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Europäische Sardine (Europäische Sardine)

Die Europäische Sardine, im Fachjargon als Sardina pilchardus bekannt, ist ein kleiner pelagischer Fisch, der vor allem in den Gewässern des nordöstlichen Atlantiks und des Mittelmeers heimisch ist. Dieses Meereslebewesen gehört zur Familie der Clupeidae, welche auch Heringe und verwandte Arten umfasst. Kennzeichnend für diese Spezies ist der schlanke, silbrig-glänzende Körper, der den Sardinen ausgezeichnete hydrodynamische Eigenschaften für ihr Leben im offenen Wasser verleiht.

Europäische Sardinen sind von ökologischer und wirtschaftlicher Bedeutung, denn sie sind nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der marinen Nahrungskette, sondern auch eine beliebte Delikatesse und ein Hauptakteur in der Fischindustrie vieler Länder. Sie werden sowohl frisch als auch konserviert vermarktet und sind eine wichtige Proteinquelle für den Menschen.

Mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 20 Zentimetern, können diese Fische in Schwärmen von enormer Zahl auftreten, was ihnen Schutz vor Raubfischen bietet und ihre Fähigkeit zur kollektiven Schnappatmung während der Nahrungsaufnahme optimiert. Die Ernährung der Sardine besteht hauptsächlich aus Plankton, kleinen Krebstieren und Fischlarven, wodurch sie eine Schlüsselrolle in der Umwandlung von Primärproduzenten zu höheren trophischen Ebenen spielen.

Obwohl die Bestände der Europäischen Sardinen aufgrund ihrer großen Populationsdichte als stabil gelten, haben Überfischung, Meeresverschmutzung und Klimaveränderungen in einigen Regionen zu einem Rückgang geführt. Daher ist ein bewusstes und nachhaltiges Management dieser Art entscheidend, um ihre Zukunft in unseren Ozeanen zu sichern.

Europäische Sardine Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Clupeiformes (Heringsartige)
  • Familie: Clupeidae (Heringe)
  • Gattung: Sardina
  • Art: Sardina pilchardus (Europäische Sardine)
  • Verbreitung: Nordostatlantik, Mittelmeer, Schwarzes Meer
  • Lebensraum: kustennahe Gewässer, bis 100 m Tiefe
  • Körpergröße: bis zu 25 cm
  • Gewicht: bis zu 70 g
  • Soziales Verhalten: Schulfisch, in großen Gruppen lebend
  • Fortpflanzung: Laichen von Juli bis November im Mittelmeer, von Oktober bis April im Atlantik; Eier und Larven sind pelagisch
  • Haltung: keine typische Haltung in Aquarien, kommerzieller Fischfang und Haltung in Meerwasser-Fischfarmen

Systematik Europäische Sardine ab Familie

Äußerliche Merkmale von Europäischer Sardine

Die Europäische Sardine hat einen schlanken, nahezu zylindrischen Körper mit einer charakteristischen silbernen Bauchseite und einem bläulich-grünen Rücken. Diese Färbung bietet eine gewisse Tarnung im Wasser und hilft der Sardine, sich vor Raubtieren zu schützen. Ihre Flanken sind mit schimmernden Schuppen bedeckt, die den Fisch hydrodynamische Eigenschaften verleihen. Die Augen sind groß und befinden sich relativ weit vorne am Kopf, was für eine gute Sicht im Wasser sorgt.Das Maul der Sardine ist leicht oberständig und endet am hinteren Rand der Augen. Ein markantes Merkmal sind die horizontalen Reihen dunkler Punkte entlang der Körperseiten. Die Flossen sind meist gräulich gefärbt, wobei die Afterflosse kurz vor der Schwanzflosse endet. Diese körperlichen Merkmale sind entscheidend für ihre Lebensweise als Schwarmfisch, da sie es ihnen ermöglichen, schnell auf Bedrohungen zu reagieren.

Lebensraum und Herkunft

Die Europäische Sardine ist vor allem in den Gewässern des Nordost-Atlantiks sowie im Mittelmeer verbreitet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Britischen Inseln bis zur Nordküste Senegals, einschließlich der Gewässer um die Azoren und Kanarischen Inseln. Diese Fischart bevorzugt küstennahe Gebiete mit Wassertiefen zwischen 20 und 100 Metern. Sie hält sich meist in den oberen Wasserschichten auf, wo sie reichlich Plankton findet.Die Lebensräume der Europäischen Sardine sind stark von den saisonalen Schwankungen der Meeresströmungen und Wassertemperaturen abhängig. In planktonreichen Gebieten ist sie besonders häufig anzutreffen, da diese Nahrungsressourcen entscheidend für ihr Überleben sind. Während des Sommers wandern die Sardinen in nördliche Gewässer, während sie im Winter südwärts ziehen. Diese Wanderungen sind nicht nur eine Reaktion auf Temperaturveränderungen, sondern auch auf das Nahrungsangebot.

Verhalten von Europäischer Sardine

Die Europäische Sardine ist ein geselliger Fisch und lebt in großen Schwärmen. Diese Schwarmbildung dient nicht nur dem Schutz vor Raubtieren wie Delfinen und größeren Fischen, sondern erleichtert auch die Futtersuche. In ihren Schulen koordinieren sie ihre Bewegungen so effektiv, dass sie als Einheit agieren können. Dies ermöglicht es ihnen, schnell auf Bedrohungen zu reagieren und ihre Position im Wasser zu halten.Das soziale Verhalten der Sardinen zeigt sich auch in ihren Fortpflanzungsgewohnheiten. Während der Laichzeit versammeln sich die Fische in großen Gruppen, um ihre Eier abzulegen. Diese Eier treiben frei im Wasser und benötigen bestimmte Bedingungen wie Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit für eine erfolgreiche Entwicklung. Die hohe Anzahl an Eiern pro Weibchen kompensiert den hohen Verlust an Larven durch natürliche Feinde.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Europäischen Sardine erfolgt typischerweise zwischen Juli und November im Mittelmeer sowie von Oktober bis April im Atlantik. Weibchen legen bis zu 60.000 Eier pro Laichakt ab, die sich innerhalb weniger Tage entwickeln können. Die Larven schlüpfen nach etwa zwei bis vier Tagen mit einer Länge von etwa 4 mm.Das Ablaichen findet meist nachts statt, wenn die Fische weniger Gefahr laufen, von Raubtieren gefressen zu werden. Die Eier treiben frei im Wasser und benötigen bestimmte Bedingungen wie Temperatur und Nährstoffverfügbarkeit für eine erfolgreiche Entwicklung. Diese Anpassungen an ihre Umwelt sind entscheidend für das Überleben dieser Art.

Gefährdung

Die Europäische Sardine ist aufgrund ihrer hohen Reproduktionsrate zwar nicht akut gefährdet; jedoch stellen Überfischung und Klimawandel ernsthafte Bedrohungen dar. Intensive Fischerei hat in vielen Regionen zu einem Rückgang der Bestände geführt. Die IUCN stuft die Sardine als „nicht gefährdet“ ein; dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich ihrer langfristigen Überlebensfähigkeit aufgrund übermäßiger Fangmengen.Zudem beeinflusst der Klimawandel die Verfügbarkeit von Plankton sowie die Wassertemperaturen in ihren Lebensräumen erheblich. Veränderungen in den Strömungsmustern können dazu führen, dass sardinenreiche Gebiete weniger produktiv werden oder ganz verschwinden. Um das Überleben dieser Art langfristig zu sichern, sind nachhaltige Fischereipraktiken sowie internationale Schutzmaßnahmen erforderlich.

Quellen

https://www.deutschesee.de/fisch-meeresfruechte/schon-gewusst/fischlexikon/sardine.html

https://www.simfisch.de/fischlexikon-sardine/

https://www.fischlexikon.eu/fischlexikon/fische-suchen.php?fisch_id=0000000245