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Gemeine Schwimmkrabbe (liocarcinus depurator)

Die Gemeine Schwimmkrabbe, auch als Liocarcinus holsatus bekannt, gehört zur Familie der Portunidae und ist in den nördlichen Gewässern des Atlantiks weit verbreitet. Sie ist eine der am häufigsten vorkommenden Krabbenarten in Europa und spielt eine wichtige Rolle in der Ernährung von Fischen und anderen Meerestieren.

Die Gemeine Schwimmkrabbe hat eine ovale Form und erreicht eine Größe von bis zu 10 Zentimetern. Sie hat eine charakteristische dunkelrote Färbung mit weißen Flecken auf ihrer Oberseite. Die Unterseite der Krabbe ist heller und hat eine weißlich-gelbe Farbe.

Die Krabbe hat kleine Augen und kann gut sehen, sich jedoch auch auf ihre anderen Sinne wie das Tasten und Riechen verlassen. Sie hat fünf Paar Beine und zwei Paar Scheren, wobei eine Schere größer ist als die andere.

Die Gemeine Schwimmkrabbe ist ein Allesfresser und ernährt sich von einer Vielzahl von Meeresbewohnern wie Algen, Muscheln, Würmern, Krebsen, kleinen Fischen und anderen Krabben. Sie ist auch ein wichtiger Futterorganismus für viele Fische, Vögel und Meeressäuger.

Die Krabben sind meist nachtaktiv und verbringen den größten Teil des Tages in Verstecken. Sie bevorzugen flache, sandige oder schlammige Gebiete und können in Tiefen von bis zu 100 Metern gefunden werden.

Die Gemeine Schwimmkrabbe ist eine kommerziell wichtige Art und wird von Fischern gefangen. Sie wird oft als Delikatesse geschätzt und ist auch ein beliebtes Angelpet. Aufgrund ihrer hohen Verbreitung und ihres schnellen Wachstums ist die Krabbe jedoch nicht als gefährdet eingestuft.

Die Gemeine Schwimmkrabbe ist auch Gegenstand von Studien zur Meeresökologie, da sie als Indikatorart für Umweltbedingungen und Meeresverschmutzung dient. Ihr Vorkommen kann Aufschluss darüber geben, wie sich der Zustand von Meeresökosystemen im Laufe der Zeit verändert hat.

Gemeine Schwimmkrabbe Fakten

  • Klasse: Malacostraca
  • Ordnung: Decapoda
  • Familie: Polybiidae
  • Gattung: Liocarcinus
  • Art: Liocarcinus holsatus
  • Verbreitung: Nordostatlantik
  • Lebensraum: Tiefe bis zu 100m, hauptsächlich in küstennahen Gewässern und Flussmündungen
  • Körperlänge: bis zu 8cm (Männchen), 5cm (Weibchen)
  • Gewicht: bis zu 50g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: einzelgängerisch oder in geringer Anzahl zusammenlebend, jedoch kein ausgeprägtes Rudelverhalten
  • Fortpflanzung: Die Paarung findet im späten Herbst oder Winter statt, das Weibchen trägt die Eier bis zum Schlupf im Frühling

Systematik Gemeine Schwimmkrabbe ab Familie

Äußerliche Merkmale von Gemeinen Schwimmkrabben

Die Gemeine Schwimmkrabbe hat einen breiten, flachen Körper mit einer breiteren Schale als lang. Ihre Carapaxgröße kann bis zu 51 mm betragen. Die Färbung variiert von blass rötlich-braun bis hin zu grünlich-braun, oft mit helleren Querstreifen oder Punkten. Ein markantes Merkmal sind die violet-farbenen Schaufelbeine (das fünfte Bein), die bei größeren Exemplaren besonders ausgeprägt sind. Diese Beine sind nicht nur für das Schwimmen wichtig, sondern helfen auch bei der Fortbewegung auf dem Meeresboden.Die Schale ist mit feinen Haaren bedeckt, die zur Wahrnehmung von Umweltreizen dienen. Diese Krabbenart hat große Augen, die es ihr ermöglichen, Bewegungen in ihrer Umgebung gut wahrzunehmen. Die Kiefer sind stark entwickelt und ermöglichen es der Krabbe, eine Vielzahl von Beutetieren wie Muscheln, Schnecken und kleine Fische zu fangen.

Lebensraum und Herkunft

Die Gemeine Schwimmkrabbe kommt in den Küstengewässern des Nordatlantiks vor, insbesondere entlang der Küsten Großbritanniens, Irlands sowie im Mittelmeerraum. Sie bevorzugt Lebensräume mit feinem Sand oder Kies und findet sich häufig in der Gezeitenzone sowie im sublittoralen Bereich. Diese Krabbenart kann in Tiefen von -5 m bis über -300 m leben, was ihre große Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensbedingungen zeigt.In den flachen Gewässern ist die Gemeine Schwimmkrabbe oft auf Muschelbänken oder in der Nähe von Algenwäldern zu finden. Diese Lebensräume bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch reichlich Nahrung. Die Fähigkeit dieser Krabbenart, sich an unterschiedliche salinische Bedingungen anzupassen, ermöglicht es ihr, auch in den unteren Bereichen von Flussmündungen zu überleben.

Verhalten von Gemeinen Schwimmkrabben

Das Verhalten der Gemeinen Schwimmkrabbe ist stark an ihre Umgebung angepasst. Sie sind sowohl tagaktiv als auch nachtaktiv und zeigen ein aktives Jagdverhalten auf verschiedene Beutetiere. Ihre Hauptnahrungsquelle besteht aus Weichtieren, Krebstieren sowie detritusartigen Materialien. Diese Krabben sind geschickte Jäger und nutzen ihre kräftigen Kiefer zum Fangen und Zerkleinern ihrer Beute.Die Gemeine Schwimmkrabbe zeigt ein interessantes Sozialverhalten: Sie leben oft in Gruppen oder Kolonien und können durch chemische Signale miteinander kommunizieren. Bei Gefahr ziehen sie sich schnell zurück oder versuchen zu schwimmen, um Raubtieren zu entkommen. Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen ein ausgeprägtes Balzverhalten, um Weibchen anzulocken.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Liocarcinus depurator erfolgt hauptsächlich im Frühling und Sommer. Männchen suchen aktiv nach Weibchen zur Paarung; diese kann mehrere Tage dauern. Nach der Kopulation legen die Weibchen ihre Eier ins Wasser ab, wo sie sich entwickeln können. Die Anzahl der Eier pro Brut kann bis zu 10.000 betragen.Die Larven schlüpfen nach einigen Wochen und leben zunächst als Plankton im Wasser. Diese Larven durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien, bevor sie sich am Meeresboden niederlassen. Die Geschlechtsreife tritt normalerweise nach ein bis zwei Jahren ein; die Lebensdauer dieser Krabben kann mehrere Jahre betragen.

Gefährdung

Aktuell gilt die Gemeine Schwimmkrabbe nicht als gefährdet; ihre Populationen scheinen stabil zu sein. Dennoch sind sie anfällig für Umweltveränderungen wie Temperaturanstiege oder chemische Verschmutzungen im Meerwasser. Solche Faktoren können das Fortpflanzungsverhalten sowie das Überleben der Art beeinträchtigen.Um den Fortbestand dieser Art zu sichern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, um ihre natürlichen Lebensräume zu erhalten und chemische Belastungen im Meerwasser zu minimieren.

Quellen

https://www.marinebio.org/species/liocarcinus-depurator/

https://www.marlin.ac.uk/species/detail/1175

https://link.springer.com/article/10.1007/BF00347454