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Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)

Der Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein Schmetterling aus der Familie der Eichenprozessionsspinner. Seinen Namen verdankt er den Prozessionen, die er bildet, um sich zu seiner bevorzugten Nahrungsquelle zu bewegen. Die Larven des Eichen-Prozessionsspinners können gesundheitsschädliche Wirkungen auf den Menschen haben. Die Tiere sind ursprünglich in Europa und Asien heimisch, breiten sich jedoch in den letzten Jahren auch in anderen Teilen der Welt aus.

Die Larven des Eichen-Prozessionsspinners tragen winzige Brennhaare, die in der Lage sind, bei Berührung mit der Haut starke allergische Reaktionen auszulösen. Auch das Einatmen der winzigen Brennhaare kann zu Problemen führen. Die Raupen fressen ausschließlich die Blätter von Eichen und können aufgrund ihrer Massenvermehrung erhebliche Schäden anrichten. Der Eichen-Prozessionsspinner kann auch für Tiere gefährlich sein, da sie die giftigen Haare beim Fressen aufnehmen können.

Um sich vor den gefährlichen Raupen zu schützen, sollten Menschen in der Nähe befallener Eichen vorsichtig sein. Idealerweise sollten sie lange Kleidung tragen und den Bereich um die Bäume meiden. Es ist auch wichtig, keine toten Raupen oder Häutungen zu berühren, da die Brennhaare auch dort noch aktiv sein können.

Die Bekämpfung des Eichen-Prozessionsspinners ist schwierig und erfolgt meist durch den Einsatz von Insektiziden oder durch das Absaugen der Raupen. Im Falle einer Massenvermehrung kann eine vollständige Entfernung der Bäume erforderlich sein. Um die Ausbreitung des Eichen-Prozessionsspinners zu verhindern, werden oft physische Barrieren oder spezielle Fallen eingesetzt, um die Raupen abzufangen. Andererseits hat dieser Schmetterling auch natürliche Feinde wie beispielsweise Vögel und Fledermäuse, die dazu beitragen können, die Raupenpopulationen zu reduzieren.

Insgesamt stellt der Eichen-Prozessionsspinner eine Bedrohung für sowohl Mensch als auch Tier dar. Es ist wichtig, sich vor den giftigen Brennhaaren zu schützen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Raupen zu verhindern.

Eichen-Prozessionsspinner Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Schmetterlinge
  • Familie: Zahnspinner
  • Gattung: Thaumetopoea
  • Art: Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
  • Verbreitung: Europa und Teile Asiens
  • Lebensraum: Eichenwälder
  • Körperlänge: bis zu 3 cm
  • Gewicht: unbekannt
  • Soziales und Rudel-Verhalten: bilden Gespinstnester und wandern in Gruppen
  • Fortpflanzung: Weibchen legen Eier auf die Unterseite von Eichenblättern

Systematik Eichen-Prozessionsspinner ab Familie

Äußerliche Merkmale von Eichen-Prozessionsspinner

Der Eichen-Prozessionsspinner zeigt markante äußerliche Merkmale, die ihn von anderen Schmetterlingen unterscheiden. Die adulten Falter haben eine Flügelspannweite von etwa 30 Millimetern. Ihre Vorderflügel sind graufarben mit einer charakteristischen Zeichnung aus weißen und dunkelgrauen Mustern. Diese Tarnung hilft ihnen, sich in ihrer natürlichen Umgebung zu verstecken. Die Hinterflügel sind heller gefärbt und weniger auffällig. Die Raupen hingegen sind das auffälligste Merkmal dieser Art. Sie haben eine dunkle Rückenlinie mit samtartig behaarten Feldern und rotbraunen Warzen. Diese Brennhaare sind nicht nur ein Schutzmechanismus gegen Fressfeinde, sondern auch die Ursache für gesundheitliche Probleme bei Menschen.Die Entwicklung der Raupen erfolgt über mehrere Stadien, wobei sie bis zu fünf Zentimeter lang werden können. In den späteren Entwicklungsstadien bilden sie Gespinste an den Stämmen oder in den Astgabelungen von Eichen. Diese Nester bestehen aus einer Mischung aus Häuten, Exkrementen und den charakteristischen Brennhaaren. Die geselligen Lebensgewohnheiten der Raupen sind ebenfalls bemerkenswert; sie bewegen sich oft in Gruppen von 20 bis 30 Individuen auf Nahrungssuche und bilden dabei lange Reihen, die an eine Prozession erinnern.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Eichen-Prozessionsspinners erstreckt sich über verschiedene Regionen Europas. Er besiedelt bevorzugt lichte Eichenwälder sowie Waldränder und Einzelbäume in urbanen Gebieten. Diese Art ist besonders häufig in warm-trockenen Regionen anzutreffen, was ihr Überleben begünstigt. In Deutschland ist der Eichen-Prozessionsspinner mittlerweile in allen Bundesländern verbreitet, wobei die stärksten Vorkommen vor allem in Baden-Württemberg, Bayern sowie Berlin und Brandenburg beobachtet werden können.Die Ausbreitung des Eichen-Prozessionsspinners wird durch klimatische Veränderungen begünstigt. Milderes Wetter im Frühling und Sommer fördert das Wachstum der Eichenbäume sowie die Entwicklung der Raupenpopulationen. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass die Art zunehmend auch in städtischen Gebieten vorkommt, wo sie an Straßenrändern oder in Parks anzutreffen ist. Der Lebenszyklus des Eichen-Prozessionsspinners ist eng an die Vegetation von Eichen gebunden; daher ist sein Fortbestehen eng mit dem Zustand dieser Wälder verknüpft.

Verhalten von Eichen-Prozessionsspinner

Das Verhalten des Eichen-Prozessionsspinners ist geprägt von seinen sozialen Lebensgewohnheiten. Die Raupen leben gesellig und bilden große Gruppen, während sie auf Nahrungssuche gehen. Diese Gruppenbewegungen sind charakteristisch für diese Art; die Raupen kriechen oft hintereinander her, was ihnen den Namen „Prozessionsspinner“ eingebracht hat. Dieses Verhalten hat nicht nur einen praktischen Nutzen bei der Nahrungssuche, sondern bietet auch einen gewissen Schutz vor Fressfeinden.In den frühen Entwicklungsstadien fressen die Raupen vor allem die Blätter der Eiche. Sobald sie älter werden, ziehen sie sich tagsüber in ihre Gespinste zurück und gehen nachts auf Nahrungssuche. Während dieser Zeit sind sie besonders anfällig für Fressfeinde wie Vögel oder andere Insekten. Die Brennhaare der Raupen bieten jedoch einen gewissen Schutz; sie können bei Kontakt mit der Haut beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Eichen-Prozessionsspinners erfolgt typischerweise zwischen Juli und September. Nach der Begattung legen die Weibchen ihre Eier auf ein bis zwei Jahre alten Zweigen älterer Eichen ab. Ein Gelege kann zwischen 100 und 200 Eier enthalten, die meist an glatten Rindenstellen abgelegt werden. Diese Eier sind etwa einen Millimeter groß und werden durch Afterschuppen getarnt.Nach dem Schlupf im Mai entwickeln sich die Larven über fünf bis sechs Stadien bis zur Verpuppung im Juni oder Juli. Die Entwicklung erfolgt schnell; die Raupen fressen intensiv Blätter während ihrer Wachstumsphase. Ab Mitte Juni ziehen sich die älteren Raupen in ihre Gespinste zurück, wo sie sich verpuppen können. Dieser Prozess ist entscheidend für den Fortbestand der Art; daher spielt das Timing der Fortpflanzung eine wichtige Rolle im Lebenszyklus des Eichen-Prozessionsspinners.

Gefährdung

Die Gefährdung des Eichen-Prozessionsspinners ist vor allem durch seine steigende Population bedingt, die durch den Klimawandel begünstigt wird. Milderes Wetter führt zu einer erhöhten Überlebensrate sowohl für die Eier als auch für die Larven dieser Art. Dies hat dazu geführt, dass immer mehr Gebiete betroffen sind, was wiederum gesundheitliche Risiken für Menschen darstellt.Die Brennhaare der Raupen können bei Kontakt mit der Haut allergische Reaktionen hervorrufen, was insbesondere in städtischen Gebieten problematisch ist. Daher ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Art zu ergreifen, um sowohl Bäume als auch Menschen zu schützen. In vielen Regionen Deutschlands werden verschiedene Bekämpfungsmethoden eingesetzt, darunter mechanische Entfernung der Nester oder biologische Bekämpfungsmethoden.

Quellen

Waldwissen.net: https://www.waldwissen.net/de/waldwirtschaft/schadensmanagement/insekten/handlungsempfehlungen-eichenprozessionsspinner

Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/eichenprozessionsspinner

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Eichen-Prozessionsspinner

Enviro Schädlingsbekämpfung: https://enviro-schaedlingsbekaempfung.de/eichenprozessionsspinner-bekaempfen/verbreitung-eps