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Gemeine Strandschnecke (Littorina littorea)

Die Gemeine Strandschnecke, auch bekannt als Littorina littorea, ist eine Art von Schnecken, die in den küstennahen Gewässern des Nordatlantiks und der Ostsee heimisch ist. Diese Schneckenart ist in Europa weit verbreitet und kann an den Küsten von Nordamerika, Grönland und Sibirien gefunden werden.

Die Gemeine Strandschnecke ist eine kleine Schnecke, die normalerweise eine Größe von etwa 2,5 cm erreicht. Sie hat eine kegelförmige Schale, die in verschiedenen Farben wie Braun, Grau und Grün erscheint. Die Schalen dieser Schnecken dienen als Schutz vor Räubern und als Schutz gegen Austrocknung bei niedrigem Wasserstand.

Eine interessante Eigenschaft der Gemeinen Strandschnecke ist, dass sie wie viele andere Schnecken eine Radula hat. Diese ist ein raspelartiges Werkzeug, das sie zum Schaben von Algen und Bakterien von Felsen und anderen Oberflächen verwendet. Die Gemeine Strandschnecke ist omnivor und frisst sowohl pflanzliches als auch tierisches Material.

Die Fortbewegung der Gemeinen Strandschnecke erfolgt durch Muskelkraft. Sie schleicht langsam auf ihrer Schleimspur vorwärts und kann so auch an steilen Felswänden klettern. Diese Schnecken sind zudem in der Lage, bis zu 24 Stunden ohne Luft in einem feuchten Umfeld zu überleben.

Die Gemeine Strandschnecke ist auch ein wichtiger Teil des marinen Ökosystems, da sie als Nahrungsquelle für verschiedene Raubtiere und als Zersetzer von totem Pflanzenmaterial dient. Jedoch kann sie in manchen Regionen auch als Schädlingsart betrachtet werden, insbesondere wenn sie in großen Mengen auftritt und Pflanzen und Algen dezimiert.

In einigen Kulturen, insbesondere in Frankreich, werden Gemeine Strandschnecken als delikates Nahrungsmittel betrachtet und in gehobenen Restaurants serviert. Doch in anderen Ländern wird sie als Schädling behandelt und gejagt.

Insgesamt ist die Gemeine Strandschnecke eine faszinierende und vielseitige Schneckenart, die in vielen Küstengebieten der Welt vorkommt. Ihr einzigartiges Erscheinungsbild und ihre interessanten Eigenschaften machen sie zu einem wichtigen Bestandteil des marinen Ökosystems und zu einem faszinierenden Objekt für Wissenschaftler und Naturinteressierte.

Gemeine Strandschnecke Fakten

  • Klasse: Gastropoda
  • Ordnung: Sorbeoconcha
  • Familie: Littorinidae
  • Gattung: Littorina
  • Art: Littorina littorea
  • Verbreitung: Atlantikküste, Nordamerika, Europa und Ostasien
  • Lebensraum: Gezeitenzonen, Felsen, Steine und Schlick
  • Körperlänge: Bis zu 3 cm
  • Gewicht: Bis zu 7 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Gruppen mit bis zu mehreren hundert Individuen
  • Fortpflanzung: Eiablage im Frühjahr und Sommer, Entwicklungszeit beträgt 4-6 Wochen

Systematik Gemeine Strandschnecke ab Familie

Äußerliche Merkmale von Gemeinen Strandschnecken

Die Gemeine Strandschnecke hat ein charakteristisches kegelförmiges Gehäuse, das in der Regel dunkelgrau bis braun gefärbt ist. Ihr Gehäuse kann bis zu 4 cm hoch werden und besteht aus fünf bis sechs Windungen, die sich kaum voneinander abheben. Die letzte Windung ist besonders groß und macht den Hauptteil des Gehäuses aus. Die Oberfläche der Schale weist oft feine Wachstumsrillen auf, die durch Umwelteinflüsse wie Wasser und Wind entstehen.Ein wichtiges Merkmal dieser Schnecke ist der Horndeckel (Operculum), mit dem sie ihr Gehäuse bei Gefahr fest verschließen kann. Dies schützt sie vor Fressfeinden sowie vor Austrocknung. Der Weichkörper der Schnecke ist meist dunkelbraun mit einem weißen Kriechfuß. Diese Anpassungen ermöglichen es der Gemeinen Strandschnecke, in ihrem Lebensraum zu überleben und sich erfolgreich fortzupflanzen.

Lebensraum und Herkunft

Die Gemeine Strandschnecke lebt hauptsächlich in der Gezeitenzone, dem Bereich zwischen Hochwasser und Niedrigwasser. Sie bevorzugt feste Untergründe wie Steine oder Muschelbänke, da schlickige Böden das Risiko erhöhen, weggespült zu werden. Diese Schneckenart ist besonders häufig an den Küsten Westeuropas anzutreffen, einschließlich der Nordsee und Ostsee. Ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume hat es ihr ermöglicht, auch in urbanisierten Küstengebieten zu gedeihen.In der Fortpflanzungszeit legen die Weibchen ihre Eier ins Wasser ab, wo sie sich entwickeln. Die Larven leben zunächst im Plankton und sinken später auf den Meeresboden ab, um dort ihr Leben als erwachsene Schnecken fortzusetzen. Diese Lebensweise zeigt die enge Verbindung zwischen der Gemeinen Strandschnecke und ihrem marinen Umfeld.

Verhalten von Gemeinen Strandschnecken

Das Verhalten der Gemeinen Strandschnecke ist stark von ihrem Lebensraum geprägt. Sie sind tagaktiv und bewegen sich langsam über den Untergrund auf der Suche nach Nahrung. Ihre Hauptnahrungsquelle besteht aus Algen, die sie mit ihrer Raspelzunge vom Substrat abkratzen. Dabei hinterlassen sie eine charakteristische Schleimspur, die anderen Schnecken als Orientierung dient.Die Schnecken zeigen ein interessantes Fortbewegungsverhalten: Bei Trockenheit ziehen sie sich in ihr Gehäuse zurück und können bis zu drei Wochen ohne Wasser überleben. In dieser Zeit regulieren sie ihren Wasserhaushalt durch das Schließen ihres Horndeckels. Wenn es zu trocken wird oder die Temperaturen zu hoch steigen, lassen sie sich fallen und suchen einen schattigen Platz oder Wasser.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Gemeinen Strandschnecke erfolgt im Frühjahr. Männchen zeigen während dieser Zeit ein auffälliges Balzverhalten, um Weibchen anzulocken. Nach der Kopulation kommt es zur inneren Befruchtung; die Weibchen geben ihre Eier ins Meer ab, wo sie sich entwickeln. Die Eier sind klein und werden in Kapseln abgelegt.Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Larven aus den Eiern und treiben als Plankton im Wasser umher. Diese Veliger-Larven können mehrere Wochen im offenen Wasser leben, bevor sie sich am Meeresboden ansiedeln und ihre endgültige Form annehmen. Die Geschlechtsreife tritt meist im zweiten Lebensjahr ein; die Fortpflanzung kann das ganze Jahr über stattfinden, wobei die Hauptaktivität von März bis Mai erfolgt.

Gefährdung

Die Gemeine Strandschnecke gilt derzeit nicht als gefährdet; ihre Populationen scheinen stabil zu sein. Dennoch ist die Art anfällig für Umweltveränderungen und chemische Belastungen wie TBT (Tributylzinn), das in Bootsanstrichen verwendet wird. TBT kann den Hormonhaushalt dieser Schneckenart stören und zu Unfruchtbarkeit führen.Um den Fortpflanzungserfolg der Gemeinen Strandschnecke zu gewährleisten, sind Maßnahmen zum Schutz ihrer Lebensräume erforderlich. Dazu gehört der Erhalt natürlicher Küstenökosysteme sowie die Reduzierung chemischer Schadstoffe im Meerwasser.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe_Strandschnecke

https://www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/tiere/schnecken/strandschnecke/

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/sonstige-arten/weichtiere/artenportaets/24559.html

https://www.beachexplorer.org/arten/littorina-littorea/steckbrief

https://www.wattwandern-johann.de/dit-un-dat/tiere-im-wattenmeer/strandschnecke/