Edelkoralle oder auch Mittelmeerkoralle genannt, ist eine Korallenart aus der Familie der Coralliidae, die im Mittelmeer und im angrenzenden Atlantik verbreitet ist. Ihre wissenschaftliche Bezeichnung lautet Corallium rubrum. Edelkorallen bilden koloniebildende Polypen aus, die sich von Plankton ernähren. Dabei bilden sie ein feines Skelett, das aus Calciumcarbonat besteht. Die beeindruckende Farbe der Edelkoralle entsteht durch sogenannte Chromoproteine, die in den Korallengeweben vorkommen.
Edelkorallen haben eine besondere Bedeutung als Schmuckstein. Seit Jahrhunderten werden sie von Handwerkskünstlern zu prächtigen Schmuckstücken verarbeitet. Die Edelkoralle war bereits im Antiken Rom als wichtiger Rohstoff für Schmuck bekannt. Noch heute wird sie von einigen Kulturen als heiliger Schmuckstein verehrt.
Aufgrund des hohen Wertes der Edelkoralle sind die Bestände in vielen Gebieten jedoch stark gefährdet. Insbesondere aufgrund von Überfischung, Umweltverschmutzung und Klimawandel geht der Bestand der Edelkoralle immer weiter zurück. Einzelne Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, um den Bestand der Koralle zu schützen, doch ein umfassender Schutz bleibt leider weiterhin aus.
Die Erforschung der Edelkoralle ist von großem Interesse für Wissenschaftler und Biologen. Einige Studien beschäftigen sich mit ihren genetischen und physiologischen Eigenschaften. Andere Forschungsansätze befassen sich mit der Art und Weise, wie Edelkorallen mit ihrer Umwelt interagieren und wie sich Veränderungen in ihrer Umgebung auf die Gesundheit und das Überleben der Korallen auswirken.
In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Edelkoralle als wichtiger Bestandteil von Arzneimitteln verwendet. Sie soll unter anderem entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und bei Rheuma und Arthritis helfen. Die in der Koralle enthaltenen Mineralien sollen zudem für gesunde Knochen und Zähne sorgen.
In der Aquaristik werden Edelkorallen gerne als dekoratives Element für Riffaquarien verwendet. Dabei ist jedoch besonders darauf zu achten, dass die Korallen aus legaler und nachhaltiger Beschaffung stammen und nicht illegal aus dem Meer entnommen wurden.
Insgesamt ist die Edelkoralle ein faszinierendes Lebewesen, das eine wichtige Rolle sowohl in der Schmuckherstellung, als auch in der Wissenschaft und Medizin spielt. Leider ist ihre Population jedoch stark bedroht, sodass dringender Handlungsbedarf besteht, um diese einzigartige Korallenart zu erhalten.
Edelkoralle Fakten
- Klasse: Anthozoa
- Ordnung: Alcyonacea
- Familie: Coralliidae
- Gattung: Corallium
- Art: Corallium rubrum
- Verbreitung: Mittelmeer und angrenzende Gebiete im Atlantik
- Lebensraum: Tiefe Meeresböden und Felswände von 20-800 Metern
- Körperlänge: Bis zu 30 Zentimeter
- Gewicht: Durchschnittlich 75 Gramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: Bilden in der Regel keine Kolonien und sind Einzelgänger
- Fortpflanzung: Geschlechtsreife tritt bei vier bis fünf Jahren auf und die Fortpflanzung erfolgt durch Eiablage
Systematik Edelkoralle ab Familie
Klasse: Blumentiere (Anthozoa)
Äußerliche Merkmale von Edelkoralle
Die Edelkoralle hat ein charakteristisches Aussehen mit einem robusten, verzweigten Skelett, das in leuchtenden Rottönen gefärbt ist. Die Farbe wird durch Carotinoidpigmente verursacht, die im Skelett eingelagert sind. Die Oberfläche der Korallenäste ist rau und unregelmäßig, was ihnen ein buschiges Aussehen verleiht. Die lebenden Polypen sind weiß oder transparent und ragen aus den Ästen heraus.Die Kolonien können eine Höhe von bis zu 50 cm erreichen, wobei die Basis der größten Exemplare einen Durchmesser von bis zu 3 cm haben kann. Diese morphologischen Merkmale sind entscheidend für die Identifikation der Art und deren Unterscheidung von anderen Korallenarten.
Lebensraum und Herkunft
Edelkorallen sind vor allem in den Gewässern des Mittelmeers sowie im östlichen Atlantik verbreitet. Sie bevorzugen felsige Untergründe mit geringer Sedimentation, wo sie in dunklen Umgebungen gedeihen können. Typische Lebensräume umfassen Unterwasserhöhlen, vertikale Klippen und Bereiche mit starkem Wasserstrom.Die geografische Verbreitung reicht von den Küsten Spaniens über Italien bis hin zu den Gewässern um Korsika und Sardinien. In diesen Regionen bilden sie oft große Kolonien, die als wichtige Lebensräume für andere marine Organismen fungieren.
Verhalten von Edelkoralle
Edelkorallen sind sessile Organismen, die sich nicht aktiv bewegen können. Sie sind jedoch in der Lage, ihre Tentakeln auszufahren, um Nahrung aus dem Wasser zu filtern. Diese Korallen ernähren sich hauptsächlich von kleinen organischen Partikeln und Zooplankton, die durch Wasserströmungen zu ihnen gelangen.Das Verhalten der Edelkoralle ist stark an ihre Umgebung angepasst; sie benötigen spezifische Lichtverhältnisse und Strömungen für ein optimales Wachstum. Ihre Fähigkeit zur Nahrungsaufnahme hängt direkt von den Strömungsverhältnissen ab, weshalb sie häufig an Orten mit starken Unterwasserströmungen vorkommen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Edelkorallen erfolgt durch sexuelle Reproduktion. Dabei werden Gameten ins Wasser freigesetzt, wo eine externe Befruchtung stattfindet. Nach der Befruchtung entwickeln sich die Zygoten zu planktonischen Larven, die sich schließlich auf geeigneten Substraten niederlassen und dort zu neuen Polypen heranwachsen.Dieser Fortpflanzungszyklus ist entscheidend für das Überleben der Art, insbesondere da viele Kolonien durch menschliche Aktivitäten gefährdet sind. Eine erfolgreiche Fortpflanzung hängt stark von den Umweltbedingungen ab, einschließlich Temperatur und Nahrungsverfügbarkeit.
Gefährdung
Die Edelkoralle ist aufgrund intensiver Fischereiaktivitäten besonders gefährdet. Überfischung hat dazu geführt, dass viele flachere Bestände stark dezimiert wurden. Zudem wirken sich Klimaveränderungen negativ auf ihre Lebensräume aus, indem sie Temperaturerhöhungen und Veränderungen in den Wasserströmungen verursachen.Schutzmaßnahmen sind notwendig, um die Bestände der Edelkoralle zu erhalten. Marine Schutzgebiete spielen eine wichtige Rolle beim Schutz dieser Art, indem sie ihre Lebensräume bewahren und die Erholung geschädigter Populationen fördern.
Quellen
https://www.sealifebase.se/summary/Corallium-rubrum.html
https://cites.org/sites/default/files/eng/cop/14/prop/E14-P21.pdf