgeflachten Schnauze. Die Nasenöffnungen des Gestreiften Nursehais sind mit Barteln versehen, die als sensorische Organe dienen. Die Augen sind relativ klein und werden von einer nickhäutigen Membran geschützt, die sich beim Fressen über das Auge schieben kann. Der Mund befindet sich auf der Unterseite des Kopfes, was typisch für Bodenlebewesen ist.

Die Flossen des Gestreiften Nursehais weisen eine spezifische Konfiguration auf; die Brustflossen sind groß und breit, während die ersten Rückenflossen näher am Körperende liegen als bei vielen anderen Haiarten, und die zweiten Rückenflossen kleiner und ebenfalls zurückversetzt sind. Die Schwanzflosse ist im Vergleich zum restlichen Körper eher klein und abgerundet, was den langsamen, bedächtigen Schwimmstil des Gestreiften Nursehais widerspiegelt.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten des Gestreiften Nursehais ist geprägt von überwiegend einzelgängerischem Verhalten. Sie zeigen jedoch auch eine Tendenz zu sozialer Interaktion, indem sie sich tagsüber in Gruppen in Ruhezonen aufhalten, oft dicht gedrängt aneinander oder übereinanderliegend. Diese Aggregationen können als Formen des sozialen Verhaltens interpretiert werden, wobei die exakten Gründe für diese Zusammenkünfte nicht vollständig verstanden sind. Es wird vermutet, dass diese Gruppierungen für thermoregulatorische Vorteile oder Schutz vor Prädatoren sorgen könnten. Obwohl der Gestreifte Nursehai nachtaktiv ist und üblicherweise während des Tages ruht, können die Ruhegruppen aus Individuen bestehen, die eine soziale Toleranz zueinander entwickelt haben. Außerhalb der Paarungszeit zeigen Gestreifte Nursehaie keine ausgeprägten sozialen Bindungen.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brut- und Paarungsverhalten des Gestreiften Nursehais ist ein faszinierendes und komplexes Naturspiel, das sich in den warmen Gewässern, in denen diese Spezies heimisch ist, vollzieht. Während der Paarungszeit zeigen Männchen oft ein aggressives Werbeverhalten. Sie beißen das Weibchen behutsam in die Flosse, um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen und die Paarungsbereitschaft zu signalisieren. Nach der Kopulation erfolgt die interne Befruchtung.

Die Weibchen des Gestreiften Nursehais sind ovovivipar, was bedeutet, dass die Eier im Körper des Weibchens befruchtet werden. Im Anschluss werden sie dort zur vollen Entwicklung gebracht, bevor die jungen Haie lebend geboren werden. Die Tragzeit kann bis zu sechs Monate betragen, während dieser Zeit entwickelt sich der Embryo im Ei, bis er vollständig ausgereift ist. Nach der Geburt sind die Jungtiere weitgehend auf sich allein gestellt, da sie keine Fürsorge durch die Eltern erhalten. Die Anzahl der Nachkommen variiert, sie kann zwischen wenigen und über einem Dutzend liegen. Die selbständigen Jungtiere wachsen heran, bis sie nach einigen Jahren selbst geschlechtsreif sind und den Zyklus der Fortpflanzung fortsetzen.

Gestreifter Nursehai Gefährdung

Der Gestreifte Nursehai ist eine Haiart, die in subtropischen und gemäßigten Gewässern des westlichen Atlantiks und des östlichen Pazifiks beheimatet ist. Eine bedeutende Gefahr für den Gestreiften Nursehai entspringt der menschlichen Aktivität, insbesondere der Fischerei. Durch Beifang in Grundschleppnetzen und anderen Fischereigeräten werden diese Haie unbeabsichtigt gefangen, was zu einer Verringerung ihrer Populationen führen kann. Obgleich der Gestreifte Nursehai nicht gezielt kommerziell befischt wird, ist der unbeabsichtigte Fang ein kritischer Faktor, der das langfristige Überleben der Art bedroht.

Der Schutz des Gestreiften Nursehais gestaltet sich aufgrund der unterschiedlichen Zuständigkeiten und Regelungen in internationalen Gewässern als Herausforderung. Maßnahmen, die zum Schutz der Art beitragen können, umfassen die Einführung von Fangquoten, die Verwendung von selektiveren Fischereigeräten, um Beifang zu reduzieren, sowie die Schaffung von Meeresschutzgebieten, in denen die Fischerei eingeschränkt oder verboten ist. Darüber hinaus können Forschung und Überwachung dazu beitragen, die Populationsgrößen und die Auswirkungen des Beifangs besser zu verstehen, um darauf basierend effektive Schutzstrategien zu entwickeln.