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Europäische Gottesanbeterin (mantis religiosa)

Die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa) ist eine große, flinke Insektenart aus der Familie der Fangschrecken. Sie ist in Europa und Asien heimisch und kommt auch in Nordafrika vor. Die Gottesanbeterin ist bekannt für ihre imposante Haltung und ihr eindrucksvolles Aussehen mit ihren langen, gefalteten Vorderbeinen. Diese dienen nicht nur der Fortbewegung, sondern auch der Beutejagd und der Verteidigung gegen Fressfeinde.

Die Gottesanbeterin zeichnet sich durch eine ausgeprägte Tarnung und eine beeindruckende Mimikry aus, die zahlreiche andere Insektenarten imitiert und ihre Beute anlockt. Sie jagt vor allem Fliegen, Käfer und Heuschrecken und kann ihre Beute blitzschnell mit ihren Vorderbeinen greifen und festhalten. Die Gottesanbeterin ist in der Lage, ihre Beute mit extremer Präzision und Geschwindigkeit zu fangen und zu töten.

Aufgrund ihrer einzigartigen Anatomie und ihres Verhaltens sind Gottesanbeterinnen beliebte Gegenstände der Forschung in der Zoologie und der Verhaltensforschung. Sie werden auch oft in der Kunst und Mythologie dargestellt, insbesondere im asiatischen Raum, wo sie seit Jahrhunderten als Symbol für Weisheit und Taktik gelten.

Im Vergleich zu anderen Insektenarten haben Gottesanbeterinnen eine relativ lange Lebensdauer von etwa 10-12 Monaten. Während dieser Zeit durchlaufen sie mehrere Stadien und häuten sich mehrmals, bevor sie ihre erwachsene Form erreichen. Die Paarung der Gottesanbeterin ist ein faszinierender Prozess, bei dem das Männchen vorsichtig auf die Annäherungsversuche des Weibchens reagieren muss, um nicht von diesem gefressen zu werden.

Insgesamt ist die Europäische Gottesanbeterin eine einzigartige und faszinierende Insektenart, die wegen ihrer Tarnung und Mimikry, ihres Jagdverhaltens und ihrer Anatomie viele Bewunderer hat.

Europäische Gottesanbeterin Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Fangschrecken
  • Familie: Mantidae
  • Gattung: Mantis
  • Art: Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika
  • Lebensraum: Offene Flächen, Wälder, Buschland
  • Körperlänge: Weibchen bis zu 8 cm, Männchen bis zu 7 cm
  • Gewicht: Weibchen bis zu 2 g, Männchen bis zu 1 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, aggressiv gegenüber Artgenossen
  • Fortpflanzung: Die Weibchen fressen nach der Paarung das Männchen, legen später bis zu 200 Eier in einer Eikapsel ab, die im Winter überdauert und im Frühjahr schlüpfen die Larven.

Systematik Europäische Gottesanbeterin ab Familie

Äußerliche Merkmale von der Europäischen Gottesanbeterin

Die Europäische Gottesanbeterin hat eine charakteristische Körperform, die es ihr ermöglicht, sich optimal in ihrer Umgebung zu tarnen. Ihr Körper kann grün oder braun gefärbt sein, was eine Anpassung an verschiedene Lebensräume darstellt. Der verlängerte Halsschild ist ein markantes Merkmal dieser Art und ermöglicht eine flexible Kopfbewegung, die für die Jagd entscheidend ist. Die großen, dreieckigen Augen bieten ein breites Sichtfeld, was für das Erkennen von Beute unerlässlich ist.Die Vorderbeine der Gottesanbeterin sind zu Fangbeinen umgebildet, die mit scharfen Dornen versehen sind. Diese Anpassungen ermöglichen es ihr, Beutetiere blitzschnell zu ergreifen und zu immobilisieren. Während die hinteren Beinpaare zum Laufen dienen, sind die Fangbeine speziell für den Fang von Insekten optimiert. Das Weibchen ist deutlich größer als das Männchen, was eine häufige Form der sexuellen Dimorphismus darstellt. Diese Unterschiede in der Größe und Form sind wichtig für die Fortpflanzung und das Überleben der Art.

Lebensraum und Herkunft

Die Europäische Gottesanbeterin bevorzugt trockene und warme Lebensräume, die oft mit Sträuchern durchsetzt sind. Zu ihren typischen Lebensräumen gehören Heiden, Trockenrasen und Waldränder. Diese Habitate bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch reichlich Nahrung in Form von verschiedenen Insektenarten. Die Gottesanbeterin kann auch in städtischen Gebieten gefunden werden, wo sie sich an technogene Standorte wie Industriebrachen angepasst hat.Ursprünglich stammt die Europäische Gottesanbeterin aus dem Mittelmeerraum, hat jedoch durch den Klimawandel ihre Verbreitung nach Norden ausgeweitet. Besonders bemerkenswert ist ihr Vorkommen im Kaiserstuhl in Deutschland, wo sie seit vielen Jahren beobachtet wird. Durch genetische Studien konnte festgestellt werden, dass einige Populationen aus Südosteuropa stammen und über Tschechien nach Deutschland gelangt sind. Dies zeigt die dynamische Anpassungsfähigkeit dieser Art an veränderte Umweltbedingungen.

Verhalten von der Europäischen Gottesanbeterin

Das Verhalten der Europäischen Gottesanbeterin ist stark von ihrer räuberischen Natur geprägt. Sie nutzt ihre hervorragende Tarnung, um sich unauffällig an ihre Beute heranzuschleichen. Ihre Jagdmethode basiert auf Geduld; oft verharrt sie regungslos in einer Position, bis sich ein potenzielles Beutetier nähert. Sobald sich eine Gelegenheit bietet, schlägt sie mit ihren Fangbeinen blitzschnell zu und ergreift ihre Beute.Die sozialen Interaktionen innerhalb der Arten sind begrenzt; die meisten Aktivitäten konzentrieren sich auf Jagd und Fortpflanzung. Während der Fortpflanzungszeit kann es jedoch zu aggressiven Begegnungen zwischen Männchen kommen, insbesondere wenn mehrere Männchen um ein Weibchen konkurrieren. Dieses Verhalten kann dazu führen, dass Männchen während oder nach der Paarung gefressen werden – ein Phänomen des sexuellen Kannibalismus.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei der Europäischen Gottesanbeterin erfolgt typischerweise einmal im Leben (semelpar). Nach der Paarung legt das Weibchen seine Eier in sogenannten Ootheken ab – schaumigen Paketen, die aushärten und einen gewissen Schutz bieten. Diese Eier überwintern in geschützten Bereichen wie unter Steinen oder in dichten Vegetationen.Die Anzahl der Eier pro Oothek kann bis zu 200 betragen. Im Frühling schlüpfen die Nymphen aus den Eiern und ähneln bereits den adulten Tieren in ihrer Körperform. Diese Jungtiere sind sofort räuberisch aktiv und benötigen mehrere Monate zur Entwicklung bis zum erwachsenen Tier. Die Fortpflanzungsgewohnheiten dieser Art haben direkte Auswirkungen auf ihre Populationen und deren Dynamik in verschiedenen Lebensräumen.

Gefährdung

Die Europäische Gottesanbeterin wird in Deutschland als gefährdet eingestuft und genießt besonderen Schutz gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz sowie der Bundesartenschutzverordnung. Der Verlust von Lebensräumen durch landwirtschaftliche Intensivierung und Urbanisierung stellt eine erhebliche Bedrohung für ihre Populationen dar. Zudem können klimatische Veränderungen ihren Lebensraum weiter einschränken.Schutzmaßnahmen umfassen das Erhalten natürlicher Lebensräume sowie das Fördern von Biodiversität durch gezielte Naturschutzprojekte. Öffentlichkeitsarbeit spielt ebenfalls eine Rolle; Citizen-Science-Projekte ermöglichen es Bürgern, Funde zu melden und so zur Erforschung dieser faszinierenden Art beizutragen.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Gottesanbeterin

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/sonstige-insekten/21589.html

https://arthropodafotos.de/dbsp.php?lang=deu&sc=0&sci=Mantis&scisp=religiosa&ta=t_87_mant_0_manti