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Europäischer Iltis (Mustela putorius)

Der Europäische Iltis, auch bekannt als Waldiltis oder einfach Iltis (Mustela putorius), ist ein kleines Raubtier und gehört zur Familie der Marder. Mit einer Länge von 25 bis 35 cm und einem Gewicht von 0,4 bis 1 kg sind sie etwa so groß wie eine Hauskatze. Ihr dichtes, braunes Fell ist im Winter meist dunkler und hat oft eine weiße Unterseite.

Iltisse sind vor allem nachtaktiv und leben hauptsächlich in Wäldern und Gebüschen, aber auch in Flussauen und Graslandschaften. Sie sind sehr geschickte Kletterer und können in Bäumen und Sträuchern sehr gut jagen. Ihre Nahrung besteht vor allem aus Kleinsäugern wie Mäusen, Ratten und Kaninchen, aber auch Vögel, Reptilien und Amphibien stehen auf ihrem Speiseplan.

Obwohl die Iltisse wegen ihres bezaubernden Aussehens oft als niedliche Tiere wahrgenommen werden, sind sie dennoch sehr wilde Tiere, die auch zur Selbstverteidigung beißen und stinken können. Iltisse haben eine starke Analdrüse und können so bei Gefahr ein übelriechendes Sekret ausscheiden.

Während Iltisse in vielen europäischen Ländern vorkommen, sind sie an einigen Orten selten geworden. Zum Beispiel in Großbritannien, wo sie fast ausgestorben sind, und in Irland, wo sie nie heimisch waren. In anderen Ländern, wie beispielsweise in Frankreich und Deutschland, werden Iltisse noch relativ häufig gesichtet.

Iltisse haben eine Lebenserwartung von drei bis vier Jahren in freier Wildbahn. Sie haben jedoch viele Feinde wie Füchse, Marderhunde, Mäusebussarde und auch Katzen. Die größte Bedrohung für Iltisse sind jedoch menschliche Aktivitäten wie Landnutzungsänderungen und Straßenbau.

Europäischer Iltis Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
  • Familie: Marder (Mustelidae)
  • Gattung: Mustela
  • Art: Europäischer Iltis (Mustela putorius)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika
  • Lebensraum: Wälder, Felder, Wiesen, Uferregionen
  • Körperlänge: 25-30 cm
  • Gewicht: 500-1500 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, aber auch in losen Gruppen gegenüber Artgenossen
  • Fortpflanzung: Paarung von März bis Juni, Tragzeit ca. 1 Monat, Wurfgröße bis zu 10 Jungtieren, die nach ca. 3-4 Wochen sehen und nach 3 Monaten selbstständig sind

Systematik Europäischer Iltis ab Familie

Äußerliche Merkmale von Europäischer Iltis

Der Körper des Europäischen Iltis hat eine charakteristische Mardergestalt mit einem schlanken, langgestreckten Körper und kurzen Gliedmaßen. Die Fellfarbe variiert zwischen dunkelbraun und schwarz, wobei das gelbliche Unterfell durch die Deckhaare sichtbar ist. Die Schnauze ist hell gefärbt, oft weißlich oder beige, was einen starken Kontrast zum dunklen Körper bildet. Die Augen sind von schwarzen Flecken umgeben, die ihm ein maskenähnliches Aussehen verleihen.Die Ohren sind klein und abgerundet, ebenfalls hell gesäumt. Im Winter hat der Iltis ein dichteres Fell als im Sommer, was ihn besser gegen Kälte schützt. Seine Schwanzlänge beträgt etwa 10 bis 15 cm und ist weniger buschig als bei anderen Marderarten. Die Stinkdrüsen am Anus produzieren ein übelriechendes Sekret, das der Verteidigung dient und bei Erregung abgesondert wird.

Lebensraum und Herkunft

Der Europäische Iltis ist in nahezu ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme Irlands und einiger Mittelmeerinseln. Er bevorzugt Lebensräume mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten wie Waldränder, Wiesen und die Nähe zu Gewässern. Diese Gebiete bieten ihm nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch reichlich Nahrung.Die Art findet sich häufig in Feuchtgebieten sowie in ländlichen Siedlungen, wo sie sich an menschliche Aktivitäten anpasst. In höheren Lagen kann er bis zu 2000 Meter über dem Meeresspiegel vorkommen, solange geeignete Nahrungsressourcen vorhanden sind. Seine Flexibilität hinsichtlich des Lebensraums hat es dem Iltis ermöglicht, sich erfolgreich in verschiedenen Umgebungen anzusiedeln.

Verhalten von Europäischer Iltis

Der Europäische Iltis führt eine einzelgängerische Lebensweise und ist fast ausschließlich nachtaktiv. Tagsüber versteckt er sich in selbstgegrabenen Bauten oder unter Steinen und Reisighaufen. Während seiner nächtlichen Aktivitäten durchstreift er sein Revier auf der Suche nach Nahrung und nutzt dabei feste Wege oder „Pirschpfade“. Diese Pfade sind oft gut sichtbar durch den häufigen Gebrauch.Der Iltis ist ein geschickter Schwimmer und Taucher, was ihm hilft, Beute im Wasser zu fangen. Er jagt vor allem an Teichen und Bächen und kann dabei auch größere Beutetiere überwältigen. Sein gutes Gehör und sein ausgeprägter Geruchssinn sind entscheidend für seine Jagdstrategie.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzungszeit des Europäischen Iltis liegt zwischen März und Juni. Nach einer Tragzeit von etwa 41 bis 43 Tagen bringt das Weibchen vier bis acht Junge zur Welt. Diese Jungtiere sind zunächst blind und hilflos; sie werden etwa fünf Wochen lang gesäugt. Nach dieser Zeit beginnen sie langsam ihre Umgebung zu erkunden.Die Aufzucht erfolgt meist im geschützten Bau der Mutter, wo die Jungen vor Fressfeinden geschützt sind. Sobald sie selbstständig sind, verlassen sie den Bau auf der Suche nach eigenen Reviere. Die Geschlechtsreife erreichen sie im Alter von etwa sechs Monaten.

Gefährdung

Der Europäische Iltis gilt als nicht gefährdet; dennoch gibt es lokale Bedrohungen durch den Verlust seines Lebensraumes aufgrund intensiver Landwirtschaft und Urbanisierung. Auch Straßenverkehr stellt eine Gefahr dar. In einigen Regionen wird der Iltis als gefährdet eingestuft.Die IUCN bewertet die Art als „Least Concern“, was bedeutet, dass keine akuten Bedrohungen bestehen. Dennoch ist es wichtig, den Lebensraum des Iltisses zu schützen und Monitoring-Maßnahmen durchzuführen, um mögliche Rückgänge frühzeitig zu erkennen.

Quellen

https://www.wildtiermanagement.com/wildtiere/haarwild/europaeischer-iltis/biologie

https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ischer_Iltis

https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/iltis

https://www.jagdverband.de/zahlen-fakten/tiersteckbriefe/iltis-oder-waldiltis-mustela-putorius

https://www.tierpark.ch/tierarten/europaeischer-iltis/