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Blässhuhn (podiceps cristatus)

Das Blässhuhn (Fulica atra) ist eine Vogelart aus der Familie der Rallen. Es ist ein mittelgroßer Vogel mit einer Länge von 38-42 cm und einer Flügelspannweite von 63-73 cm. Das Blässhuhn zeichnet sich durch seinen schwarzen Körper, sein weißes Stirnfeld, sein rotes Auge und seinen weißen Schnabel mit rotem Schild aus.

Das Blässhuhn ist in Europa, Asien und Afrika beheimatet. In Europa brüten sie fast überall, von Island bis nach Nordafrika und von Portugal bis zum Ural. Sie sind jedoch am häufigsten in Feuchtgebieten zu finden, wie zum Beispiel in Seen, Teichen, Flüssen, Gräben und Sümpfen.

Das Blässhuhn baut sein Nest meist im Schilfgürtel am Ufer von Gewässern, errichtet jedoch auch auf dem Wasser schwimmende Plattformen aus Schilf, um seine Jungen vor Räubern zu schützen. Die Brutzeit beträgt etwa 21 Tage und es werden in der Regel 5-10 Eier gelegt.

Das Blässhuhn ist ein Allesfresser, der sich an Pflanzen und Tieren bedient. Seine Nahrung besteht aus Wasserpflanzen, Gräsern, Insekten, Schnecken, Fischen und Amphibien. Besonders im Winter, wenn der Zugang zu Nahrung knapper wird, suchen Blässhühner auch gerne in Parkanlagen und Gärten nach Futter.

Das Blässhuhn ist ein sehr guter Schwimmer und Taucher. Es kann bis zu 30 Sekunden unter Wasser bleiben und aufgrund seiner Schwimmhäute zwischen den Zehen kann es sehr schnell schwimmen. Das Blässhuhn ist jedoch auch ein guter Läufer und kann auf dem Land Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h erreichen.

Das Blässhuhn hat aufgrund seines auffälligen Aussehens eine lange Geschichte in der Folklore und Legendenbildung. In einigen germanischen Sagen wird es als Geisttier verehrt, das zum Beispiel als Symbol der Fruchtbarkeit und der Ehe diente.

Das Blässhuhn ist eine geschützte Art und steht nicht auf der Liste der bedrohten Tierarten. Ihre Bestände werden als stabil bis leicht zunehmend eingestuft. Bedrohungen für das Blässhuhn sind jedoch die Zerstörung von Feuchtgebieten und die Verunreinigung von Gewässern durch Umweltverschmutzung.

Blässhuhn Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Kranichvögel
  • Familie: Rallen
  • Gattung: Fulica
  • Art: Blässhuhn (Fulica atra)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Afrika
  • Lebensraum: Seen, Teichen, Flüssen
  • Körperlänge: ca. 35-40 cm
  • Gewicht: ca. 600-1000 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: lebt in kleinen Gruppen oder Paaren, kann jedoch auch alleine leben
  • Fortpflanzung: legt 6-12 Eier, brütet für ca. 21-24 Tage, Jungvögel verlassen das Nest nach ca. 50-60 Tagen

Systematik Blässhuhn ab Familie

Äußerliche Merkmale von Blässhuhn

Das Blässhuhn hat ein charakteristisches Aussehen, das es von anderen Wasservögeln unterscheidet. Ihr Gefieder ist überwiegend schiefergrau mit einem markanten schwarzen Kopf. Ein auffälliges Merkmal ist das weiße Stirnschild, das sich deutlich vom dunklen Kopf abhebt. Der Schnabel ist weiß mit einer leicht rosa gefärbten Spitze, während die Iris rot ist. Diese Farbgebung verleiht dem Blässhuhn ein unverwechselbares Erscheinungsbild.Die Füße des Blässhuhns sind groß und mit Schwimmlappen versehen, was ihnen ermöglicht, effizient über Wasserpflanzen zu laufen und gut zu schwimmen. Die Körperform ist rund und breit, was typisch für viele Wasservögel ist. In der Jugendphase haben die Küken ein dunkles Gefieder mit einem auffälligen rot-bläulichen Kopf und einem gelben Kragen. Diese Merkmale verändern sich mit dem Alter und entwickeln sich zu den typischen Farben des adulten Vogels.

Lebensraum und Herkunft

Blässhühner sind vor allem in nährstoffreichen Süßgewässern anzutreffen, die reich an Wasserpflanzen sind. Diese Vögel bevorzugen flache Gewässer wie Teiche, Seen sowie langsam fließende Flüsse und Kanäle. Der Schilfgürtel entlang dieser Gewässer bietet nicht nur Nahrung, sondern auch einen idealen Ort zum Nestbau und Schutz vor Fressfeinden. Besonders im Winter sind sie auf eisfreien Gewässern aktiv, wo sie sich in großen Gruppen versammeln können.Die geografische Verbreitung des Blässhuhns erstreckt sich über weite Teile Europas bis nach Nordafrika sowie in einige Regionen Australiens und Neuguineas. In Deutschland sind sie ganzjährig zu beobachten und bilden während des Winters große Verbände auf geeigneten Gewässern. Ihre Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Lebensräume hat dazu geführt, dass sie in urbanen Gebieten sowie in ländlichen Regionen erfolgreich leben können.

Verhalten von Blässhuhn

Das Verhalten des Blässhuhns ist stark von seiner sozialen Struktur geprägt. Während der Brutzeit zeigen diese Vögel ein ausgeprägtes Territorialverhalten; Paare verteidigen ihr Revier energisch gegen Eindringlinge. Diese Auseinandersetzungen können lautstark sein und beinhalten oft körperliche Konfrontationen mit anderen Wasservögeln wie Enten oder anderen Blässhühnern.Außerhalb der Brutzeit leben Blässhühner oft in großen Gruppen oder Trupps. Sie sind tagaktiv und verbringen viel Zeit auf dem Wasser, wo sie schwimmen oder nach Nahrung tauchen. Ihre Nahrungsaufnahme erfolgt sowohl an der Wasseroberfläche als auch unter Wasser; sie ernähren sich von Pflanzenmaterialien sowie kleinen Tieren wie Insekten oder Weichtieren.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Blässhühnern beginnt meist Ende Februar mit der Bildung von Paaren. Die Männchen zeigen während dieser Zeit auffällige Balzrituale, um Weibchen anzulocken und ihr Revier zu verteidigen. Die Nester werden aus Schilf und anderen Pflanzenmaterialien gebaut und befinden sich häufig an Ufervegetation oder schwimmenden Inseln im Wasser.Die Brutzeit dauert etwa 22 bis 25 Tage, wobei beide Elternteile abwechselnd brüten. Nach dem Schlüpfen sind die Küken sofort aktiv und folgen ihren Eltern ins Wasser. Die Aufzucht erfolgt gemeinschaftlich; beide Elternteile kümmern sich um die Fütterung und den Schutz der Küken vor möglichen Fressfeinden.

Gefährdung

Das Blässhuhn gilt als nicht gefährdet und zeigt stabile Populationen in den meisten ihrer Verbreitungsgebiete. Ihre Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume sowie ihre vielseitige Ernährung tragen zur Stabilität ihrer Bestände bei. Dennoch können Veränderungen im Lebensraum durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Landwirtschaft negative Auswirkungen auf ihre Population haben.In einigen Regionen können Umweltverschmutzung oder die Zerstörung von Feuchtgebieten ebenfalls Herausforderungen darstellen. Es ist wichtig, geeignete Lebensräume zu erhalten und zu schützen, um die langfristige Überlebensfähigkeit dieser Art sicherzustellen.

Quellen

NABU Ennepe-Ruhr – Die Blässralle (Blässhuhn): https://www.nab

Wildtierportal Baden-Württemberg – Blässhuhn: https://www.wildtierportal-bw.de/de/frontend/product/detail?productId=38

NABU – Vogelporträt: Blässhuhn: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/blaesshuhn/

Tierporträt.ch – Blässhuhn: http://www.tierportraet.ch/htm06/blaesshuhn.php

Avi-Fauna – Blässhuhn: https://www.avi-fauna.info/kranichvoegel/rallen/blaesshuhn/