Die Fettschwalm (Steatornis caripensis) ist ein Vogel, der in Mittel- und Südamerika beheimatet ist. Sie gehört zur Familie der Nachtschwalben und ist die einzige Art ihrer Gattung. Die Fettschwalm hat ein charakteristisches Aussehen mit einem runden, leicht zugespitzten Kopf und einem kurzen Hals. Ihr Gefieder ist schwarz bis dunkelbraun.
Besonders auffällig ist ihre Fähigkeit zur Echoortung. Die Fettschwalm kann mit Hilfe von Echoortungslaute ihre Umgebung wahrnehmen und navigieren. Sie hat dabei eine ähnliche Methode wie Fledermäuse, die ebenfalls diese Fähigkeit besitzen.
Die Fettschwalm ist nachtaktiv und verbringt den Tag in Höhlen und Felsvorsprüngen. Dort sammelt sie ihre Nahrung, die vor allem aus Insekten besteht. Sie ernährt sich hauptsächlich von Nachtfaltern und Käfern, aber auch von Spinnen und Schnecken.
Die Fortpflanzung der Fettschwalm erfolgt in Kolonien, die sich in weitläufigen Höhlensystemen befinden. Die Weibchen legen in der Regel zwei Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Jungen schlüpfen nach etwa drei Wochen und verlassen das Nest nach etwa zwei Monaten.
In der menschlichen Kultur hat die Fettschwalm eine besondere Bedeutung. In der vorherigen Jahrhunderten war der Vogel ein geschätzter Gebrauchsgegenstand als Lichtquelle für die Bergarbeit.
Die Familie der Nachtschwalben ist in der ganzen Welt verbreitet, dabei hat jede Art ihre Besonderheit. Die fettschwalm gehört zu den Arten, die in ihrer Navigationsfähigkeit durch Echoortung spezialisiert sind.
Fettschwalm Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Seglervögel
- Familie: Schwalmvögel
- Gattung: Steatornis
- Art: Steatornis caripensis
- Verbreitung: Zentral- und Südamerika, von Mexiko bis nach Peru und Brasilien
- Lebensraum: Felsspalten und Höhlen in tropischen Wäldern
- Körperlänge: 35-40 cm
- Gewicht: 200-275 Gramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: Leben in Kolonien von bis zu 100 Tieren, schlafen in Gruppen an der Höhlendecke hängend
- Fortpflanzung: Legen 2 Eier in den Felsspalten oder Höhlen, Brutzeit ca. 30 Tage, beide Eltern kümmern sich um den Nachwuchs
Systematik Fettschwalm ab Familie
Klasse: Vögel (Aves)
Äußerliche Merkmale des Fettschwalm
Der Fettschwalm hat einen auffälligen Körperbau mit einer Länge von etwa 40 bis 49 cm. Sein Gefieder ist überwiegend rötlich-braun mit weißen Flecken auf den Flügeln und dem Schwanz. Diese Färbung bietet eine gute Tarnung in den schattigen Höhlen, in denen sie leben. Der Schnabel des Fettschwalm ist stark gebogen und perfekt zum Pflücken von Früchten geeignet. Um den Schnabel herum befinden sich lange Borsten, die ihm helfen, Nahrung zu erkennen.Die großen Augen des Fettschwalm sind an das nächtliche Leben angepasst und ermöglichen eine hervorragende Sicht bei schwachem Licht. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist seine Fähigkeit zur Echolokalisierung; er gibt hochfrequente Klickgeräusche von sich, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Diese Fähigkeit ähnelt der von Fledermäusen und ist eine Seltenheit unter Vögeln.
Lebensraum und Herkunft
Der Fettschwalm ist vor allem in den tropischen Regenwäldern Südamerikas anzutreffen. Er bevorzugt feuchte Gebiete mit vielen Höhlen, die als Nistplätze dienen. Diese Vögel sind in Kolonien organisiert und nutzen die Höhlen nicht nur zum Nisten, sondern auch als Schutz vor Fressfeinden. Die Guácharo-Höhle in Venezuela ist ein bekannter Lebensraum für diese Art und wurde von Alexander von Humboldt erforscht.Die Herkunft des Fettschwalm reicht bis zu den tropischen Regenwäldern zurück, wo er sich an die speziellen Bedingungen seines Lebensraums angepasst hat. Die Zerstörung dieser Lebensräume durch Abholzung und Urbanisierung stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Bestände des Fettschwalm dar. Der Schutz ihrer natürlichen Lebensräume ist entscheidend für das Überleben dieser Art.
Verhalten des Fettschwalm
Der Fettschwalm zeigt ein interessantes Verhalten, das stark von seiner nächtlichen Lebensweise geprägt ist. Er ist vor allem nachtaktiv und verlässt seine Höhle bei Dämmerung auf der Suche nach Nahrung. Dabei fliegt er oft über das Blätterdach des Waldes und nutzt seine Echolokalisierung, um Früchte zu finden. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihm, auch bei völliger Dunkelheit erfolgreich zu jagen.In sozialen Gruppen lebend, zeigen Fettschwämme ein komplexes Sozialverhalten während der Fortpflanzungszeit. Männchen balzen oft durch auffällige Flugmanöver und Laute, um Weibchen anzulocken. Diese Interaktionen sind wichtig für die Fortpflanzungserfolge innerhalb der Kolonie.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Fettschwalm erfolgt typischerweise während der Regenzeit, wenn Nahrungsressourcen reichlich vorhanden sind. Die Weibchen legen ihre Eier auf einem Nest aus organischem Material in den Höhlen ab. Die Brutzeit beträgt etwa 30 bis 35 Tage, wobei beide Elternteile an der Inkubation beteiligt sind.Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken lange Zeit im Nest; sie werden durch Regurgitation gefüttert und können bis zu 120 Tage im Nest verweilen. Während dieser Zeit wachsen sie schnell und erreichen ein Gewicht von bis zu 600 g – deutlich mehr als die erwachsenen Vögel. Diese intensive Brutpflege erhöht die Überlebenschancen der Küken erheblich.
Gefährdung
Der Fettschwalm steht aufgrund von Habitatverlust durch Abholzung und landwirtschaftliche Praktiken unter Druck. Viele seiner Lebensräume werden zerstört oder verändert, was zu einem Rückgang der Bestände führt. Zudem sind sie anfällig für Störungen durch menschliche Aktivitäten in ihren Nistgebieten.Um den Rückgang des Fettschwalm zu stoppen, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume sowie die Förderung nachhaltiger Praktiken im Umgang mit Wäldern. Nur durch gezielte Maßnahmen kann das Überleben dieser einzigartigen Vogelart gesichert werden.
Quellen
https://www.britannica.com/animal/oilbird