Logo

Brahminen-Blindwühle (Indotyphlops braminus)

Die Brahminen-Blindwühle (Indotyphlops braminus) ist ein faszinierendes Tier aus der Klasse der Reptilien, genauer aus der Ordnung der Schuppenkriechtiere (Squamata) und dort wiederum aus der Familie der Blindschlangenartigen (Typhlopidae). Obwohl sie im Volksmund als Wühle bezeichnet wird, gehört sie nicht zu den Wühlmäusen oder sonstigen Nagetieren, sondern teilt sich eine entfernte Verwandtschaft mit Schlangen.

Durch ihre geringe Größe von nur etwa 15 bis 20 Zentimetern und einem sehr schlanken Körperbau ist die Brahminen-Blindwühle oft nicht leicht zu entdecken. Die augenfälligste Besonderheit ist ihre reduzierte Sehfähigkeit; die Tiere haben keine funktionsfähigen Augen im eigentlichen Sinne, sondern lediglich lichtempfindliche Punkte unter den Schuppen, was für eine vornehmlich unterirdisch lebende Lebensweise ausreichend ist.

Sie ist ein kosmopolitisch verbreitetes Tier, was bedeutet, dass sie in vielen Teilen der Welt angetroffen wird. Ursprünglich stammt die Brahminen-Blindwühle aus Südasien, hat sich aber durch menschliche Aktivitäten weit ausgebreitet. Dies liegt nicht zuletzt an ihrer ungewöhnlichen Fähigkeit zur Parthenogenese – der Jungfernzeugung. Die daraus resultierende hohe Anpassungsfähigkeit erlaubt es diesem Reptil, sich in verschiedenen Klimazonen und Habitaten zu behaupten.

In der Ernährung ist die kleine Blindwühle unauffällig und spezialisiert sich auf Ameisen und Termiten, die sie im Erdboden aufstöbert. Ihre Lebensweise ist geprägt von einem Dasein, das zumeist unterirdisch erfolgt, wobei sie sich geschickt durch lockere Erde und verrottendes Pflanzenmaterial gräbt. Dadurch spielt die Brahminen-Blindwühle eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie zur Bodendurchlüftung und zum Abbau von organischem Material beiträgt.

Brahminen-Blindwühle Fakten

  • Klasse: Reptilien (Reptilia)
  • Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
  • Familie: Blindschlangen (Typhlopidae)
  • Gattung: Indotyphlops
  • Art: Brahminen-Blindwühle (Indotyphlops braminus)
  • Verbreitung: Ursprünglich Südasien; eingeführt und invasiv in zahlreichen tropischen und subtropischen Regionen weltweit
  • Lebensraum: Feuchte Erde, unter Steinen und in Ackerboden, oft in menschlichen Siedlungsgebieten
  • Körpergröße: Ca. 15–20 cm
  • Gewicht: Unter 100 g (normalerweise wesentlich leichter, genauere Angaben rar)
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, selten mit anderen Exemplaren zuzüglich der Paarungszeit zu finden
  • Fortpflanzung: Parthenogenese – alle Individuen sind weiblich und vermehren sich durch jungfernzeugung
  • Haltung: Nicht üblich in Zoos oder als Haustiere, spezielle Anforderungen durch unterirdische Lebensweise

Systematik Brahminen-Blindwühle ab Familie

Äußerliche Merkmale von Brahminen-Blindwühle

Die Brahminen-Blindwühle hat eine zylindrische Körperform mit einer glatten Haut, die oft in verschiedenen Farbtönen von grau bis beige variiert. Ihr Kopf und Schwanz sind schwer voneinander zu unterscheiden, was zu ihrem wurmähnlichen Aussehen beiträgt. Die Schuppen sind klein und glatt, was ihnen hilft, sich durch den Boden zu bewegen. Die Augen sind stark reduziert und nur als kleine Punkte unter den Kopfplatten sichtbar; sie können Licht wahrnehmen, aber keine Bilder bilden.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die spitze Schwanzspitze, die bei der Verteidigung verwendet werden kann. Diese Schlangen haben keine Zähne im herkömmlichen Sinne; stattdessen haben sie spezielle Strukturen im Mund, um ihre Beute – hauptsächlich Insektenlarven – zu fangen. Ihre Größe macht sie anfällig für Raubtiere, weshalb sie sich fast ausschließlich unter der Erde aufhalten.

Lebensraum und Herkunft

Brahminen-Blindwühlen sind extrem anpassungsfähig und können in einer Vielzahl von Lebensräumen überleben. Sie kommen häufig in feuchten Böden vor, die eine gute Durchlüftung bieten, wie sie in Wäldern und Gärten vorkommen. Diese Schlangen sind auch in städtischen Gebieten anzutreffen, wo sie unter Abfällen oder in Pflanzgefäßen leben können. Ihre Fähigkeit, sich in unterschiedlichen Umgebungen wohlzufühlen, hat dazu beigetragen, dass sie weltweit verbreitet sind.Die Herkunft dieser Art liegt in den tropischen Regionen Asiens und Afrikas. Durch den internationalen Handel mit Pflanzen wurden sie jedoch auch nach Europa und Nordamerika eingeführt. In diesen neuen Lebensräumen haben sie sich schnell etabliert und können nun auch in Gebieten gefunden werden, die weit von ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet entfernt sind.

Verhalten von Brahminen-Blindwühle

Brahminen-Blindwühlen zeigen ein typisches fossoriales Verhalten: Sie verbringen den Großteil ihres Lebens unter der Erde und kommen nur selten an die Oberfläche. Diese Schlangen sind vor allem nachtaktiv oder dämmerungsaktiv und suchen nachts nach Nahrung. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insektenlarven sowie Eiern und Puppen von Ameisen und Termiten.Wenn sie gestört werden oder Gefahr wittern, ziehen sich diese Schlangen schnell zurück und graben sich in den Boden ein. Ihre geringe Größe ermöglicht es ihnen, sich in enge Spalten oder unter Wurzeln zu verstecken. Trotz ihrer defensiven Strategien sind sie nicht aggressiv gegenüber Menschen oder anderen Tieren.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Brahminen-Blindwühlen erfolgt parthenogenetisch. Das bedeutet, dass Weibchen Eier legen können, ohne dass eine Befruchtung durch Männchen notwendig ist. Dies führt dazu, dass alle Nachkommen genetisch identisch zur Mutter sind. Die Weibchen legen zwischen einem und acht Eiern ab; die Anzahl kann je nach Umweltbedingungen variieren.Die Eier entwickeln sich innerhalb weniger Wochen zu vollständig entwickelten Jungtieren. Diese Jungtiere verlassen das Ei als kleine Nachbildungen der Erwachsenen ohne elterliche Fürsorge oder Schutz. Dies ermöglicht es der Art, sich schnell zu verbreiten und neue Lebensräume zu besiedeln.

Gefährdung

Die Brahminen-Blindwühle gilt als nicht gefährdet; ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume ermöglicht es ihr jedoch auch, invasiv zu werden. In einigen Regionen kann ihr Vorkommen negative Auswirkungen auf lokale Ökosysteme haben, insbesondere wenn sie in Gebieten eingeführt werden, wo sie nicht heimisch sind.Die Hauptbedrohungen für diese Art resultieren aus Habitatverlusten durch Urbanisierung sowie landwirtschaftliche Praktiken. Der Klimawandel könnte ebenfalls Auswirkungen auf ihre Verbreitung haben. Schutzmaßnahmen zur Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume sind daher wichtig für das langfristige Überleben dieser Art.

Quellen

https://animalia.bio/brahminy-blind-snake

https://www.merci-project.com/en/brahminy-blindsnake/

https://www.thainationalparks.com/species/indotyphlops-braminus