Der Gemeine Grashüpfer (Chorthippus parallelus) gehört zur Familie der Grillen und ist in Europa weitverbreitet. Er ist ein tagaktives Insekt und bevorzugt sonnige und offene Lebensräume wie Wiesen, Felder und Waldränder.
Mit einer Körperlänge von 15 bis 25 Millimetern zählt der Gemeine Grashüpfer zu den mittelgroßen Arten unter den Grashüpfern. Sein Körper ist schlank und langgestreckt, wobei die Beine besonders lang sind. Die Tiere sind braun bis grün gefärbt und haben ein charakteristisches schwarzes Dreieck auf den Flügeln.
Die Männchen des Gemeinen Grashüpfers sind durch ihre charakteristischen Zirpgeräusche bekannt, die sie mittels der Schrillleiste am Hinterleib erzeugen. Diese Rufe dienen der Kommunikation mit den Weibchen und dienen der Paarung sowie zur Abgrenzung des Territoriums.
Grashüpfer ernähren sich überwiegend von pflanzlichem Material wie Gräsern und Kräutern. Ihre Nahrungsaufnahme erfolgt durch Abbeißen und Zerkleinern der Pflanzen. Auf diese Weise tragen sie zur Bestäubung bei und helfen beim Erhalt der Vielfalt in der Natur.
In der Natur dienen Grashüpfer als wichtige Beutetiere für viele andere Tiere, wie zum Beispiel Raubvögel oder Spinnen. Um sich vor Fressfeinden zu schützen, haben sie verschiedene Abwehrmechanismen entwickelt, wie beispielsweise das Ausschütten von übelriechenden Sekreten oder das schnelle Fliehen.
Insgesamt ist der Gemeine Grashüpfer ein interessantes und faszinierendes Insekt, das in der Natur eine wichtige Rolle spielt. Trotz seiner relativen Häufigkeit ist er jedoch durch Verschlechterung seiner Lebensräume und durch den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gefährdet und bedarf des Schutzes.
Gemeiner Grashüpfer Fakten
- Klasse: Insekten
- Ordnung: Orthoptera
- Familie: Acrididae
- Gattung: Chorthippus
- Art: Chorthippus parallelus
- Verbreitung: Europa und Asien (bis Kasachstan und Sibirien)
- Lebensraum: Wiesen, Felder, Brachflächen
- Körperlänge: 15-24 mm
- Gewicht: 0,3-0,6 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, leben nicht in Gruppen
- Fortpflanzung: Eier werden in den Boden gelegt, je nach Temperatur schlüpfen die Larven nach 2-4 Wochen
Systematik Gemeiner Grashüpfer ab Familie
Klasse: Insekten (Insecta)
Äußerliche Merkmale von Gemeinem Grashüpfer
Der Gemeine Grashüpfer hat eine variable Färbung, die von grün über braun bis hin zu rötlichen Tönen reicht. Diese Farbvariationen sind genetisch bedingt und helfen den Tieren, sich in ihrer Umgebung zu tarnen. Die Körperlänge variiert zwischen 1,3 und 2,2 cm. Männchen sind in der Regel kleiner und aktiver als Weibchen. Die Flügel sind bei den Männchen länger ausgeprägt als bei den Weibchen, die oft flugunfähig sind.Ein markantes Merkmal ist die Form des Pronotums (der Halsschild), das seitliche Kiele aufweist, die parallel verlaufen. Diese Struktur hilft bei der Identifikation der Art und unterscheidet sie von ähnlichen Arten wie dem Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus). Die Antennen sind lang und dünn und tragen zur Wahrnehmung von Umweltreizen bei.
Lebensraum und Herkunft
Der Gemeine Grashüpfer ist in einer Vielzahl von Lebensräumen anzutreffen, darunter feuchte Wiesen, Wegränder und Waldränder. Diese Insekten bevorzugen Gebiete mit dichter Vegetation, wo sie ausreichend Nahrung finden können. Besonders häufig sind sie auf blütenreichen Wiesen zu finden, die eine Vielzahl von Gräsern und Kräutern bieten.Die Verbreitung erstreckt sich über ganz Europa bis nach Asien. In Deutschland ist der Gemeine Grashüpfer eine der häufigsten Arten und findet sich in nahezu allen Bundesländern. Die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume ermöglicht es dieser Art, auch in urbanen Gebieten zu überleben. Hier können sie in Gärten oder Parks beobachtet werden, wo sie sich von verschiedenen Pflanzen ernähren.Die Fortpflanzung erfolgt typischerweise im Frühling, wenn die Temperaturen steigen und die Vegetation zu wachsen beginnt. Die Eier werden in den Boden abgelegt und überwintern dort bis zum nächsten Frühjahr.
Verhalten von Gemeinem Grashüpfer
Das Verhalten des Gemeinen Grashüpfers ist stark an seine Umgebung angepasst. Während der warmen Monate sind sie vor allem tagsüber aktiv. Ihre Fortbewegung erfolgt durch kräftige Sprünge, die es ihnen ermöglichen, schnell vor Fressfeinden zu fliehen oder neue Nahrungsquellen zu erreichen.Männchen nutzen ihren Gesang als Kommunikationsmittel, um Weibchen anzulocken. Dieser Gesang wird durch das Reiben der Flügel erzeugt und kann je nach Region variieren. Bei hoher Populationsdichte kann es auch zu zufälligen Begegnungen zwischen Männchen und Weibchen kommen.In ihrem Lebensraum zeigen diese Insekten ein ausgeprägtes Territorialverhalten; Männchen verteidigen ihre Nahrungsgebiete aktiv gegen andere Männchen. Dies trägt dazu bei, dass sie Zugang zu Paarungspartnern haben und ihre Gene weitergeben können.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Gemeinen Grashüpfers beginnt im späten Frühling bis frühen Sommer. Nach der Paarung legen die Weibchen regelmäßig Eipakete im Boden ab – etwa alle drei Tage – was zur Vermehrung der Population beiträgt. Diese Eier überstehen den Winter im Boden und schlüpfen im folgenden Frühjahr.Die Brutpflege ist nicht ausgeprägt; die Weibchen kümmern sich nicht um ihre Nachkommen nach dem Abliegen der Eier. Stattdessen verlassen sie das Nest sofort nach der Eiablage. Die geschlüpften Nymphen durchlaufen mehrere Häutungen, bevor sie als adulte Tiere vollständig entwickelt sind.Die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen Form kann mehrere Monate dauern, abhängig von den klimatischen Bedingungen und dem Nahrungsangebot im Lebensraum.
Gefährdung
Der Gemeine Grashüpfer gilt als nicht gefährdet. Seine weite Verbreitung in unterschiedlichen Lebensräumen sorgt dafür, dass er stabil bleibt. Dennoch können Veränderungen durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft oder Urbanisierung negative Auswirkungen auf seine Population haben.Die Zerstörung natürlicher Lebensräume durch intensive Landwirtschaft oder Bebauung führt oft zu einem Rückgang geeigneter Lebensräume für den Grashüpfer. Daher ist es wichtig, Maßnahmen zum Schutz dieser Lebensräume zu ergreifen, um die Biodiversität zu erhalten.Insgesamt spielt der Gemeine Grashüpfer eine wichtige Rolle im Ökosystem als Herbivor sowie als Nahrungsquelle für verschiedene Raubtiere wie Vögel und kleine Säugetiere.
Quellen
https://www.biologie-schule.de/mistkaefer-steckbrief.php
https://www.deutschlands-natur.de/tierarten/heuschrecken/gemeiner-grashuepfer/