Das Blaue Ordensband, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Catocala fraxini, ist ein Falter aus der Familie der Eulenfalter. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 8 cm ist er einer der größten Vertreter seiner Art.
Ein charakteristisches Merkmal des Blauen Ordensbands ist seine auffällige Farbgebung: Die Flügel sind überwiegend dunkelblau bis schwarz gefärbt und weisen markante weiße und orange Streifen auf. Auch die Fühler sind blau gefärbt.
Die Raupen des Blauen Ordensbands ernähren sich hauptsächlich von den Blättern von Eschen oder Hainbuchen. Sie leben während der Nacht und verbergen sich tagsüber in Spalten und Ritzen in der Rinde oder unter Blättern.
Die Falter des Blauen Ordensbands fliegen von Juni bis September und bevorzugen Waldgebiete sowie lichte Wälder und Parkanlagen. Dabei sind sie nicht nur in Europa, sondern auch in Asien und Nordamerika anzutreffen.
In der Forschung erregte das Blaue Ordensband besondere Aufmerksamkeit, da es über eine bemerkenswerte Fähigkeit verfügt: Es kann elektromagnetische Felder wahrnehmen und aktiv auf sie reagieren. Forscher vermuten, dass diese Fähigkeit der Navigation dient, da die Falter auf diese Weise potenzielle Nahrungsquellen oder geeignete Fortpflanzungsgebiete aufspüren können.
In vielen Kulturen wird dem Blauen Ordensband aufgrund seiner auffälligen Erscheinung und seiner ungewöhnlichen Fähigkeit eine besondere Bedeutung zugeschrieben. So wird er beispielsweise im japanischen Volksglauben als Glücksbringer verehrt und gilt in der nordamerikanischen Ureinwohnerkultur als Symbol für Stärke und Beständigkeit.
Leider ist das Blaue Ordensband aufgrund von Lebensraumverlust und der Verwendung von Pestiziden in der Agrarwirtschaft in vielen Teilen Europas und Nordamerikas stark bedroht. Allerdings gibt es auch Bemühungen, durch gezielte Schutzmaßnahmen den Bestand dieser faszinierenden Falterart zu stabilisieren.
Blaues Ordensband Fakten
- Klasse: Insekten
- Ordnung: Schmetterlinge
- Familie: Eulenfalter
- Gattung: Catocala
- Art: fraxini
- Verbreitung: Europa und Nordasien
- Lebensraum: Laubwälder, Parkanlagen
- Körperlänge: 3,5 bis 5 cm
- Gewicht: unbekannt
- Soziales und Rudel-Verhalten: einzelgängerisch
- Fortpflanzung: Eiablage an Baumstämmen
Systematik Blaues Ordensband ab Familie
Äußerliche Merkmale von Blaues Ordensband
Der Blaue Ordensband hat eine markante Erscheinung, die ihn von anderen Nachtfaltern unterscheidet. Die Vorderflügel sind hellgrau bis grau oder weißlich braun gefärbt, mit deutlich erkennbaren weißen und schwarz gerandeten Querlinien. Diese Linien sind stark gezackt und verleihen dem Falter ein auffälliges Aussehen. Die Nierenmakel ist konstant vorhanden und wird von einem rhombenförmigen, hellen Fleck begleitet.Die Hinterflügel sind dunkelbraun mit einem breiten blauen Band, das in einem Halbkreis verläuft. Diese Färbung ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern spielt auch eine Rolle bei der Tarnung des Falters in seiner natürlichen Umgebung. Die Fransen der Hinterflügel sind weiß mit schwarzen interneuralen Pfeilflecken, was zur Identifikation dieser Art beiträgt.
Lebensraum und Herkunft
Das Blaue Ordensband bewohnt vor allem Mischwälder und Parkanlagen, wo es reichlich Nahrung in Form von Blättern findet. Es ist in vielen Teilen Europas verbreitet, fehlt jedoch in einigen Regionen wie dem nördlichen Skandinavien und den meisten Mittelmeerinseln. Die Art ist an feuchtere Lebensräume gebunden, wo ihre Raupen sich von den Blättern bestimmter Baumarten ernähren können.Die Herkunft des Blauen Ordensbands lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen, als es erstmals beschrieben wurde. Seine Anpassungsfähigkeit hat es ihm ermöglicht, sich in verschiedenen Lebensräumen zu etablieren und erfolgreich zu gedeihen.
Verhalten von Blaues Ordensband
Der Blaue Ordensband ist nachtaktiv und fliegt hauptsächlich zwischen Juli und Oktober. Tagsüber ruhen die Falter oft auf Baumstämmen oder unter Blättern, wo sie durch ihre unruhige Zeichnung gut getarnt sind. Nachts werden sie häufig von künstlichen Lichtquellen angezogen, was ihre Beobachtung erleichtert.Die Falter ernähren sich gelegentlich von Baumsäften oder überreifem Obst, das ihnen zusätzliche Nährstoffe liefert. Ihre Fähigkeit zur Tarnung hilft ihnen nicht nur bei der Flucht vor Fressfeinden, sondern auch bei der Jagd auf Beute.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Blauen Ordensbands erfolgt univoltin, was bedeutet, dass pro Jahr nur eine Generation ausgebildet wird. Nach der Überwinterung schlüpfen im Mai die Raupen aus den Eiern, die zuvor von den Weibchen auf geeigneten Pflanzen abgelegt wurden. Die Raupen ernähren sich hauptsächlich von den Blättern der Espe (Populus tremula) sowie anderer Laubbäume.Die Raupen erreichen eine Länge von 65 bis 75 mm und sind grau gefärbt mit feinen schwarzen Punkten. Nach mehreren Häutungen verpuppen sie sich in der Erde oder unter Laub, bevor sie als adulte Falter schlüpfen.
Gefährdung
Das Blaue Ordensband gilt in Deutschland als Art der Vorwarnstufe, was bedeutet, dass es durch Habitatverlust gefährdet sein könnte. In einigen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist die Art vom Aussterben bedroht (Kategorie 1), während sie in anderen Regionen als gefährdet eingestuft wird.Um den Rückgang dieser Art zu verhindern, ist es wichtig, nachhaltige Praktiken im Umgang mit Wäldern zu fördern und Schutzmaßnahmen für ihre Lebensräume zu implementieren.
Quellen
https://www.biolib.cz/en/taxon/id114265/