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Dreizehenspecht (Picoides tridactylus)

Der Dreizehenspecht, bekannt unter der zoologischen Bezeichnung Picoides tridactylus, ist ein kleiner Vogel aus der Familie der Spechte (Picidae). Sein Markenzeichen sind, wie sein Name bereits verrät, drei anstatt der üblicherweise vier Zehen, was ihn innerhalb der vielfältigen Spechtfamilie zu einer Besonderheit macht. Diese Anpassung ermöglicht ihm ein spezialisiertes Klettern an Baumstämmen, bei der Suche nach Nahrung, die hauptsächlich aus Insekten und Larven besteht.

Im Erscheinungsbild zeigt sich der Dreizehenspecht mit einem überwiegend schwarz-weißen Federkleid, wobei Männchen oft einen gelben Fleck am Kopf aufweisen – ein charakteristisches Merkmal zur Unterscheidung der Geschlechter. Mit einer Körperlänge von etwa 21 bis 22 Zentimetern ist er ein eher kleiner Vertreter seiner Familie. Der Dreizehenspecht bewohnt vornehmlich boreale Wälder der nördlichen Hemisphäre und ist in Europa, Asien sowie Nordamerika zu finden.

Das Habitat des Dreizehenspechts zeichnet sich durch alte und oftmals totes Holz beinhaltende Nadelwälder aus, in denen er seine Bruthöhlen anlegt. Die Wahl seines Lebensraums ist entscheidend für das ökologische Gleichgewicht des Waldes, da der Specht als ein sogenannter Zersetzer auftritt, indem er zur Kontrolle von Insektenpopulationen beiträgt und durch das Anlegen von Höhlen Lebensräume für andere Tierarten schafft.

Der Dreizehenspecht führt eine eher verborgene Lebensweise und zählt deshalb nicht zu den am häufigsten beobachteten Vögeln. Trotzdem ist er für Ornithologen und Naturliebhaber ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit von Vogelarten an ihre Umgebung und spielt eine wichtige Rolle im Ökosystem der Wälder, in denen er zuhause ist.

Dreizehenspecht Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Spechtvögel (Piciformes)
  • Familie: Spechte (Picidae)
  • Gattung: Picoides
  • Art: Dreizehenspecht (Picoides tridactylus)
  • Verbreitung: boreale Wälder Nordamerikas, Eurasiens
  • Lebensraum: Nadelwälder, Mischwälder, Waldgebiete mit altem Baumbestand
  • Körpergröße: ca. 21-22 cm
  • Gewicht: ca. 40-70 g
  • Soziales Verhalten: einzelgängerisch, territorial
  • Fortpflanzung: Brutsaison im Frühling, Höhlenbrüter, 3-7 Eier pro Gelege
  • Haltung: als wild lebende Spezies nicht für die Haltung in Gefangenschaft geeignet, Fokus auf Naturschutz

Systematik Dreizehenspecht ab Familie

Äußerliche Merkmale von Dreizehenspecht

Der Dreizehenspecht hat ein markantes Aussehen mit einem schwarz-weißen Gefieder. Er ist etwas kleiner als der Buntspecht und weist keinerlei Rotschattierungen auf. Die Oberseite des Körpers ist dunkel mit weißen Flecken oder Streifen, während die Unterseite hell gefärbt ist. Ein charakteristisches Merkmal dieser Art ist die gelbe Krone bei Männchen; Weibchen haben eine schwarze Färbung auf dem Kopf.Ein weiteres auffälliges Merkmal ist die Anzahl der Zehen: Der Dreizehenspecht hat nur drei Zehen – zwei nach vorne und eine nach hinten gerichtet – was ihn von den meisten anderen Vogelarten unterscheidet. Diese Anpassung hilft ihm beim Klettern an Baumstämmen. Juvenile Vögel zeigen oft eine weniger ausgeprägte Färbung als die Erwachsenen.

Lebensraum und Herkunft

Der Dreizehenspecht bewohnt hauptsächlich boreale Nadelwälder in Europa und Asien. Er ist stark an die Fichte gebunden und findet sich häufig in alten Wäldern mit reichlich Totholz. In Mittel- und Südeuropa beschränkt sich sein Vorkommen auf montane bis subalpine Lagen, wo er in Höhenlagen zwischen 1000 und 2000 Metern lebt.Die Herkunft dieser Spechtart lässt sich bis in die borealen Wälder zurückverfolgen, wo sie sich an die spezifischen Bedingungen angepasst hat. In den Alpen findet man ihn vor allem oberhalb von etwa 1200 m ü.M., wo er geeignete Brutplätze in alten Nadelwäldern sucht. Veränderungen im Habitat durch intensive Forstwirtschaft könnten jedoch langfristig negative Auswirkungen auf seine Populationen haben.

Verhalten von Dreizehenspecht

Der Dreizehenspecht zeigt ein aktives Sozialverhalten und lebt oft in Paaren oder kleinen Gruppen. Diese Vögel sind ausgesprochene Hack- und Kletterspechte, deren Bewegungsabläufe dem Buntspecht ähneln. Sie sind bekannt für ihre leisen Rufe und unauffälligen Bewegungen; oft verstecken sie sich hinter Baumstämmen, um nicht entdeckt zu werden.In ihrer Nahrungssuche sind sie sehr geschickt und nutzen ihren starken Schnabel, um Insekten unter der Rinde von Bäumen zu finden. Ihre Hauptnahrungsquelle sind holzbewohnende Käferlarven, die sie durch Hacken oder Stochern aus abgestorbenem Holz holen. Ein einzelner Dreizehenspecht kann täglich bis zu 2000 Borkenkäferlarven vertilgen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Dreizehenspechts erfolgt typischerweise im Frühling. Männchen beginnen frühzeitig mit dem Bau einer Nisthöhle in absterbenden oder bereits toten Nadelbäumen. Diese Höhlen werden jährlich neu angelegt und dienen auch anderen Vogelarten als Unterschlupf.Die Brutzeit kann je nach Region variieren; das Gelege besteht normalerweise aus vier bis sechs Eiern, die etwa 12 Tage lang bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht der Küken, die nach etwa drei Wochen flügge werden.

Gefährdung

Obwohl der Dreizehenspecht in vielen Regionen als ungefährdet gilt, gibt es potenzielle Bedrohungen für seine Populationen. Habitatverlust durch intensive Forstwirtschaft stellt eine ernsthafte Gefahr dar. Besonders in borealen Wäldern leidet die Art unter den Folgen der Abholzung und der Veränderung ihrer Lebensräume.Um den Bestand des Dreizehenspechts zu sichern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Erhaltung naturnaher Wälder mit reichlich stehendem Totholz sowie das Verbot der Entfernung kränkelnder Bäume. Die internationale Verantwortung für den Schutz dieser Art liegt besonders bei Ländern wie der Schweiz, wo geeignete Lebensräume vorhanden sind.

Quellen

Waldwissen.net: Der Dreizehenspech

Wikipedia: Dreizehenspecht

Totholz: Dreizehenspecht