Chinchillas sind eigentlich Nachttiere, man kann sie aber auch tagsüber am Eingang Ihres Baus antreffen. Zu den typischen Merkmalen der Chinchilliden gehört ein großer Kopf mit breiter Schnauze, große Augen, längliche, abgerundete Ohren und ein relativ langer, buschiger Schwanz. Ihre Vorderbeine sind kurz, die Vorderpfoten klein und vierfingrig. Das Fell der Chinchillas ist das weichste im ganzen Tierreich.
Sie verfügen über lange, muskelstarke Hinterbeine mit großen Füßen, die mit drei oder vier Zehen ausgestattet sind. In freier Wildbahn ernähren sich die Tiere von Wurzeln, Knollen und allerlei Moosen, die sie zum verspeisen fest zwischen ihren Vorderpfoten halten. Chinchillas leben in Kolonien und sind ausgezeichnete Kletterer.
Chinchilla Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Rodentia (Nagetiere)
- Familie: Chinchillidae (Hasenmäuse)
- Gattung: Chinchilla (Chinchillas)
- Art: Chinchilla lanigera
Alias: Wollmaus - Verbreitung: Ursprünglich stammen Chinchillas aus den Bergregionen der Anden von Chile über Peru und Bolivien bis Argentinien
- Lebensraum: Halbwüstengebiete und felsige Berghänge
- Maße und Gewichte: Körperlänge: 21 – 30 cm
Schwanzlänge (Männchen): 18 cm
Gewicht: 400 – 800 g - Fortpflanzung: In der nördlichen Hemisphäre ist die Brutzeit von November bis Mai und Mai bis November. Die Weibchen haben zwei Würfe pro Jahr mit jeweils zwei bis drei Jungtieren. Chinchillas sind etwa 111 Tage trächtig und haben frühreife Jungtiere.
Systematik der Chinchillas ab Familie
Überfamilie: Parvorder Meerschweinchenverwandte (Caviomorpha)
Teilordnung: Hystricognathi
Unterordnung: Stachelschweinverwandte (Hystricomorpha)
Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Überordnung: Euarchontoglires
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Lebensraum der Chinchillas
Chinchillas haben ein extrem weiches, dichtes Fell, das aus bis zu 60 sehr feinen Haaren besteht, die aus jedem Haarfollikel wachsen. Chinchillas sind schon seit der Zeit der alten Inkas wegen ihres Fells sehr begehrt.
Sie leben an den steinigen Hängen der Anden in einer Höhe von 3000 – 5000 Meter. Ihr Lebensraum ist karg und mit Felsen bedeckt. Ursprünglich waren Chinchillas an der Westküste Südamerikas weit verbreitet, aber heute leben sie nur noch in Bolivien, Peru und Chile.
Soziales Verhalten der Chinchillas
Chinchillas sind gesellige, verspielte Gefährten. Halten Sie immer mehrere Chinchillas mit viel Spielzeug. Verstecken Sie Leckerlis, um das natürliches Verhalten zu fördern. Das wird sie unterhalten und zum natürlichen Fressen anregen. Nach einiger Zeit können Sie eine freundschaftliche Bindung zu Ihrem Chinchilla aufbauen. Chinchillas sind von Natur aus neugierig und aktiv.
Fortpflanzung der Chinchillas
Nach einer Tragezeit von 111 Tagen bringen Chinchillaweibchen zwischen einem und sechs (in der Regel aber zwei) Jungen zur Welt. Der Nachwuchs ist bereits bei der Geburt sehr weit entwickelt. Die Jungen besitzen ein vollständiges Fell und die Augen sind offen. Bereits wenige Stunden nach der Geburt können die Tiere laufen und nehmen schon wenige Tage später feste Nahrung zu sich. Geschlechtsreif werden die Tiere im Alter von sechs bis acht Monaten. In freier Wildbahn können Chinchillas zwei, manchmal sogar drei Würfe pro Jahr zur Welt bringen. Die Tiere werden unter menschlicher Obhut zwischen 18 und 22 Jahre alt.
Begehrtes Fell der Chinchillas
Aufgrund ihres dichten und weichen Fells wurden die Chinchillas über Jahrhunderte hinweg bejagt. Bereits um 900 v. Chr. sollen Indianer die seidenweichen Haare zu Garnen versponnen haben. Immerhin entwachsen dem Tier bis zu 60 feinste Haare aus einer einzigen Haarwurzel. Durch diese Nutzung wurden die natürlichen Bestände aber wohl kaum gestört. Dies änderte sich Ende des 19. Jahrhunderts schlagartig. Als in Europa Pelze aus Chinchillafell in Mode kamen wurde die Massenvernichtung der Tiere eingeläutet. So wurden allein 1894 aus Chile 400.000 Felle ausgeführt. 1918 verhängten die südamerikanischen Regierungen ein Ausfuhrverbot für Chinchillafelle, trotzdem stellten Wilderer den Tieren weiter nach. Erst 1977 wurden Chinchillas in die Liste der bedrohten Arten aufgenommen und sind seitdem geschützt. In freier Wildbahn gibt es aber heute kaum noch Chinchillas.
Das Leiden der Art auch heute noch kein Ende gefunden. In unzähligen Zuchtfarmen werden die possierlichen Tiere immer noch in Käfige gezwängt und einzig und allein zum Verkauf der Felle gezüchtet.