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Blindwühle (spalax typhlus)

Die Blindwühle oder auch Gymnophiona genannt, sind eine Gruppe von Amphibien, die eine sehr lange Evolutionsgeschichte aufweisen. Mit etwa 200 Arten sind sie weltweit verbreitet und bewohnen sowohl tropische als auch gemäßigte Regionen. Bislang sind jedoch viele Arten noch unentdeckt oder unerforscht.

Im Gegensatz zu anderen Amphibien haben Blindwühle keine Lungen und Atmen über ihre Haut. Ihre Haut scheint dabei sehr dünn und empfindlich zu sein, weshalb sie sich meist unterirdisch bewegen. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie keinem Wasser ausgesetzt sind. Viele Arten leben in feuchten Umgebungen und manche sogar in Fließgewässern.

Blindwühle sind wie Schlangen oder Würmer auch bei genauer Betrachtung schwer zu identifizieren. Sie haben kein äußeres Ohr, keine Hinterbeine und ihre Augen sind meist entweder sehr klein oder sogar gänzlich zurückgebildet. Das ist auch der Grund, weshalb viele Arten den Namen Blindwühle tragen.

Obwohl sie sehr selten zu sehen sind, sind Blindwühle von großer Bedeutung für die Biologie. Manche Arten sind in der Medizin von Interesse, da sie Substanzen bilden, die gegen zelluläre Schäden und Krankheiten wie Krebs eingesetzt werden können. Zudem tragen Blindwühle zur Aufrechterhaltung eines gesunden Ökosystems bei, dienen als Nahrung für andere Tiere und tragen auch zur Bodenbelüftung bei.

Doch trotz ihrer wichtigen Rolle im Ökosystem und der Wissenschaft sind viele Arten vom Aussterben bedroht. Die Vernichtung von Lebensräumen, die Einführung invasiver Arten und der Klimawandel gefährden viele Bestände. Das macht es umso wichtiger, sich für den Schutz und den Erhalt dieser faszinierenden Amphibien einzusetzen.

Blindwühle Fakten

  • Klasse: Amphibia
  • Ordnung: Gymnophiona
  • Familie: Caeciliidae
  • Gattung: Caecilia
  • Art: Caecilia tentaculata
  • Verbreitung: Südamerika
  • Lebensraum: feuchte Wälder, Böden
  • Körperlänge: bis zu 1,5 Meter
  • Gewicht: bis zu 1,5 Kilogramm
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Ovipar (legt Eier in der Erde ab)

Systematik Blindwühle ab Familie

Äußerliche Merkmale von Blindwühle

Blindwühlen haben einen charakteristischen zylindrischen Körperbau, der ihnen hilft, sich effizient durch den Boden zu bewegen. Ihre Körperlänge variiert zwischen 15 und 25 cm, wobei die Männchen tendenziell etwas größer sind als die Weibchen. Die Fellfarbe reicht von graubraun bis dunkelbraun und bietet eine gute Tarnung im Erdreich. Die Augen sind stark reduziert und kaum sichtbar, was auf ihre Anpassung an ein Leben im Dunkeln hinweist.Ein weiteres auffälliges Merkmal der Blindwühle ist ihre Schnauze, die lang und schmal ist. Diese Form hilft ihnen beim Graben und Suchen nach Nahrung im Boden. Die Vordergliedmaßen sind kräftig ausgeprägt und mit starken Krallen ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, effizient zu graben. Die Hinterbeine sind kürzer und weniger ausgeprägt, da die Tiere hauptsächlich mit den Vorderbeinen graben.

Lebensraum und Herkunft

Blindwühlen bevorzugen feuchte, lockere Böden mit einer hohen organischen Substanz. Diese Bedingungen finden sich häufig in Wäldern, Wiesen und feuchten Gebieten wie Auenlandschaften. Sie graben komplexe Tunnel- und Höhlensysteme, die mehrere Meter tief in den Boden reichen können. Diese Tunnel bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch einen Lebensraum für die Tiere.Die Herkunft der Blindwühle lässt sich bis in die Pleistozän-Zeit zurückverfolgen. Ursprünglich waren sie in weiten Teilen Europas verbreitet; heute beschränkt sich ihr Vorkommen jedoch auf bestimmte Regionen Osteuropas. Die Anpassungsfähigkeit dieser Art an verschiedene Bodentypen hat es ihr ermöglicht, in unterschiedlichen Lebensräumen zu überleben.

Verhalten von Blindwühle

Blindwühlen sind vor allem nachtaktiv und verbringen den Großteil ihres Lebens unter der Erde. Sie sind sehr territorial und verteidigen ihre Tunnel gegen andere Blindwühlen. Ihre Hauptnahrung besteht aus Wurzeln, Knollen und anderen pflanzlichen Materialien, die sie während ihrer Grabungen finden.Die Kommunikation zwischen Blindwühlen erfolgt hauptsächlich durch chemische Signale und Geräusche. Sie verwenden ihren Geruchssinn zur Orientierung in ihren unterirdischen Tunneln sowie zur Identifizierung von Artgenossen oder potenziellen Bedrohungen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Blindwühle erfolgt typischerweise einmal jährlich. Die Paarungszeit liegt meist im Frühling oder frühen Sommer. Nach einer Tragzeit von etwa 4 bis 5 Wochen bringt das Weibchen einen Wurf von 3 bis 7 Jungtieren zur Welt. Die Jungtiere sind bei der Geburt blind und hilflos; sie entwickeln sich jedoch schnell und beginnen bald mit dem Graben eigener Tunnel.Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt im geschützten Bereich des Tunnelsystems des Weibchens. Nach einigen Wochen sind die Jungtiere bereit, das Nest zu verlassen und eigene Territorien zu erkunden.

Gefährdung

Blindwühlen sind in vielen Regionen nicht gefährdet; jedoch können Habitatverlust durch landwirtschaftliche Praktiken sowie Urbanisierung negative Auswirkungen auf ihre Populationen haben. Intensive Landwirtschaft führt oft zur Zerstörung ihrer Lebensräume und verringert die Verfügbarkeit von Nahrungsquellen.Um die Bestände der Blindwühle zu schützen, ist es wichtig, geeignete Lebensräume zu erhalten und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern. Aufklärung über die Bedeutung dieser Tiere für das Ökosystem kann ebenfalls dazu beitragen, ihren Schutz zu unterstützen.

Quellen

NABU – Artenportrait

Wikipedia – Blindwühle

Animalia.bio – Spalax typhlus