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Beutelmeise (Remiz pendulinus)

Die Beutelmeise, auch Pendulinenmeise genannt, ist ein kleiner Singvogel und gehört zur Familie der Meisen. Mit einer Länge von etwa 11 cm ist sie ein recht kleiner Vertreter dieser Familie. Die Beutelmeise ist vor allem durch ihren auffälligen Nestbau bekannt. Sie errichtet ihre Nester nicht in Bäumen oder Büschen, sondern hängt sie an Zweige überhängender Äste. Das Nest selbst ist ein kleiner, kugelförmiger Beutel, der aus verschiedenen Gräsern und Zweigen zusammengebunden wird.

Die Beutelmeise ist in Europa und Westasien verbreitet und bewohnt vor allem die Ufer von Flüssen und Seen. Sie ernährt sich von Insekten, Spinnen und anderen kleinen wirbellosen Tieren, die sie geschickt aus der Luft schnappt. Zur Brutzeit legt sie 6-8 Eier und brütet sie etwa 14 Tage lang aus. Die Jungvögel bleiben noch weitere 14 Tage im Nest, bevor sie flügge werden.

Die Beutelmeise ist ein Zugvogel und verbringt den Winter in den südlichen Gebieten Europas und Nordafrikas. In Deutschland ist sie vor allem in den Flussauen von Elbe, Rhein und Donau zu finden, sowie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Aufgrund des Verlustes von geeigneten Lebensräumen ist die Beutelmeise mittlerweile jedoch in vielen Gebieten selten geworden.

Es gibt verschiedene Unterarten der Beutelmeise, die sich vor allem in ihrer Färbung unterscheiden. So hat die Unterart Remiz pendulinus caspius eine goldene Färbung im Nacken- und Schulterbereich, während die Unterart Remiz pendulinus rubiginosus eher rötlich oder grau gefärbt ist. Die Beutelmeise ist ein interessanter und faszinierender Vogel, der aufgrund seiner außergewöhnlichen Brutmethode und seines auffälligen Aussehens zu den beliebten Arten bei Vogelbeobachtern zählt.

Beutelmeise Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Singvögel
  • Familie: Beutelmeisen
  • Gattung: Remiz
  • Art: Beutelmeise (Remiz pendulinus)
  • Verbreitung: Europa und Asien
  • Lebensraum: Feuchtgebiete mit dichtem Schilfbestand
  • Körperlänge: 11-12 cm
  • Gewicht: 8-14 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: bilden oft lose Gruppen in Brutgebieten
  • Fortpflanzung: polygam, das Weibchen baut den typischen Beutel aus Pflanzenmaterial, in dem das Nest gebaut wird

Systematik Beutelmeise ab Familie

Äußerliche Merkmale der Beutelmeise

Die Beutelmeise hat ein auffälliges Erscheinungsbild, das sie leicht erkennbar macht. Mit einer Körperlänge von etwa 10 bis 12 cm gehört sie zu den kleineren Singvögeln. Ihr Kopf ist hellgrau mit einer markanten schwarzen Augenmaske, die sich über die Augen zieht und ihr ein charakteristisches Aussehen verleiht. Der Rücken ist rostbraun gefärbt, während die Unterseite meist heller ist. Diese Farbgebung hilft der Beutelmeise, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen.Die Flügel sind relativ kurz und abgerundet, was ihr eine agile Flugweise ermöglicht. Die Beine sind dünn und anpassungsfähig für das Klettern in dichten Pflanzenbeständen. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist der feine, spitze Schnabel, der ideal zum Fangen von Insekten geeignet ist.

Lebensraum und Herkunft

Die Beutelmeise ist vor allem in den Feuchtgebieten Europas verbreitet, wo sie dichte Schilfbestände und Ufervegetation bevorzugt. Ihr Lebensraum erstreckt sich über verschiedene Regionen, von borealen Wäldern bis hin zu mediterranen Gebieten. In Mitteleuropa hat sich das Brutareal dieser Art seit den 1930er Jahren nach Westen ausgeweitet, was auf günstige klimatische Bedingungen und eine Zunahme der Nahrungsressourcen zurückzuführen ist.Diese Vögel benötigen Wasserquellen in der Nähe ihrer Nistplätze, um Zugang zu Nahrung zu haben. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Insekten und deren Larven sowie kleinen Samen. Die Beutelmeise zeigt eine hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume innerhalb ihres Verbreitungsgebiets.

Verhalten der Beutelmeise

Das Verhalten der Beutelmeise ist stark durch ihre Fortpflanzung geprägt. Männchen sind dafür verantwortlich, die Nester zu bauen, die aus Spinnweben und Pflanzenmaterial bestehen. Diese Nester werden oft an herabhängenden Zweigen gebaut und bieten Schutz für die Eier und Küken vor Fressfeinden.Die Beutelmeise zeigt ein interessantes Sozialverhalten: Beide Geschlechter sind sukzessive polygam, was bedeutet, dass sie während einer Brutzeit mehrere Partner haben können. Dies fördert genetische Vielfalt innerhalb der Populationen. Während der Brutzeit können die Männchen auch territorial sein und andere Männchen vertreiben.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei der Beutelmeise erfolgt typischerweise zwischen Mai und Juni. Das Männchen baut mehrere Nester aus Spinnweben, aus denen das Weibchen das beste auswählt. Nach dem Nestbau legt das Weibchen fünf bis acht Eier ab, die etwa zwei Wochen später schlüpfen.Die Eltern kümmern sich gemeinsam um die Aufzucht der Küken, die nach dem Schlüpfen mit Insekten gefüttert werden. Die Nestlingszeit beträgt etwa 14 Tage, nach denen die jungen Vögel flügge werden. Es kommt nicht selten vor, dass die Beutelmeise mehrere Bruten pro Jahr versucht.

Gefährdung

Obwohl die Beutelmeise weltweit als „Least Concern“ eingestuft wird, gibt es regionale Unterschiede in ihrem Status. In Deutschland wird die Art als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft aufgrund des Verlusts ihres Lebensraums durch Urbanisierung und landwirtschaftliche Praktiken. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um ihre Lebensräume zu erhalten und die Populationen zu stabilisieren.Die Zunahme von Eutrophierung in den Landschaften hat jedoch auch positive Effekte auf die Nahrungsverfügbarkeit für diese Art gehabt. Daher ist es wichtig, ein Gleichgewicht zwischen landwirtschaftlicher Nutzung und Naturschutz zu finden.

Quellen

https://www.birdlife.org/europe-and-central-asia/species/eurasian-penduline-tit

https://de.wikipedia.org/wiki/Beutelmeise

https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/beutelmeise/